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Market Insights
34 min

Was 2026 wichtig wird

Unser Insights-Team hebt wichtige Themen und Wachstumschancen hervor, die versierte Anleger zu Beginn des Jahres 2026 berücksichtigen sollten.

VOM: Market Insights Team

 

  • IM ÜBERBLICK 

    IM ÜBERBLICK 

    2026 dürfte für Investoren mehrere wichtige Themen bereithalten, die Weltwirtschaft und Marktbedingungen prägen – von Wachstumsprogrammen über Weltpolitik bis zu KI. In den USA werden Geld- und Fiskalpolitik die Konjunktur vor allem in der ersten Jahreshälfte mit Zinssenkungen und Wachstumsinitiativen stützen. Auch in Europa, China und Japan sind staatliche Maßnahmen zu erwarten. Hier könnten Chancen mit Wachstumsaktien entstehen. Zugleich dürften weltpolitische Risiken die Märkte beeinflussen: Die anhaltende Entkopplung der amerikanischen und der chinesischen Wirtschaft wird die Lieferketten weiter verändern, während der globale Wettlauf um die KIVorherrschaft und die zunehmend populistische Politik die Lage zusätzlich verkomplizieren. In westlichen Ländern steigen Schulden und Haushaltsprobleme. Beides hat Einfluss auf die Finanzpolitik. Hier könnten Diversifikation und ein Fokus auf robuste Unternehmen helfen. 

    Wir halten die Bewertungen von KI-Werten insgesamt weiterhin für vernünftig. Technologiekonzerne sind jetzt zwar höher bewertet, aber zurzeit liegen ihre KGV unter den Höchstständen während der Dotcom-Blase und beruhen auf guten Fundamentaldaten. KI wird alle Sektoren verändern, aber wegen der Risiken einer zu optimistischen Einschätzung ihrer Verbreitung und komplexer Finanzierungsvereinbarungen im KI-Ökosystem sollte man weiter sehr genau hinsehen. Auf die Einführung von KI bei Unternehmen gehen wir später näher ein. KI verändert die Art der Wertschöpfung, aber wegen der Governance- und Sicherheitsanforderungen gehen die Unternehmen vorsichtig vor. Die Überwindung datentechnischer und kultureller Hürden wird den Fortschritt beschleunigen und Produktivität und Innovation in Branchen wie Gesundheitswesen und Logistik steigern. Investoren sollten Unternehmen mit leistungsstarker KI-Forschung und -Entwicklung sowie strategischen Partnerschaften ins Auge fassen. 

    In den ersten drei Quartalen 2025 haben Nicht-USAktien besser abgeschnitten als US-Titel – wegen der Volatilität und des schwächeren Dollar. Wachstum in Europa, Reformen in Japan und Innovationen in den Emerging Markets dürften für weltweite Chancen sorgen, sodass jetzt ein günstiger Zeitpunkt für eine Diversifikation US-lastiger Aktienportfolios sein könnte. Bei Anleihen ist Diversifikation aus unserer Sicht ohnehin entscheidend. Konjunkturunterschiede sowie eine abweichende Geld- und Fiskalpolitik machen einen globalen Ansatz unerlässlich. Die USA stehen vor Herausforderungen, darunter der schwächere Dollar und die unsichere Politik, während uns die Emerging Markets und internationale Unternehmensanleihen interessant erscheinen. Eine Internationalisierung der Portfolios zulasten der USA kann für mehr Diversifikation sorgen. Hinzu kommt, dass sich die Kredit-Fundamentaldaten von Unternehmen verbessern dürften. Durch die für 2026 erwarteten Zinssenkungen werden Zinsdeckung und Barmittelsalden vermutlich steigen, was ähnlich wie Mitte der 1990er-Jahre die engen Spreads stützen dürfte. Aus unserer Sicht sollten Investoren an Unternehmensanleihen festhalten, ihre Anleihenpositionen nach Ländern diversifizieren und im Bereich Private Credit mögliche Probleme im Auge behalten.


    Trotz anhaltender weltpolitischer Risiken dürften Konjunktur und Marktumfeld 2026 günstig für Risiko-Assets bleiben.


  • Das Jahr weltweiter Wachstumsprogramme

    In den USA dürfte die Geld- und Fiskalpolitik 2026 locker sein. Besonders wirksam dürften Zinssenkungen der Fed sein, von denen gleich mehrere erwartet werden. Aber auch die Fiskalpolitik wird das Wachstum fördern, vor allem in der ersten Jahreshälfte. Für das nächste Frühjahr sind im Rahmen des One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) geschätzte 60 Milliarden US-Dollar Steuerrückerstattungen an Privathaushalte zu erwarten, was aus unserer Sicht den US-Konsum stützen wird. Die höheren Rückerstattungen ergeben sich aus einer höheren Obergrenze für den Abzug von Staats- und Kommunalsteuern (SALT), Abschreibungen für Überstunden und Trinkgelder, einem Steuerabzug für Senioren und einer erhöhten Steuergutschrift für Kinder. Für Unternehmen hält OBBBA neben kleineren Steuervorteilen vor allem Sonderabschreibungen und Zuschüsse für Forschung & Entwicklung (F&E) bereit.

    Aber die Aussichten für den US-Haushalt dürften sich gegen Ende des Jahres eintrüben. Am meisten belasten weiterhin die Zölle die Wirtschaft. Momentan warten wir auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über die Rechtmäßigkeit des IEEPA als Grundlage für viele der Zölle von Präsident Trump. Noch steht nicht fest, ob der effektive Zollsatz niedriger sein wird als zurzeit. Hinzu kommen für einige Verbraucher Herausforderungen wie Kürzungen bei Medicaid, Änderungen beim Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP), strengere Voraussetzungen für Studienkredite und die Wiederaufnahme der Eintreibung notleidender Kredite. 

    In den meisten anderen Ländern werden ebenfalls Wachstumsprogramme aufgelegt. In Europa übernimmt die Fiskalpolitik dank Deutschlands „Budget-Bazooka“ die Rolle der EZB als wichtigste Quelle wachstumsfördernder Maßnahmen. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass der Euroraum weiter von den verzögerten Effekten der letzten Zinssenkungen profitieren dürfte. Beim Thema Wachstumsförderung ist auch China zu nennen, wo voraussichtlich sowohl mit geld- als auch fiskalpolitischen Maßnahmen anhaltenden Deflationsrisiken entgegengewirkt wird. In Japan schließlich dürfte die Geldpolitik zwar etwas lockerer werden, aber die neue Premierministerin Sanae Takaichi setzt vor allem auf ein mehrjähriges ambitioniertes Ausgabenprogramm. Beides wird der Wirtschaft vermutlich Auftrieb geben. 

      FAZIT

    • In der ersten Jahreshälfte könnte eine Ausrichtung auf einen stärkeren US-Konsum sinnvoll sein. 
    • Beobachten Sie die laufenden Gerichtsverfahren in den USA, um die Auswirkungen der Zölle einzuschätzen. 
    • Erwägen Sie Anlagen in Wachstumstitel aus Ländern mit glaubwürdigen und wirksamen Konjunkturprogrammen. 
    • Treffen Sie eine sorgfältige Länderauswahl, weil weniger glaubwürdige Länder mit hohen Haushaltsdefiziten und hoher Verschuldung vielleicht die Zinsen erhöhen müssen.

