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DIE WOCHE IM RÜCKBLICK

Staatsanleiheninvestoren freuen sich auf Zinssenkungen der Fed

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AUTOR

Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

30. August bis 5. September 2025

Am Freitagmittag gaben internationale Aktien wieder etwas nach, nachdem sie fast auf neue Rekordhochs gestiegen waren. Eine Zinssenkung der Fed um mindestens 25 Basispunkte Mitte September gilt als sicher. Die US-Zehnjahresrendite fiel nach dem US-Arbeitsmarktbericht um 16 Basispunkte auf 4,07%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich deutlich – um 2,75 US-Dollar auf 61,75 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität von 16,3 vor einer Woche auf 17,2.

KONJUNKTUR

Zinssenkung im September nach schwachem US-Arbeitsmarktbericht nahezu sicher

Im August hat die US-Wirtschaft außerhalb der Landwirtschaft nur 22.000 neue Stellen geschaffen, deutlich weniger als die erwarteten 75.000. Damit betrug der Zuwachs in den letzten drei Monaten im Schnitt nur 29.000. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,2% im Juli auf 4,3%; die durchschnittlichen Stundenlöhne legten nach 3,9% z.Vj. im Juli nur noch um 3,7% zu. Nach den revidierten Zahlen gingen im Juni 14.000 Stellen verloren, der erste Rückgang seit Dezember 2020. Schon vor dem Arbeitsmarktbericht galt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am 17. September als nahezu sicher. Jetzt schließt man am Terminmarkt auch einen halben Prozentpunkt nicht mehr aus; die Wahrscheinlichkeit beträgt demnach 17%. Weil die Märkte zurzeit so stark auf die Beschäftigung fixiert sind, könnten die Benchmark­revisionen in der kommenden Woche die Verbraucherpreisdaten für August überlagern. Unterdessen setzten Anleihen ihre Rallye fort, die Mitte der Woche begonnen hatte. Die US-Zehnjahresrendite fiel zeitweise auf 4,06%, den niedrigsten Wert seit Trumps „Liberation Day“.

Zollstreit kommt wohl vor den Supreme Court

Mit 7:4 Stimmen hat ein Bundesberufungsgericht letzten Freitag entschieden, dass Präsident Trump nach dem International Emergency Economic Powers Act nicht das Recht zur Einführung von Zöllen hat. Bis zur endgültigen Entscheidung des Obersten Gerichts bleiben die Zölle aber dennoch in Kraft. Trump bat den Supreme Court, so schnell wie möglich über die Berufung der Regierung zu entscheiden. Er habe kürzlich Handelsverträge vereinbart, die ohne schnelle Rechtssicherheit obsolet werden könnten.

Miran will zurück ins Weiße Haus

Am Donnerstag fand im Kongress die Anhörung von Stephen Miran statt, dem Vorsitzenden des Council of Economic Advisers im Weißen Haus. Er soll vorübergehend eine Vakanz im Fed-Vorstand füllen. Miran nannte die Unabhängigkeit der Geldpolitik „für die Notenbank zentral“. Er wolle sich bei geldpolitischen Entscheidungen von seiner Interpretation der Konjunkturdaten leiten lassen; niemand würde ihm sagen, wie er abstimmen solle. Seine Anwälte hätten ihm versichert, dass er während seiner vorübergehenden Mitgliedschaft im Fed-Vorstand unbezahlten Urlaub von seinem Posten im Weißen Haus nehmen könne. So ließe sich bei seiner Rückkehr zum Council of Economic Advisers Anfang nächsten Jahres eine zweite Senatsanhörung vermeiden.

KURZ GEFASST

Weltweit haben sich die Einkaufsmanagerindizes im August meist verbessert.

Land/Region

Verarbeitendes Gewerbe

Dienstleistungen

Composite

USA (ISM)

48,7 von 48,0

52,0 von 50,1

k.A.

