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Marktperspektiven

Aktienthemen - Neue Zeiten, neue Chancen

Die Weltwirtschaft verändert sich rasant. Strukturreformen, technischer Fortschritt, die Energiewende und die neue Weltlage eröffnen neue Anlagechancen. Lesen Sie, warum dieses dynamischen Umfeld Flexibilität und vorausschauendes Handeln erfordert.

VOM: Market Insights Team

  • IM ÜBERBLICK 

    1. Comeback nicht amerikanischer Aktien: Nach Jahren der Mindererträge könnten sie jetzt wieder kräftig zulegen – dank expansiver Fiskalpolitik, Strukturreformen, Künstlicher Intelligenz und sehr günstiger Bewertungen.
    2. Alles anders mit KI: Künstliche Intelligenz ist nicht mehr nur ein Schlagwort. Sie verändert ganze Branchen, ermöglicht Innovationen und schafft neue Mehr- wertchancen.
    3. Energie am Wendepunkt: Innovationen, Nachhaltigkeit und Weltpolitik bestimmen den Energiesektor. Investoren winken einzigartige Chancen, wenn sie aus der Energiewende die richtigen Schlüsse ziehen.
    4. Qualität und Stabilität in der Welt von morgen: Expansive Fiskalpolitik und Strukturwandel verändern die Investmentwelt. Stabile Qualitäts- unternehmen sind heute mehr als eine Alternative. Sie sind ein Muss.


    Diese Studie beschränkt sich nicht auf Analysen. Wir zeigen auch, wie Anleger auf die Veränderungen reagieren und Chancen nutzen können. Blicken wir also nach vorn – denn was gestern funktioniert hat, könnte morgen obsolet sein. 

  • Die Weltwirtschaft verändert sich, und nicht amerikanische Aktien werden immer interessanter. Man sollte die unterschiedlichen Entwicklungen in Europa, Japan und den Emerging Markets genau unter die Lupe nehmen. Alle drei Anlageregionen können von Strukturreformen, einer expansiveren Fiskalpolitik, der demografischen Entwicklung und der Unterbewertung gegenüber US-Aktien profitieren.

    Europa: Wachstum und Bewertungen am Wendepunkt

    Nach jahrzehntelangen Mindererträgen gegenüber den USA könnten europäische Aktien jetzt aufholen. Strukturreformen, eine expansivere Fiskalpolitik und eine bessere Konjunktur könnten für neues Wachstum sorgen. Trotz Staatsschuldenkrise, Austeritätspolitik und Energiekrise sind europäische Aktien gegenüber US-Titeln noch immer so günstig bewertet wie noch nie. 

    Wichtige Wachstumstreiber

    1. Expansive Fiskalpolitik und Infrastrukturausgaben: Die Fiskalpolitik wird expansiver, mit Deutschland an der Spitze. Aber auch andere Länder investieren mehr in Verteidigung und Infrastruktur. Unternehmensgewinnen und Marktstimmung kann das nur guttun.
    2. Niedrigere Zinsen: Weil Kredite in Europa oft variabel verzinslich sind, könnte der Zinsrückgang das Konsum- und Geschäftsklima stärken.
    3. EU-Strukturreformen: Wenn die europäische Spar- und Investmentunion Realität wird, kann das Kapital mobilisieren und in Europa halten. Neue Regelungen für Verbriefungen sollen außerdem bewirken, dass weniger Bankkapital gebunden ist und neue Investmentprodukte entstehen.

    Kurzfristig mag der starke Euro den Unternehmensgewinnen schaden. Langfristig könnten diese Veränderungen aber eine Chance sein. Anleger bekommen die Möglichkeit, in strukturell unterbewertete Titel mit mehr Wachstumspotenzial zu investieren.

       

       

    Japan: Aktionärsfreundliche Reformen und Reflation

    Japanische Aktien werden wiederentdeckt – wegen kontinuierlicher aktionärsfreundlicher Reformen, der Reflation der japanischen Wirtschaft und attraktiver Bewertungen. 

    Wichtige Faktoren 

    1. Handelsvereinbarung mit den USA: Sie macht den japanischen Konjunkturausblick berechenbarer und hat eine starke Aktienmarkterholung ausgelöst.
    2. Corporate-Governance-Reformen: In Japan werden so viele Aktien zurückgekauft wie noch nie. Man achtet immer mehr auf den Aktionärsertrag und passt zur Steigerung der Eigenkapitalrendite die Kapitalstruktur an.