     


  • Umgang mit weltpolitischen Risiken

    Entkopplung der USA und Chinas: Die anhaltende wirtschaftliche Entkopplung der USA und Chinas beeinflusst die Weltwirtschaft weiter und zwingt viele Länder, sich mit den Auswirkungen auseinanderzusetzen. Die jüngsten (und mittlerweile aufgehobenen) Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden und damit verbundene Technologien haben die Bemühungen westlicher Länder beschleunigt, ihre Lieferketten für solche kritischen Rohstoffe zu diversifizieren. Um die nationale und wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten, konzentrieren sie sich darauf, die Risiken in relevanten Branchen wie Halbleiter, Pharmazie, Kernkraft und Technologie zu senken. Ein einjähriger Handelsfrieden zwischen den USA und China hilft zwar vorübergehend, könnte aber nicht ausreichend sein, um die Lieferketten vollständig neu auszurichten – mit der Folge höherer Materialkosten, weil der Zugang wichtiger wird als der Preis.

    KI-Vorherrschaft: Das weltweite Rennen um die Vorherrschaft bei KI dürfte zahlreiche Sektoren verändern. Die Fähigkeit, wirtschaftlich große Mengen Energie für fortschrittliche Datenzentren zu produzieren, wird der Schlüssel sein, sodass viele Länder möglicherweise ihre Klimazusagen überdenken müssen. Außerdem erfordert die Zunahme komplexer Cyberbedrohungen wirksame Gegenmaßnahmen zum Schutz vor böswilligen Akteuren. 

    Populistische Politik: Die Zeiten höflicher Meinungsverschiedenheiten zwischen Mitte-links- und Mitterechts-Parteien scheinen vorbei zu sein. Die politische Landschaft verändert ihr Gesicht, weil etablierte Parteien Stimmen verlieren und sich die Wählerschaft zunehmend polarisiert. Wirtschaftliche Unzufriedenheit, Misstrauen verstärkte Echokammern in den sozialen gegenüber Institutionen und durch Algorithmen Medien befeuern diesen Trend. Nennenswerte Beispiele sind die Wahl des „demokratischen Sozialisten“ Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York City und die rechtspopulistische Reform UK unter der Führung von Nigel Farage, die derzeit bei den Umfragen in Großbritannien vorn liegt. Diese Polarisierung könnte die Politik destabilisieren.

    Schulden und Defizite: Westliche Länder wie die USA sind sehr hoch verschuldet, weil sich die Bevölkerung gegen staatliche Sparmaßnahmen stellt. Deutschland hat seine Schuldenbremse gelockert, um in Wiederaufrüstung und Infrastruktur zu investieren, während Japan trotz der hohen Verschuldung eine lockere Haushaltspolitik betreibt. Ob und wann es zu einer Schuldenkrise kommt, ist schwer zu sagen, aber zurzeit ist die Haushaltslage bedenklich. 

      FAZIT

    • Diversifikation nach Ländern und Sektoren hilft, Risiken einzudämmen. 
    • Konzentrieren Sie sich auf stabile, anpassungsfähige Unternehmen mit leistungsstarken Geschäftsleitungen. 
    • Anleiheninvestoren sollten Emerging Markets den Vorzug geben, die wegen besserer Fundamentaldaten Chancen bieten.  

     


  • Ist die KI-Prämie zu hoch?

    Trotz einiger erheblicher Unsicherheiten beunruhigen uns die aktuellen Bewertungen nicht. Wir haben nicht 1999. Die KGV der größten Technologiekonzerne von heute liegen noch immer unter den Höchstständen während der DotcomBlase. Beispielsweise hat NVIDIA ein erwartetes KGV von etwa 28, während das von Cisco im Jahr 2000 126 betrug. Die Bewertungskennzahlen sind zwar gestiegen, sprechen aber noch nicht für eine unmittelbar bevorstehende Korrektur, vor allem angesichts der stabilen Gewinnaussichten. Außerdem sind die Fundamentaldaten der heutigen Mega-Cap-Technologieunternehmen deutlich besser als vor 25 Jahren. Die Bilanzen sind solide, die Cashflows positiv, und die Rentabilität ist hoch. Hinzu kommt, dass die jüngsten KI-Investitionen noch unter dem Niveau liegen, das allgemeine Bedenken auslösen würde.

    KI wird aus unserer Sicht alles verändern. Künstliche Intelligenz verspricht, die Produktivität zu steigern und in zahlreichen Sektoren für Innovationen zu sorgen, darunter Gesundheitswesen, Pharmazie, Fertigung, autonome Fahrzeuge, Robotik und Logistik. Die möglichen von KI ausgelösten strukturellen Veränderungen bei Kostenstrukturen und Geschäftsmodellen dürften die Gewinner höchst rentabel machen.

    Aber man muss vorsichtig sein. Vielleicht sind die Prognosen zur Verbreitung von KI zu optimistisch. Vielleicht wird die Nachfrage langsamer steigen als erwartet. Dann könnten Investitionen und Gewinne einbrechen. Nach Ansicht unseres Investmentteams ist OpenAI entscheidend für den aktuellen Investitionsanstieg. Deshalb muss man die Unternehmensumsätze genau im Auge behalten. Nach eigenen Angaben wird der Umsatz von OpenAI von zurzeit 15 Milliarden USDollar bis 2030 auf 200 Milliarden steigen, aber selbst dieses enorme Wachstum reicht vermutlich nicht aus, um den Finanzierungsbedarf zu decken – es sei denn, OpenAI geht an die Börse. Außerdem haben die zirkulären Finanzierungsvereinbarungen innerhalb des KI-Ökosystems von Chipherstellern und Hyperscalern für Stirnrunzeln gesorgt, obwohl einige Analysten meinen, dass sie als Mittel zur Schaffung einer gebundenen Nachfrage und zur Steuerung des Wettbewerbs gerechtfertigt sind.

      FAZIT

    • Man sollte immer genau wissen, in was man investiert ist, und wählerisch sein, weil es Gewinner und Verlierer geben wird.

    • Konzentrieren Sie sich auf Unternehmen mit stabil hoher Qualität und diversifizierter Kundenbasis. 

    • Bleiben Sie diversifiziert, um KI-Risiken zu steuern. 

     


  • Von Hype zu Impact: Wie Unternehmen Investorenerträge mit KI steigern können

    Künstliche Intelligenz ist mehr als eine neue Technologie. Sie verändert die Wertschöpfung von Unternehmen. Ihre Verbreitung in zahlreichen Branchen revolutioniert Arbeitsprozesse, ermöglicht Innovationen, steigert die Produktivität und birgt Wachstumschancen. Wer Portfolios auf diese langfristigen Chancen ausrichten will, muss das Potenzial und die Vielfalt von KI genau verstehen. Davon sind wir überzeugt.

    Die Arbeit mit KI ist für Unternehmen komplex und geprägt von immensen Versprechungen und erheblichen Hürden. Während KI-Anwendungen für Verbraucher schnell angenommen wurden, sind Unternehmen vorsichtiger, weil eine robuste Governance sowie Sicherheits- und Datenschutzvorkehrungen notwendig sind. In Sektoren wie Finanzen und Gesundheit sind diese Faktoren besonders kritisch, weil hier aufsichtsrechtliche Vorgaben und ethische Überlegungen wichtig sind. Zuverlässige, vorhersagbare Ergebnisse sind unerlässlich, weil KI-Anwendungen, die Kundenerfahrungen oder Unternehmensreputation schaden (z.B. Chatbots, die Konkurrenten empfehlen), inakzeptabel sind. Deshalb brauchen Unternehmen länger als Verbraucher, bis sie neue Technologien nutzen. Die Vergangenheit lehrt aber, dass das Tempo anzieht, sobald grundsätzliche Hürden genommen sind. Unternehmen, die KI erfolgreich einsetzen, können ihre Effizienz steigern, indem sie Routineaufgaben automatisieren, Lieferketten optimieren und Entscheidungsprozesse verbessern. Zudem können sie Innovationen vorantreiben, neue Produkte entwickeln und durch eine schnelle Reaktionsfähigkeit Marktanteile gewinnen.  