Euroraum

50,7 von 49,8

50,5 von 51,0

51,0 von 50,9

Großbritannien

47,0 von 48,0

54,2 von 51,8

53,5 von 51,5

Japan

49,7 von 48,9

53,1 von 53,6

52,0 von 51,6

China

49,4 von 49,3

50,3 von 50,1

50,5 von 50,5

Welt (JPM)

50,9 von 49,7

53,4 von 53,5

52,9 von 52,5

Nach dem Job Openings and Labor Turnover Survey (JOLTS) ging die Zahl der offenen Stellen von 7.437.000 im Juni auf 7.181.000 im Juli zurück. Der Arbeitsmarkt gab damit weiter nach.

Der Produktivitätszuwachs im 2. Quartal (ohne Landwirtschaft) wurde von annualisiert 2,4% auf 3,3% nach oben korrigiert. Die Lohnstückkosten stiegen demnach nicht wie zunächst angenommen um 1,2%, sondern nur um 1%.

Fed-Vorstand Christopher Waller plädierte erneut für eine Zinssenkung im September. Er ginge davon aus, dass Zölle langfristig keine Inflation verursachten. Überraschenderweise bezeichnete Waller, ein Kandidat für die Nachfolge von Jerome Powell als Vorsitzender, Zölle als eine Steuer, die das Wirtschaftswachstum dieses Jahr wohl dämpfen werde. Trump dürfte das nicht gefallen haben.

John Williams, Präsident der New York Fed, sagte am Donnerstag, dass er nicht mit Zweitrundeneffekten der Zölle und damit auch nicht mit einer dauerhaft höheren Inflation rechne. Für 2025 erwarte er in den USA 1,25% bis 1,5% Wirtschaftswachstum bei einer Inflation von 3% bis 3,25%.

Im Euroraum ist die Inflation im August auf 2,1% z.Vj. gestiegen, bei einer Kernrate von unverändert 2,3%. Die Arbeitslosenquote blieb im Juli mit 6,3% ebenfalls unverändert.

Am Donnerstag unterzeichnete Präsident Trump einen Erlass, der 15% Zoll auf Importe aus Japan festschreibt. Die Einigung zwischen den USA und Japan sieht unter anderem japanische Investitionen in den USA in Höhe von 550 Milliarden US-Dollar vor. Über die Mittelverwendung soll ein Ausschuss unter Vorsitz von Handelsminister Howard Lutnick entscheiden. Wenn die Investitionen ausblieben, würden die US-Zölle wieder auf ihr altes Niveau angehoben, so Trump.

Nach dem Ende der Sommerferien wurden in Europa am Dienstag für enorme 49,6 Milliarden Euro Anleihen begeben.

Nach dem Beige Book der Fed hat sich die Konjunktur in den meisten der zwölf Notenbankbezirke seit der letzten Erhebung kaum oder gar nicht verändert.

Wenn die Unabhängigkeit der Fed Schaden nähme, könnte der Goldpreis laut Goldman Sachs bis Mitte 2026 auf 4.500 US-Dollar je Feinunze steigen. Selbst wenn nur 1% der vom privaten Sektor gehaltenen US-Staatsanleihen in Gold umgeschichtet würden, seien sogar 5.000 US-Dollar je Feinunze denkbar.

Am Donnerstag leitete das US-Justizministerium eine strafrechtliche Untersuchung der Hypothekengeschäfte von Notenbankvorständin Lisa Cook ein.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal vom Freitag wird die Trump-Administration nächsten Monat mit der öffentlichen Anhörung zum US-Mexico-Canada Agreement beginnen. Bis zum 1. Juli 2026 müssen die drei Länder die Vereinbarung überprüfen.

In Kanada ist die Beschäftigung im August um 65.500 gefallen, sodass die Arbeitslosenquote von 6,9% im Juli auf 7,1% stieg. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Bank of Canada im September wird jetzt auf knapp 90% geschätzt, nach weniger als 60% vor der Veröffentlichung.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: japanisches BIP

Dienstag: Benchmarkrevision für den US-Arbeitsmarktbericht

Mittwoch: US-Produzentenpreise

Donnerstag: EZB-Ratssitzung, US-Verbraucherpreise

Freitag: japanische Industrieproduktion, britische Industrieproduktion

 

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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