    Wir glauben, dass Strukturreformen, attraktive Bewertungen und die wieder berechenbarere Handelspolitik weiter für hohe Erträge japanischer Aktien sorgen.

       

       

    Emerging Markets: Innovativ, stabil und wachstumsstark

    Das Weltwirtschaftswachstum hängt immer mehr von den Emerging Markets ab. Auf sie entfallen zurzeit etwa 65% des weltweiten BIP-Anstiegs. Da dieses Jahr voraussichtlich 19 der 24 Emerging-Market-Länder stärker wachsen als die USA, spricht weiter viel für diese Anlageregion.

    Wichtige Wachstumsfaktoren

    1. Innovationsführerschaft: In Sektoren wie KI, Industrie und erneuerbaren Energien werden Emerging-MarketUnternehmen weltweit immer innovativer. Firmen aus Taiwan, Südkorea und China sind heute entscheidende KI-Zulieferer.
    2. Schwacher US-Dollar: Emerging-Market-Aktien profitierten immer sehr von einem schwächeren Dollar. Er steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit, lockt Kapital ins Land und lässt die Rohstoffnachfrage steigen.
    3. Bessere Finanzen: Die Schuldenstandsquoten (Schulden/BIP) vieler Emerging Markets sind niedriger als die der Industrieländer. Das erlaubt eine expansive Geld- und Fiskalpolitik.

    Einzelne Länder

    • Indien: Strukturreformen sorgen weiter für Wachstum. Weil nur 2% des indischen BIP auf Exporte in die USA entfallen, halten sich die Folgen von Trumps Zöllen in Grenzen. Die Konjunktur profitiert außerdem von einer fallenden Inflation und niedrigeren Zinsen.
    • China: Konjunkturprogramme und die Deregulierung des Technologiesektors fördern das Wachstum. Die jetzt expansive Geld- und Fiskalpolitik macht Kredite leichter verfügbar und sorgt für eine Erholung des Immobilienmarktes.


    FAZIT

    • Europäische Industrieunternehmen und Banken: Sie könnten von einer expansiven Fiskalpolitik, Infrastrukturausbau und Strukturreformen profitieren.
    • Japanische Aktien: Unterbewerteten Unternehmen kommen aktionärsfreundliche Reformen und die stärkere Konjunktur zugute.
    • Innovative Emerging-Market-Unternehmen: Interessant sind wichtige Zulieferer für KI, Technologie und die Industrie, vor allem Firmen aus Taiwan, Südkorea und China.

      

  • Künstliche Intelligenz (KI) ist mehr als eine neue Technologie. Sie verändert Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen durch neue Arbeitsabläufe und ermöglicht Innovationen, Produktivitätsgewinne und Wachstum. Um als Anleger ihr Langfristpotenzial nutzen zu können, muss man aber genau verstehen, was KI in welchen Branchen im Einzelnen bewirkt.

    Die KI-Infrastruktur: Frühe Ermöglicher

    Basis des enormen Wachstums von KI sind Halbleiterfirmen und Hyperscaler, die die erforderliche IT-Infrastruktur bereitstellen. Man schätzt, dass 2025 allein die Hyperscaler etwa 480 Milliarden US-Dollar investieren. Diese enormen Zahlen werfen wichtige Fragen für Investoren auf:

    • Inwieweit sind diese Investitionen existenziell, um Marktpositionen zu verteidigen? 
    • Führen sie nur zu Verschiebungen, weil an anderer Stelle Umsätze verloren gehen, oder steigen die Umsätze durch neue Chancen? 
    • Welche Auswirkungen haben diese Investitionen auf die Wirtschaft insgesamt – auf Zulieferer, Kunden und Wettbewerber?

    Die frühen Ermöglicher schaffen die Basis für einen breiteren Einsatz Künstlicher Intelligenz. Ihre langfristigen Kapitalrenditen dürften aber davon abhängen, ob die KIUmsätze wirklich exponentiell wachsen.

    Vielfältige KI-Anwendungen in unterschiedlichen Branchen 

    KI-Anwendungen beschränken sich nicht auf wenige Sektoren. Sie sind vielfältig und revolutionär. Anleger müssen genau verstehen, wie KI die Wertschöpfung in unterschiedlichen Branchen verändert.