    Viele Unternehmen müssen Vorarbeit leisten, bevor sie KI-Lösungen einsetzen. Herausforderungen wie Datenverfügbarkeit, veraltete Systeme und kulturelle Widerstände verlangsamen den Prozess. Dies erklärt, warum viele Pilotprojekte nicht über die Testphase hinauskommen – ein bei disruptiven Technologien bekanntes Phänomen. Nach unserer Einschätzung könnte es in den ersten drei bis fünf Jahren Rückschläge geben, bevor die neue Technologie messbare Vorteile bringt.

    Trotz der Herausforderungen zeigt sich bereits in allen Branchen, was KI verändern kann. Die Erfahrung lehrt, dass Softwareentwickler in Unternehmen, die KI-Agenten für das Coding einsetzen, fünf- bis zehnmal produktiver arbeiten, sodass manche Firmen ihre Personalplanung überdenken. Die KI dürfte alle Geschäftsbereiche beeinflussen und der gesamten Wirtschaft durch mehr Effizienz und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit Vorteile bringen. Aus unserer Sicht wird KI vor allem Sektoren wie Gesundheit, Finanzen, Fertigung und Logistik grundlegend verändern – mit Innovationen wie KI-gestützte Diagnostik, auf Algorithmen beruhender Handel und autonome Lieferketten. Unternehmen mit skalierbaren Plattformen, eigenen Daten und starken Partnerschaften dürften besonders gut aufgestellt sein, um davon zu profitieren, während jene, die zu langsam sind, auf der Strecke bleiben. 

      FAZIT

    • Setzen Sie auf innovative Unternehmen, die F&EInvestitionen auf KI-Fortschritte ausrichten und strategische Partnerschaften eingegangen sind, bei denen eigene Daten für Effizienzsteigerungen genutzt werden. 

    • Wählen Sie Sektoren, in denen der Einsatz von KI Preismacht und Margen steigert. Meiden Sie jene, die Effizienzgewinne weiterreichen.

     


  • Global denken, global investieren 

    In den letzten zehn Jahren lagen US-Aktien vorn. Dank der Magnificent 7 haben sie heute einen Anteil von mehr als 60% an den weltweiten Markterträgen. Aktien aus anderen Ländern schnitten schlechter ab.1 Aber 2025 wendete sich das Blatt: Erstmals seit Jahren liegen internationale Aktien jetzt vor US-Papieren – wegen der Volatilität des US-Marktes und des schwächeren Dollar. Angesichts der überzeugenden positiven Faktoren ist aus unserer Sicht jetzt die Zeit gekommen, um in Aktien außerhalb der USA zu diversifizieren.

    Struktur- und Haushaltsreformen dürften für mehr Wachstum und steigende Gewinne sorgen. In ganz Europa steigern höhere Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben das Wachstum, während laufende Strukturreformen wie eine Spar- und Investitionsunion und Steueranreize darauf ausgerichtet sind, das Kapital in der Region zu halten und europäische Investoren zu ambitionierteren Investmentstrategien zu bewegen. In Japan dürften aktionärsfreundliche Reformen und hohe Barmittelreserven die Kapitalerträge in die Höhe treiben, was wiederum höhere Dividenden und mehr Aktienrückkäufe nach sich zöge. Zugleich machen die Emerging Markets Fortschritte in Bereichen wie KI, Fertigung und erneuerbare Energie, während ein schwächerer US-Dollar für Kapitalzuflüsse und eine höhere Rohstoffnachfrage sorgt.

    Umsätze in mehreren Ländern bieten einen gewissen Schutz gegen höhere Zölle und einen schwächeren US-Dollar. Da Nicht-US-Unternehmen weniger als 20% ihrer Umsätze in den USA erzielen, sind sie relativ gut vor den Folgen höherer Zölle geschützt.2 Darüber hinaus trägt die geringe Umsatzabhängigkeit von den USA dazu bei, die Erträge vor Währungsschwankungen zu schützen.

    Die Bewertungsunterschiede zwischen Aktien aus den USA und aus anderen Ländern könnten zurückgehen, sodass jetzt möglicherweise ein guter Zeitpunkt ist, außerhalb der USA zu investieren. Nicht-US-Aktien werden zurzeit fast mit 2 Standardabweichungen unter ihrem langfristigen Durchschnitt gehandelt – ein erheblicher Abschlag gegenüber US-Aktien.3 In Europa und Japan dürften die Gewinne steigen, was vermutlich dazu beitragen wird, die Gewinn- und Bewertungslücken gegenüber den USA zu schließen.  

      FAZIT

    • In Europa könnten Aktien von Banken und Industrieunternehmen interessant sein: Banken scheinen sich wegen des Kreditwachstums weiter überdurchschnittlich zu entwickeln; Industrieunternehmen dürften höhere Infrastrukturinvestitionen zugutekommen. 

    • Unterbewertete japanische Unternehmen könnten Chancen bieten, weil sie offenbar gut aufgestellt sind, um von der aktionärsfreundlichen Politik und der Konjunkturdynamik zu profitieren. 

    • In den Emerging Markets kommt es auf die Einzelwertauswahl an: Konzentrieren Sie sich auf künftige Technologieführer und Firmen mit sich verbessernden Lieferketten, vor allem aus Taiwan, Südkorea und China.

     


  • Länderübergreifende Anleiheninvestitionen

    Noch nie sprach mehr für weltweite Anlagen. Denken Sie nur an all die Herausforderungen, vor denen internationale Investoren stehen: Konjunkturunsicherheit, unsichere Politik, Komplexität, Weltpolitik und technologischer Wandel. Ein globaler Ansatz scheint nicht nur unter Risikogesichtspunkten notwendig, sondern auch, um attraktive Chancen in anderen Teilen der Welt zu nutzen.  

    Entkopplung bedeutet mehr Chancen für weltweite Investoren. Zurzeit entwickeln sich wichtige Volkswirtschaften ungewöhnlich stark auseinander. Ein Beispiel ist die unterschiedliche Geldpolitik der Fed und der EZB. Während die Fed ihre Zinsen vermutlich in den nächsten zwölf Monaten deutlich senken wird, könnte der Senkungszyklus der EZB bereits vorbei sein. Das hat Auswirkungen auf die Währungsmärkte und auf die Positionierung in lang laufenden Staatsanleihen. Während das Wachstum in den USA nachlassen könnte, ist im Euroraum eine Erholung zu erwarten – und die Emerging Markets sind ohnehin maßgeblich für die Weltkonjunktur. Aus unserer Sicht lassen sich diese Unterschiede der gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten nur mit einem globalen Ansatz nutzen. Positionierung in lang laufenden Staatsanleihen. Während das Wachstum in den USA nachlassen könnte, ist im Euroraum eine Erholung zu erwarten – und die Emerging Markets sind ohnehin maßgeblich für die Weltkonjunktur. Aus unserer Sicht lassen sich diese Unterschiede der gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten nur mit einem globalen Ansatz nutzen.

    Die Sonderstellung der USA wackelt. Die USA bleiben zwar der wichtigste Markt, sind aber zugleich ein Hauptgrund für Konjunkturschwankungen und politische Unsicherheit geworden. Das zeigt zum Beispiel der anhaltende Druck seitens des Weißen Hauses auf die Fed. Auch deshalb hat der US-Dollar abgewertet. Zugleich haben US-Staatsanleihen angesichts der von den USA ausgelösten Risikoaversion ihre Attraktivität als sicherer Hafen teilweise eingebüßt. Die Aussicht auf einen noch schwächeren Dollar und die Bedenken wegen der Wirtschaftspolitik der USA sprechen zusätzlich für eine Diversifizierung weg von den USA.

    Weltweit bieten sich viele attraktive Chancen. Angesichts der stabilen gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten weltweit sind wir der Ansicht, dass sich internationale Unternehmensanleihen im kommenden Jahr gut entwickeln werden. Das gilt auch für Papiere aus den Emerging Markets. Hier kommen noch attraktive Bewertungen und der schwächere US-Dollar hinzu. Aber man muss genau hinsehen (Abbildung 5). Für risikotolerante Investoren scheinen globale High-YieldAnleihen und Emerging-Market-Lokalwährungsanleihen eine gute, weniger volatile Alternative zu Aktien zu sein. 

      FAZIT

    • Ein globaler Investmentansatz ist sinnvoll, weil sich die Volkswirtschaften auseinanderentwickeln und das Marktumfeld schwierig ist. 

    • Mit einer Diversifikation weg von US-Papieren kann man von der Aussicht auf einen schwächeren Dollar profitieren. 

    • Nutzen Sie die Diversifikationsvorteile von Assetklassen wie internationalen Unternehmensanleihen und Emerging-MarketAnleihen.

     


  • Unternehmensanleihen: Boom wie 1996 

    2026 dürften sich die Kredit-Fundamentaldaten verbessern. Die gute Wertentwicklung von Unternehmensanleihen im Jahr 2025 war auf attraktive Renditen zurückzuführen, aber 2026 dürften die besseren Fundamentaldaten in den Mittelpunkt rücken. Weil die Zentralbanken, einschließlich der Fed, ihre Leitzinsen weiter senken, gehen die Renditen weltweit zurück, sodass Anleihen an Attraktivität verlieren könnten. Aber durch die niedrigeren Renditen werden sich Unternehmen zu besseren Bedingungen refinanzieren und Anleihen emittieren können, sodass der durch die hohen Zinsen entstandene Bilanzdruck nachlässt. Wichtige Fundamentaldaten wie Zinskosten, Barmittelsalden und Zinsdeckung dürften sich verbessern. Bei Private Credit ist Vorsicht angeraten. Hier scheinen sich die Fundamentaldaten in einigen Bereichen zu verschlechtern.

    Mäßige Zinssenkungen helfen Unternehmensanleihen. Um zu verstehen, wie sich diese Kennzahlen im Laufe eines Zinssenkungszyklus verschieben können, haben wir den Durchschnitt der erwarteten 12-Monats-Veränderungen dieser Maßstäbe für die fundamentale Verfassung der Unternehmen der 12-Monats-Veränderung der Fed Funds Rate gegenübergestellt (Abbildung 6). In der Vergangenheit haben sich die Unternehmensfundamentaldaten am deutlichsten verbessert, wenn die Leitzinsen um 1 bis 2 Prozentpunkte gefallen sind. Bei einem geringeren Rückgang scheint es für Unternehmen wenig Anreiz zur Refinanzierung zu geben. Alles, was darüber hinausgeht, deutet vermutlich auf Panikreaktionen der Fed und erhöhte Rezessionsrisiken hin. Angesichts der derzeitigen Leitzinsänderungen gehen wir von Senkungen um 1 bis 2 Prozentpunkte aus. Stand heute sieht es so aus, als befänden wir uns in der Mitte eines Zinsanpassungszyklus. Eine Normalisierung der Geldpolitik ist wahrscheinlicher als eine Panik. 

    Es ist wie Mitte der 1990er, als die engen Spreads von den positiven Auswirkungen der Zinssenkungen gestützt wurden. Das aktuelle Marktumfeld ähnelt sehr dem Mitte der 1990er-Jahre, als eine Zinsanpassung der Fed 1995 die Fundamentaldaten stützte und Unternehmen am Ende längere Zeit sehr enge Spreads ermöglichte. Auch 2026 könnte die Geldpolitik Unternehmen zu besseren Fundamentaldaten verhelfen, was zu weiterhin hohen Bewertungen von Unternehmensanleihen beitragen dürfte.  

      FAZIT

    • Bleiben Sie in Unternehmensanleihen investiert, weil ihre engen Spreads durch bessere Unternehmensfundamentaldaten gestützt werden könnten. 

    • Aus Diversifikationsgründen sind Anlagen auch außerhalb der USA sinnvoll. 

    • Halten Sie Ausschau nach Anzeichen für eine mögliche Verschlechterung der Fundamentaldaten in einigen PrivateCredit-Bereichen.

     

     

     

     

    Die hier dargestellten Meinungen sind die der MFS Strategy & Insights Group (SAIG), eines Teils der Vertriebssparte von MFS. Sie können von denen der Portfoliomanager und Analysten von MFS abweichen. Diese Meinungen können sich jederzeit ändern und dürfen nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlung oder als Hinweis auf beabsichtigte Transaktionen von MFS verstanden werden.

    1Quelle: FactSet, Quotient aus der Marktkapitalisierung des S&P 500 und des MSCI ACWI, Stand 31. Oktober 2025.

    2Quelle: FactSet, Stand 31. Oktober 2025. Nicht-US-Unternehmen auf Basis des MSCI ACWI ex-USA Index.

    3 Quelle: FactSet, Stand 31. Oktober 2025. Bewertungsabschlag: Quotient aus dem erwarteten KGV des MSCI ACWI ex-USA (Nicht-US-Aktien) und des S&P 500 (US-Aktien) minus 1. Erwartetes KGV auf Sicht von zwölf Monaten. Langfristiger Durchschnitt und Standardabweichung auf Grundlage von Monatsdaten der 20 Jahre bis zum 31. Oktober 2025.

    4Source: FactSet. As of 31 October 2025. Mid-cap = Russell Midcap index. 2026 eps growth expectation = year-over-change between 2025 and 2026 eps estimates. 

    Quelle: Bloomberg Index Services Limited. BLOOMBERG® ist eine Handels- und Dienstleistungsmarke von Bloomberg Finance L.P. und seinen Tochtergesellschaften (zusammen „Bloomberg“). Bloomberg oder seine Lizenzgeber besitzen alle geistigen Eigentumsrechte an den Bloomberg-Indizes. Bloomberg hat dieses Dokument weder bestätigt noch genehmigt, garantiert weder die Richtigkeit noch die Vollständigkeit irgendeiner hierin enthaltenen Information, gibt keine explizite oder implizite Garantie im Zusammenhang mit den daraus gezogenen Schlüssen und schließt im größten nach anwendbarem Recht zulässigen Umfang jedwede Haftung oder Verantwortung für Schäden aus, die im Zusammenhang mit diesen Informationen entstehen.

    Quelle der Indexdaten: MSCI. MSCI gibt keinerlei explizite oder implizite Garantien oder Gewährleistungen und übernimmt keinerlei Haftung für die hierin enthaltenen MSCI-Daten. Die MSCI-Daten dürfen weder weitergegeben noch als Grundlage für andere Indizes, Wertpapiere oder Finanzprodukte genutzt werden. Dieses Dokument wurde von MSCI weder erstellt noch genehmigt oder geprüft.

    Dieses Dokument darf nur von institutionellen Investoren, Investmentexperten und qualifizierten professionellen Investoren genutzt werden. Nicht zugelassen für Privatanleger. 