    • Gesundheit: KI-gestützte Diagnose- und Behandlungsverfahren verbessern die Patientenversorgung und senken Kosten. 
    • Einzelhandel: KI-gestützte Analysen ermöglichen hoch individualisierte Einkaufserlebnisse, fördern die Kundenbindung und steigern die Umsätze. 
    • Verarbeitendes Gewerbe: Vorausschauende Wartung und Lieferkettenoptimierung senken die Produktionskosten und steigern die Effizienz. 
    • Finanzdienstleistungen: Bessere Betrugserkennung, Risikoanalysen und intensivere Kundengespräche steigern die Rentabilität. 
    • Software und SaaS: Mit großen Sprachmodellen (LLMs) können Umsätze gesteigert, Funktionalitäten verbessert und Produkte schneller eingeführt werden. Mit Agentic AI können Unternehmen Umsätze und Arbeitseffizienz deutlich steigern. 
    • Robotik: KI verändert die Robotik grundlegend. Maschinen können jetzt komplexe Aufgaben erlernen. Das könnte Produktionsprozesse und damit ganze Branchen revolutionieren.

    Der KI-Einsatz macht beispiellose Fortschritte. Man muss aber klar zwischen der Nutzung durch Verbraucher und durch Unternehmen unterscheiden.

    • Verbraucher: Immer mehr Verbraucher nutzen KI. Nach einer aktuellen Studie des MIT könnten in Unternehmen 95% der Pilotprojekte für generative KI scheitern. Aber fast jeder von uns hat schon einmal ein großes Sprachmodell genutzt.
    • Unternehmen: Der KI-Einsatz in Unternehmen steht noch am Anfang. Mangelnde Datenverfügbarkeit, Datensicherheitsprobleme und Corporate Governance erweisen sich als Hindernisse. Die Einführung dauert länger, da konsistente, verlässliche und berechenbare Ergebnisse nötig sind, passend zu den Anforderungen der Unternehmen. Niemand will KI-Tools, die Kunden verärgern oder Fehler machen – etwa einen Chatbot, der ein Konkurrenzprodukt empfiehlt.

    Dennoch verbreitet sich KI schneller als alle bisherigen Innovationen. Unternehmen, die die genannten Probleme lösen, dürften einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil haben.


    FAZIT

    1. KI-Führer und Innovatoren 
    Man muss Unternehmen finden, die KI nicht nur einsetzen, sondern auch ihre Entwicklung und Anwendung revolutionieren. Achten Sie auf Unternehmen

    • mit hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben für KI, 
    • mit strategischen Partnerschaften, um mit eigenen Daten die Effizienz zu steigern, 
    • die in ihren Branchen zu den Innovatoren zählen, statt von KI verdrängt zu werden.

    2. Nicht nur Ermöglicher 
    Halbleiterhersteller und Hyperscaler sind wichtig. Anleger sollten sich aber nicht darauf beschränken, sondern auch auf Branchen und Unternehmen setzen, die von der zunehmenden KI-Nutzung profitieren. Interessant können Sektoren sein, in denen KI die Rentabilität steigert, ohne dass Firmen die Effizienzgewinne an ihre Kunden weitergeben müssen. 

      

  • Innovationen, Nachhaltigkeit und Weltpolitik haben große Auswirkungen auf den Energiesektor. Energiewerte bieten mehr als die Aussicht auf Ertrag. Sie sind eine strategische Anlage, mit der sich Portfolios diversifizieren und Risiken absichern lassen, auch weltpolitische. Wichtige Entwicklungen verändern den Energiemarkt. Man muss wissen, welche Energieunternehmen für sauberere und effizientere Lösungen sowie stabile Erträge stehen.

    Stabilere Portfolios durch Energiewerte 

    Der Energiesektor bietet eine einzigartige Kombination aus Diversifikation und der Chance, von langfristigen Strukturveränderungen zu profitieren. Energiewerte können vor weltpolitischen Risiken schützen, vor allem, wenn sich Lieferketten ändern und die Rohstoffpreisentwicklung unsicher ist. Investitionen in innovative Energieunternehmen, die Effizienz und Nachhaltigkeit gleichermaßen anstreben, können ein Portfolio auf die Energiewende vorbereiten.

    Es bleibt aber eine wichtige Frage: Ist das derzeitige Streben nach kurzfristigen Effizienzgewinnen nachhaltig, oder ist Trumps „Drill, baby, drill“ zu kurz gedacht? In den letzten Jahrzehnten haben Schieferöl und Schiefergas den Sektor revolutioniert, aber jetzt könnten sinkende Erträge für längerfristige Strategien sprechen. Weil die Energiewende weltweit Fahrt aufnimmt, sollte man nicht nur in fossile Energien, sondern auch in Erneuerbare und die Modernisierung der Energieinfrastruktur investieren.