    Dieses Dokument dient nur zur allgemeinen Information. Das spezifische Anlageziel, die finanzielle Situation und die besonderen Anforderungen einer bestimmten Person sind nicht berücksichtigt. Es ist weder Werbung für noch Beratung zu Investmentprodukte(n) oder -dienstleistungen von MFS. Die hier dargestellten Meinungen sind die des Autors/der Autoren und können sich jederzeit ändern. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und dürfen nicht als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf eines Wertpapiers oder als Anlageberatung verstanden werden. Die Wertentwicklung der Vergangenheit oder jegliche Vorhersagen, Projektionen oder Prognosen sind kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung. Die hierin enthaltenen Informationen dürfen ohne die ausdrückliche Zustimmung von MFS nicht kopiert, vervielfältigt oder weiterverbreitet werden. Obgleich wir davon ausgehen, dass diese Informationen zum Veröffentlichungsdatum korrekt sind, übernimmt MFS keine Garantie oder Gewährleistung dafür, dass sie frei von Fehlern oder Auslassungen sind. Die Informationen können jederzeit ohne Vorankündigung geändert werden. MFS übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte Verluste oder Folgeschäden, die aus der Verwendung dieses Dokuments oder dem Vertrauen darauf entstehen.

IM ÜBERBLICK 

2026 dürfte für Investoren mehrere wichtige Themen bereithalten, die Weltwirtschaft und Marktbedingungen prägen – von Wachstumsprogrammen über Weltpolitik bis zu KI. In den USA werden Geld- und Fiskalpolitik die Konjunktur vor allem in der ersten Jahreshälfte mit Zinssenkungen und Wachstumsinitiativen stützen. Auch in Europa, China und Japan sind staatliche Maßnahmen zu erwarten. Hier könnten Chancen mit Wachstumsaktien entstehen. Zugleich dürften weltpolitische Risiken die Märkte beeinflussen: Die anhaltende Entkopplung der amerikanischen und der chinesischen Wirtschaft wird die Lieferketten weiter verändern, während der globale Wettlauf um die KIVorherrschaft und die zunehmend populistische Politik die Lage zusätzlich verkomplizieren. In westlichen Ländern steigen Schulden und Haushaltsprobleme. Beides hat Einfluss auf die Finanzpolitik. Hier könnten Diversifikation und ein Fokus auf robuste Unternehmen helfen. 

Wir halten die Bewertungen von KI-Werten insgesamt weiterhin für vernünftig. Technologiekonzerne sind jetzt zwar höher bewertet, aber zurzeit liegen ihre KGV unter den Höchstständen während der Dotcom-Blase und beruhen auf guten Fundamentaldaten. KI wird alle Sektoren verändern, aber wegen der Risiken einer zu optimistischen Einschätzung ihrer Verbreitung und komplexer Finanzierungsvereinbarungen im KI-Ökosystem sollte man weiter sehr genau hinsehen. Auf die Einführung von KI bei Unternehmen gehen wir später näher ein. KI verändert die Art der Wertschöpfung, aber wegen der Governance- und Sicherheitsanforderungen gehen die Unternehmen vorsichtig vor. Die Überwindung datentechnischer und kultureller Hürden wird den Fortschritt beschleunigen und Produktivität und Innovation in Branchen wie Gesundheitswesen und Logistik steigern. Investoren sollten Unternehmen mit leistungsstarker KI-Forschung und -Entwicklung sowie strategischen Partnerschaften ins Auge fassen. 

In den ersten drei Quartalen 2025 haben Nicht-USAktien besser abgeschnitten als US-Titel – wegen der Volatilität und des schwächeren Dollar. Wachstum in Europa, Reformen in Japan und Innovationen in den Emerging Markets dürften für weltweite Chancen sorgen, sodass jetzt ein günstiger Zeitpunkt für eine Diversifikation US-lastiger Aktienportfolios sein könnte. Bei Anleihen ist Diversifikation aus unserer Sicht ohnehin entscheidend. Konjunkturunterschiede sowie eine abweichende Geld- und Fiskalpolitik machen einen globalen Ansatz unerlässlich. Die USA stehen vor Herausforderungen, darunter der schwächere Dollar und die unsichere Politik, während uns die Emerging Markets und internationale Unternehmensanleihen interessant erscheinen. Eine Internationalisierung der Portfolios zulasten der USA kann für mehr Diversifikation sorgen. Hinzu kommt, dass sich die Kredit-Fundamentaldaten von Unternehmen verbessern dürften. Durch die für 2026 erwarteten Zinssenkungen werden Zinsdeckung und Barmittelsalden vermutlich steigen, was ähnlich wie Mitte der 1990er-Jahre die engen Spreads stützen dürfte. Aus unserer Sicht sollten Investoren an Unternehmensanleihen festhalten, ihre Anleihenpositionen nach Ländern diversifizieren und im Bereich Private Credit mögliche Probleme im Auge behalten.


Trotz anhaltender weltpolitischer Risiken dürften Konjunktur und Marktumfeld 2026 günstig für Risiko-Assets bleiben.


Das Jahr weltweiter Wachstumsprogramme

In den USA dürfte die Geld- und Fiskalpolitik 2026 locker sein. Besonders wirksam dürften Zinssenkungen der Fed sein, von denen gleich mehrere erwartet werden. Aber auch die Fiskalpolitik wird das Wachstum fördern, vor allem in der ersten Jahreshälfte. Für das nächste Frühjahr sind im Rahmen des One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) geschätzte 60 Milliarden US-Dollar Steuerrückerstattungen an Privathaushalte zu erwarten, was aus unserer Sicht den US-Konsum stützen wird. Die höheren Rückerstattungen ergeben sich aus einer höheren Obergrenze für den Abzug von Staats- und Kommunalsteuern (SALT), Abschreibungen für Überstunden und Trinkgelder, einem Steuerabzug für Senioren und einer erhöhten Steuergutschrift für Kinder. Für Unternehmen hält OBBBA neben kleineren Steuervorteilen vor allem Sonderabschreibungen und Zuschüsse für Forschung & Entwicklung (F&E) bereit.

Aber die Aussichten für den US-Haushalt dürften sich gegen Ende des Jahres eintrüben. Am meisten belasten weiterhin die Zölle die Wirtschaft. Momentan warten wir auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über die Rechtmäßigkeit des IEEPA als Grundlage für viele der Zölle von Präsident Trump. Noch steht nicht fest, ob der effektive Zollsatz niedriger sein wird als zurzeit. Hinzu kommen für einige Verbraucher Herausforderungen wie Kürzungen bei Medicaid, Änderungen beim Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP), strengere Voraussetzungen für Studienkredite und die Wiederaufnahme der Eintreibung notleidender Kredite. 

In den meisten anderen Ländern werden ebenfalls Wachstumsprogramme aufgelegt. In Europa übernimmt die Fiskalpolitik dank Deutschlands „Budget-Bazooka“ die Rolle der EZB als wichtigste Quelle wachstumsfördernder Maßnahmen. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass der Euroraum weiter von den verzögerten Effekten der letzten Zinssenkungen profitieren dürfte. Beim Thema Wachstumsförderung ist auch China zu nennen, wo voraussichtlich sowohl mit geld- als auch fiskalpolitischen Maßnahmen anhaltenden Deflationsrisiken entgegengewirkt wird. In Japan schließlich dürfte die Geldpolitik zwar etwas lockerer werden, aber die neue Premierministerin Sanae Takaichi setzt vor allem auf ein mehrjähriges ambitioniertes Ausgabenprogramm. Beides wird der Wirtschaft vermutlich Auftrieb geben. 

    FAZIT

  • In der ersten Jahreshälfte könnte eine Ausrichtung auf einen stärkeren US-Konsum sinnvoll sein. 
  • Beobachten Sie die laufenden Gerichtsverfahren in den USA, um die Auswirkungen der Zölle einzuschätzen. 
  • Erwägen Sie Anlagen in Wachstumstitel aus Ländern mit glaubwürdigen und wirksamen Konjunkturprogrammen. 
  • Treffen Sie eine sorgfältige Länderauswahl, weil weniger glaubwürdige Länder mit hohen Haushaltsdefiziten und hoher Verschuldung vielleicht die Zinsen erhöhen müssen.

 


Umgang mit weltpolitischen Risiken

Entkopplung der USA und Chinas: Die anhaltende wirtschaftliche Entkopplung der USA und Chinas beeinflusst die Weltwirtschaft weiter und zwingt viele Länder, sich mit den Auswirkungen auseinanderzusetzen. Die jüngsten (und mittlerweile aufgehobenen) Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden und damit verbundene Technologien haben die Bemühungen westlicher Länder beschleunigt, ihre Lieferketten für solche kritischen Rohstoffe zu diversifizieren. Um die nationale und wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten, konzentrieren sie sich darauf, die Risiken in relevanten Branchen wie Halbleiter, Pharmazie, Kernkraft und Technologie zu senken. Ein einjähriger Handelsfrieden zwischen den USA und China hilft zwar vorübergehend, könnte aber nicht ausreichend sein, um die Lieferketten vollständig neu auszurichten – mit der Folge höherer Materialkosten, weil der Zugang wichtiger wird als der Preis.

KI-Vorherrschaft: Das weltweite Rennen um die Vorherrschaft bei KI dürfte zahlreiche Sektoren verändern. Die Fähigkeit, wirtschaftlich große Mengen Energie für fortschrittliche Datenzentren zu produzieren, wird der Schlüssel sein, sodass viele Länder möglicherweise ihre Klimazusagen überdenken müssen. Außerdem erfordert die Zunahme komplexer Cyberbedrohungen wirksame Gegenmaßnahmen zum Schutz vor böswilligen Akteuren. 

Populistische Politik: Die Zeiten höflicher Meinungsverschiedenheiten zwischen Mitte-links- und Mitterechts-Parteien scheinen vorbei zu sein. Die politische Landschaft verändert ihr Gesicht, weil etablierte Parteien Stimmen verlieren und sich die Wählerschaft zunehmend polarisiert. Wirtschaftliche Unzufriedenheit, Misstrauen verstärkte Echokammern in den sozialen gegenüber Institutionen und durch Algorithmen Medien befeuern diesen Trend. Nennenswerte Beispiele sind die Wahl des „demokratischen Sozialisten“ Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York City und die rechtspopulistische Reform UK unter der Führung von Nigel Farage, die derzeit bei den Umfragen in Großbritannien vorn liegt. Diese Polarisierung könnte die Politik destabilisieren.

Schulden und Defizite: Westliche Länder wie die USA sind sehr hoch verschuldet, weil sich die Bevölkerung gegen staatliche Sparmaßnahmen stellt. Deutschland hat seine Schuldenbremse gelockert, um in Wiederaufrüstung und Infrastruktur zu investieren, während Japan trotz der hohen Verschuldung eine lockere Haushaltspolitik betreibt. Ob und wann es zu einer Schuldenkrise kommt, ist schwer zu sagen, aber zurzeit ist die Haushaltslage bedenklich. 

    FAZIT

  • Diversifikation nach Ländern und Sektoren hilft, Risiken einzudämmen. 
  • Konzentrieren Sie sich auf stabile, anpassungsfähige Unternehmen mit leistungsstarken Geschäftsleitungen. 
  • Anleiheninvestoren sollten Emerging Markets den Vorzug geben, die wegen besserer Fundamentaldaten Chancen bieten.  

 


Ist die KI-Prämie zu hoch?

Trotz einiger erheblicher Unsicherheiten beunruhigen uns die aktuellen Bewertungen nicht. Wir haben nicht 1999. Die KGV der größten Technologiekonzerne von heute liegen noch immer unter den Höchstständen während der DotcomBlase. Beispielsweise hat NVIDIA ein erwartetes KGV von etwa 28, während das von Cisco im Jahr 2000 126 betrug. Die Bewertungskennzahlen sind zwar gestiegen, sprechen aber noch nicht für eine unmittelbar bevorstehende Korrektur, vor allem angesichts der stabilen Gewinnaussichten. Außerdem sind die Fundamentaldaten der heutigen Mega-Cap-Technologieunternehmen deutlich besser als vor 25 Jahren. Die Bilanzen sind solide, die Cashflows positiv, und die Rentabilität ist hoch. Hinzu kommt, dass die jüngsten KI-Investitionen noch unter dem Niveau liegen, das allgemeine Bedenken auslösen würde.

KI wird aus unserer Sicht alles verändern. Künstliche Intelligenz verspricht, die Produktivität zu steigern und in zahlreichen Sektoren für Innovationen zu sorgen, darunter Gesundheitswesen, Pharmazie, Fertigung, autonome Fahrzeuge, Robotik und Logistik. Die möglichen von KI ausgelösten strukturellen Veränderungen bei Kostenstrukturen und Geschäftsmodellen dürften die Gewinner höchst rentabel machen.

Aber man muss vorsichtig sein. Vielleicht sind die Prognosen zur Verbreitung von KI zu optimistisch. Vielleicht wird die Nachfrage langsamer steigen als erwartet. Dann könnten Investitionen und Gewinne einbrechen. Nach Ansicht unseres Investmentteams ist OpenAI entscheidend für den aktuellen Investitionsanstieg. Deshalb muss man die Unternehmensumsätze genau im Auge behalten. Nach eigenen Angaben wird der Umsatz von OpenAI von zurzeit 15 Milliarden USDollar bis 2030 auf 200 Milliarden steigen, aber selbst dieses enorme Wachstum reicht vermutlich nicht aus, um den Finanzierungsbedarf zu decken – es sei denn, OpenAI geht an die Börse. Außerdem haben die zirkulären Finanzierungsvereinbarungen innerhalb des KI-Ökosystems von Chipherstellern und Hyperscalern für Stirnrunzeln gesorgt, obwohl einige Analysten meinen, dass sie als Mittel zur Schaffung einer gebundenen Nachfrage und zur Steuerung des Wettbewerbs gerechtfertigt sind.

    FAZIT

  • Man sollte immer genau wissen, in was man investiert ist, und wählerisch sein, weil es Gewinner und Verlierer geben wird.

  • Konzentrieren Sie sich auf Unternehmen mit stabil hoher Qualität und diversifizierter Kundenbasis. 

  • Bleiben Sie diversifiziert, um KI-Risiken zu steuern. 

 


Von Hype zu Impact: Wie Unternehmen Investorenerträge mit KI steigern können

Künstliche Intelligenz ist mehr als eine neue Technologie. Sie verändert die Wertschöpfung von Unternehmen. Ihre Verbreitung in zahlreichen Branchen revolutioniert Arbeitsprozesse, ermöglicht Innovationen, steigert die Produktivität und birgt Wachstumschancen. Wer Portfolios auf diese langfristigen Chancen ausrichten will, muss das Potenzial und die Vielfalt von KI genau verstehen. Davon sind wir überzeugt.

Die Arbeit mit KI ist für Unternehmen komplex und geprägt von immensen Versprechungen und erheblichen Hürden. Während KI-Anwendungen für Verbraucher schnell angenommen wurden, sind Unternehmen vorsichtiger, weil eine robuste Governance sowie Sicherheits- und Datenschutzvorkehrungen notwendig sind. In Sektoren wie Finanzen und Gesundheit sind diese Faktoren besonders kritisch, weil hier aufsichtsrechtliche Vorgaben und ethische Überlegungen wichtig sind. Zuverlässige, vorhersagbare Ergebnisse sind unerlässlich, weil KI-Anwendungen, die Kundenerfahrungen oder Unternehmensreputation schaden (z.B. Chatbots, die Konkurrenten empfehlen), inakzeptabel sind. Deshalb brauchen Unternehmen länger als Verbraucher, bis sie neue Technologien nutzen. Die Vergangenheit lehrt aber, dass das Tempo anzieht, sobald grundsätzliche Hürden genommen sind. Unternehmen, die KI erfolgreich einsetzen, können ihre Effizienz steigern, indem sie Routineaufgaben automatisieren, Lieferketten optimieren und Entscheidungsprozesse verbessern. Zudem können sie Innovationen vorantreiben, neue Produkte entwickeln und durch eine schnelle Reaktionsfähigkeit Marktanteile gewinnen.  

Viele Unternehmen müssen Vorarbeit leisten, bevor sie KI-Lösungen einsetzen. Herausforderungen wie Datenverfügbarkeit, veraltete Systeme und kulturelle Widerstände verlangsamen den Prozess. Dies erklärt, warum viele Pilotprojekte nicht über die Testphase hinauskommen – ein bei disruptiven Technologien bekanntes Phänomen. Nach unserer Einschätzung könnte es in den ersten drei bis fünf Jahren Rückschläge geben, bevor die neue Technologie messbare Vorteile bringt.

Trotz der Herausforderungen zeigt sich bereits in allen Branchen, was KI verändern kann. Die Erfahrung lehrt, dass Softwareentwickler in Unternehmen, die KI-Agenten für das Coding einsetzen, fünf- bis zehnmal produktiver arbeiten, sodass manche Firmen ihre Personalplanung überdenken. Die KI dürfte alle Geschäftsbereiche beeinflussen und der gesamten Wirtschaft durch mehr Effizienz und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit Vorteile bringen. Aus unserer Sicht wird KI vor allem Sektoren wie Gesundheit, Finanzen, Fertigung und Logistik grundlegend verändern – mit Innovationen wie KI-gestützte Diagnostik, auf Algorithmen beruhender Handel und autonome Lieferketten. Unternehmen mit skalierbaren Plattformen, eigenen Daten und starken Partnerschaften dürften besonders gut aufgestellt sein, um davon zu profitieren, während jene, die zu langsam sind, auf der Strecke bleiben. 

    FAZIT

  • Setzen Sie auf innovative Unternehmen, die F&EInvestitionen auf KI-Fortschritte ausrichten und strategische Partnerschaften eingegangen sind, bei denen eigene Daten für Effizienzsteigerungen genutzt werden. 

  • Wählen Sie Sektoren, in denen der Einsatz von KI Preismacht und Margen steigert. Meiden Sie jene, die Effizienzgewinne weiterreichen.

 


Global denken, global investieren 

In den letzten zehn Jahren lagen US-Aktien vorn. Dank der Magnificent 7 haben sie heute einen Anteil von mehr als 60% an den weltweiten Markterträgen. Aktien aus anderen Ländern schnitten schlechter ab.1 Aber 2025 wendete sich das Blatt: Erstmals seit Jahren liegen internationale Aktien jetzt vor US-Papieren – wegen der Volatilität des US-Marktes und des schwächeren Dollar. Angesichts der überzeugenden positiven Faktoren ist aus unserer Sicht jetzt die Zeit gekommen, um in Aktien außerhalb der USA zu diversifizieren.

Struktur- und Haushaltsreformen dürften für mehr Wachstum und steigende Gewinne sorgen. In ganz Europa steigern höhere Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben das Wachstum, während laufende Strukturreformen wie eine Spar- und Investitionsunion und Steueranreize darauf ausgerichtet sind, das Kapital in der Region zu halten und europäische Investoren zu ambitionierteren Investmentstrategien zu bewegen. In Japan dürften aktionärsfreundliche Reformen und hohe Barmittelreserven die Kapitalerträge in die Höhe treiben, was wiederum höhere Dividenden und mehr Aktienrückkäufe nach sich zöge. Zugleich machen die Emerging Markets Fortschritte in Bereichen wie KI, Fertigung und erneuerbare Energie, während ein schwächerer US-Dollar für Kapitalzuflüsse und eine höhere Rohstoffnachfrage sorgt.

Umsätze in mehreren Ländern bieten einen gewissen Schutz gegen höhere Zölle und einen schwächeren US-Dollar. Da Nicht-US-Unternehmen weniger als 20% ihrer Umsätze in den USA erzielen, sind sie relativ gut vor den Folgen höherer Zölle geschützt.2 Darüber hinaus trägt die geringe Umsatzabhängigkeit von den USA dazu bei, die Erträge vor Währungsschwankungen zu schützen.

Die Bewertungsunterschiede zwischen Aktien aus den USA und aus anderen Ländern könnten zurückgehen, sodass jetzt möglicherweise ein guter Zeitpunkt ist, außerhalb der USA zu investieren. Nicht-US-Aktien werden zurzeit fast mit 2 Standardabweichungen unter ihrem langfristigen Durchschnitt gehandelt – ein erheblicher Abschlag gegenüber US-Aktien.3 In Europa und Japan dürften die Gewinne steigen, was vermutlich dazu beitragen wird, die Gewinn- und Bewertungslücken gegenüber den USA zu schließen.  

    FAZIT

  • In Europa könnten Aktien von Banken und Industrieunternehmen interessant sein: Banken scheinen sich wegen des Kreditwachstums weiter überdurchschnittlich zu entwickeln; Industrieunternehmen dürften höhere Infrastrukturinvestitionen zugutekommen. 

  • Unterbewertete japanische Unternehmen könnten Chancen bieten, weil sie offenbar gut aufgestellt sind, um von der aktionärsfreundlichen Politik und der Konjunkturdynamik zu profitieren. 

  • In den Emerging Markets kommt es auf die Einzelwertauswahl an: Konzentrieren Sie sich auf künftige Technologieführer und Firmen mit sich verbessernden Lieferketten, vor allem aus Taiwan, Südkorea und China.

 


Länderübergreifende Anleiheninvestitionen

Noch nie sprach mehr für weltweite Anlagen. Denken Sie nur an all die Herausforderungen, vor denen internationale Investoren stehen: Konjunkturunsicherheit, unsichere Politik, Komplexität, Weltpolitik und technologischer Wandel. Ein globaler Ansatz scheint nicht nur unter Risikogesichtspunkten notwendig, sondern auch, um attraktive Chancen in anderen Teilen der Welt zu nutzen.  

Entkopplung bedeutet mehr Chancen für weltweite Investoren. Zurzeit entwickeln sich wichtige Volkswirtschaften ungewöhnlich stark auseinander. Ein Beispiel ist die unterschiedliche Geldpolitik der Fed und der EZB. Während die Fed ihre Zinsen vermutlich in den nächsten zwölf Monaten deutlich senken wird, könnte der Senkungszyklus der EZB bereits vorbei sein. Das hat Auswirkungen auf die Währungsmärkte und auf die Positionierung in lang laufenden Staatsanleihen. Während das Wachstum in den USA nachlassen könnte, ist im Euroraum eine Erholung zu erwarten – und die Emerging Markets sind ohnehin maßgeblich für die Weltkonjunktur. Aus unserer Sicht lassen sich diese Unterschiede der gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten nur mit einem globalen Ansatz nutzen. Positionierung in lang laufenden Staatsanleihen. Während das Wachstum in den USA nachlassen könnte, ist im Euroraum eine Erholung zu erwarten – und die Emerging Markets sind ohnehin maßgeblich für die Weltkonjunktur. Aus unserer Sicht lassen sich diese Unterschiede der gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten nur mit einem globalen Ansatz nutzen.

Die Sonderstellung der USA wackelt. Die USA bleiben zwar der wichtigste Markt, sind aber zugleich ein Hauptgrund für Konjunkturschwankungen und politische Unsicherheit geworden. Das zeigt zum Beispiel der anhaltende Druck seitens des Weißen Hauses auf die Fed. Auch deshalb hat der US-Dollar abgewertet. Zugleich haben US-Staatsanleihen angesichts der von den USA ausgelösten Risikoaversion ihre Attraktivität als sicherer Hafen teilweise eingebüßt. Die Aussicht auf einen noch schwächeren Dollar und die Bedenken wegen der Wirtschaftspolitik der USA sprechen zusätzlich für eine Diversifizierung weg von den USA.

Weltweit bieten sich viele attraktive Chancen. Angesichts der stabilen gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten weltweit sind wir der Ansicht, dass sich internationale Unternehmensanleihen im kommenden Jahr gut entwickeln werden. Das gilt auch für Papiere aus den Emerging Markets. Hier kommen noch attraktive Bewertungen und der schwächere US-Dollar hinzu. Aber man muss genau hinsehen (Abbildung 5). Für risikotolerante Investoren scheinen globale High-YieldAnleihen und Emerging-Market-Lokalwährungsanleihen eine gute, weniger volatile Alternative zu Aktien zu sein. 

    FAZIT

  • Ein globaler Investmentansatz ist sinnvoll, weil sich die Volkswirtschaften auseinanderentwickeln und das Marktumfeld schwierig ist. 

  • Mit einer Diversifikation weg von US-Papieren kann man von der Aussicht auf einen schwächeren Dollar profitieren. 

  • Nutzen Sie die Diversifikationsvorteile von Assetklassen wie internationalen Unternehmensanleihen und Emerging-MarketAnleihen.

 


Unternehmensanleihen: Boom wie 1996 

2026 dürften sich die Kredit-Fundamentaldaten verbessern. Die gute Wertentwicklung von Unternehmensanleihen im Jahr 2025 war auf attraktive Renditen zurückzuführen, aber 2026 dürften die besseren Fundamentaldaten in den Mittelpunkt rücken. Weil die Zentralbanken, einschließlich der Fed, ihre Leitzinsen weiter senken, gehen die Renditen weltweit zurück, sodass Anleihen an Attraktivität verlieren könnten. Aber durch die niedrigeren Renditen werden sich Unternehmen zu besseren Bedingungen refinanzieren und Anleihen emittieren können, sodass der durch die hohen Zinsen entstandene Bilanzdruck nachlässt. Wichtige Fundamentaldaten wie Zinskosten, Barmittelsalden und Zinsdeckung dürften sich verbessern. Bei Private Credit ist Vorsicht angeraten. Hier scheinen sich die Fundamentaldaten in einigen Bereichen zu verschlechtern.

Mäßige Zinssenkungen helfen Unternehmensanleihen. Um zu verstehen, wie sich diese Kennzahlen im Laufe eines Zinssenkungszyklus verschieben können, haben wir den Durchschnitt der erwarteten 12-Monats-Veränderungen dieser Maßstäbe für die fundamentale Verfassung der Unternehmen der 12-Monats-Veränderung der Fed Funds Rate gegenübergestellt (Abbildung 6). In der Vergangenheit haben sich die Unternehmensfundamentaldaten am deutlichsten verbessert, wenn die Leitzinsen um 1 bis 2 Prozentpunkte gefallen sind. Bei einem geringeren Rückgang scheint es für Unternehmen wenig Anreiz zur Refinanzierung zu geben. Alles, was darüber hinausgeht, deutet vermutlich auf Panikreaktionen der Fed und erhöhte Rezessionsrisiken hin. Angesichts der derzeitigen Leitzinsänderungen gehen wir von Senkungen um 1 bis 2 Prozentpunkte aus. Stand heute sieht es so aus, als befänden wir uns in der Mitte eines Zinsanpassungszyklus. Eine Normalisierung der Geldpolitik ist wahrscheinlicher als eine Panik. 

Es ist wie Mitte der 1990er, als die engen Spreads von den positiven Auswirkungen der Zinssenkungen gestützt wurden. Das aktuelle Marktumfeld ähnelt sehr dem Mitte der 1990er-Jahre, als eine Zinsanpassung der Fed 1995 die Fundamentaldaten stützte und Unternehmen am Ende längere Zeit sehr enge Spreads ermöglichte. Auch 2026 könnte die Geldpolitik Unternehmen zu besseren Fundamentaldaten verhelfen, was zu weiterhin hohen Bewertungen von Unternehmensanleihen beitragen dürfte.  

    FAZIT

  • Bleiben Sie in Unternehmensanleihen investiert, weil ihre engen Spreads durch bessere Unternehmensfundamentaldaten gestützt werden könnten. 

  • Aus Diversifikationsgründen sind Anlagen auch außerhalb der USA sinnvoll. 

  • Halten Sie Ausschau nach Anzeichen für eine mögliche Verschlechterung der Fundamentaldaten in einigen PrivateCredit-Bereichen.

 

 

 

 

Die hier dargestellten Meinungen sind die der MFS Strategy & Insights Group (SAIG), eines Teils der Vertriebssparte von MFS. Sie können von denen der Portfoliomanager und Analysten von MFS abweichen. Diese Meinungen können sich jederzeit ändern und dürfen nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlung oder als Hinweis auf beabsichtigte Transaktionen von MFS verstanden werden.

1Quelle: FactSet, Quotient aus der Marktkapitalisierung des S&P 500 und des MSCI ACWI, Stand 31. Oktober 2025.

2Quelle: FactSet, Stand 31. Oktober 2025. Nicht-US-Unternehmen auf Basis des MSCI ACWI ex-USA Index.

3 Quelle: FactSet, Stand 31. Oktober 2025. Bewertungsabschlag: Quotient aus dem erwarteten KGV des MSCI ACWI ex-USA (Nicht-US-Aktien) und des S&P 500 (US-Aktien) minus 1. Erwartetes KGV auf Sicht von zwölf Monaten. Langfristiger Durchschnitt und Standardabweichung auf Grundlage von Monatsdaten der 20 Jahre bis zum 31. Oktober 2025.

4Source: FactSet. As of 31 October 2025. Mid-cap = Russell Midcap index. 2026 eps growth expectation = year-over-change between 2025 and 2026 eps estimates. 

Quelle: Bloomberg Index Services Limited. BLOOMBERG® ist eine Handels- und Dienstleistungsmarke von Bloomberg Finance L.P. und seinen Tochtergesellschaften (zusammen „Bloomberg“). Bloomberg oder seine Lizenzgeber besitzen alle geistigen Eigentumsrechte an den Bloomberg-Indizes. Bloomberg hat dieses Dokument weder bestätigt noch genehmigt, garantiert weder die Richtigkeit noch die Vollständigkeit irgendeiner hierin enthaltenen Information, gibt keine explizite oder implizite Garantie im Zusammenhang mit den daraus gezogenen Schlüssen und schließt im größten nach anwendbarem Recht zulässigen Umfang jedwede Haftung oder Verantwortung für Schäden aus, die im Zusammenhang mit diesen Informationen entstehen.

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