    Wichtige Wachstumsfaktoren 

    Viele Entwicklungen verändern die Energiemärkte. Sie schaffen nicht nur Chancen für zukunftsgerichtete Investoren, sondern machen Langfriststrategien umso wichtiger.

    1. Elektrifizierung und Modernisierung der Infrastruktur
    Elektroautos, Wärmepumpen und erneuerbare Energien sorgen für eine beispiellose Stromnachfrage. Das erfordert hohe Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur, vor allem in Energiespeicher, intelligente Netze (Smart Grids) und Energieübertragung. Regierungen und Unternehmen arbeiten weltweit an einer stabilen Elektrizitätsversorgung. Anleger können hier eine wichtige Rolle spielen, indem sie sie finanzieren.

    2. Brückenenergie Erdgas
    Erdgas ist eine wichtige Brückenenergie auf dem Weg zur Dekarbonisierung – und eine zuverlässige Ergänzung erneuerbarer Energien, die nicht immer zur Verfügung stehen und die Spitzenlast daher nicht immer abdecken können. Erdgas hilft, diese Lücke zu schließen und die Energieversorgung zu stabilisieren. Das stärkt das Wirtschaftswachstum und senkt die Emissionen im Vergleich zu Kohle.

    3. Immer mehr erneuerbare
    Energien Weltweit setzt man zunehmend auf „Erneuerbare“ wie Wind-, Solar- und Kernenergie, um ehrgeizige NettoNull-Ziele zu erreichen. Weil Wind- und Solarenergie nicht immer zur Verfügung stehen, sind ergänzende Technologien nötig. Speicherlösungen und Erdgas werden die Netzstabilität maßgeblich verbessern.

    4. Weltweite Angebotsverschiebungen
    Europas Wechsel von russischem Erdgas zu amerikanischem Flüssigerdgas verändert den Weltenergiemarkt grundlegend. Das dürfte langfristige Auswirkungen auf die Energiepreise haben.

    5. Technischer Fortschritt
    Ob optimierte Energieerzeugung mit KI oder Durchbrüche bei CO2-Abscheidung, Wasserstoffherstellung und Batteriespeicherung – Innovationen verändern den Energiesektor. Das ist eine Chance für Investitionen in Unternehmen, die bei der Energiewende führend sind und modernste skalierbare Lösungen anbieten.


    FAZIT

    • Unternehmen, die am Bau und der Modernisierung der Energieinfrastruktur beteiligt sind, dürften von der zunehmenden Erdgasnutzung profitieren. 
    • Explorations- und Förderunternehmen dürfte die höhere Energienachfrage nützen. 
    • Midstream- und Pipelineunternehmen könnten höhere Fördermengen zugutekommen.

      

     

  • Für institutionelle Investoren ist das neue wirtschaftspolitische Paradigma Chance und Risiko zugleich. Eine expansivere Fiskalpolitik, höhere Inflation, die neue Weltlage und technischer Fortschritt verändern das Investmentumfeld. Qualität und Stabilität werden in diesen besonderen Zeiten immer wichtiger. 

    Eine expansivere Fiskalpolitik 

    Die Zeit fallender Inflation und niedrigerer Renditen ist vorbei. Jetzt wird die Fiskalpolitik wieder expansiver, bei einer strukturell höheren Inflation. Die Regierungen geben mehr Geld aus, und das Nominalwachstum ist stärker als zuvor. Mehrere sich gegenseitig beeinflussende Entwicklungen spielen dabei eine Rolle:

    1. Höhere Inflation und höheres Wachstum: Die Inflation dürfte sich aufgrund der hohen Staatsausgaben für Neuindustrialisierung, Neuausrichtung der Lieferketten und Verteidigung deutlich über dem Zielwert einpendeln. Arbeitskräftemangel, auch wegen der restriktiven USEinwanderungspolitik, trägt ebenfalls zum Preisauftrieb bei. 
    2. Weltlage: Die unipolare, von den USA dominierte Weltordnung wird von einer multipolaren Ordnung abgelöst. Weltweite Spannungen stören den Handel, Zölle werden eingeführt, und die Lieferketten verändern sich. 
    3. Steigende Laufzeitprämien: Anleiheninvestoren verlangen wegen der höheren Langfristrisiken höhere Renditeaufschläge. Inflation und Haushaltsdefizite machen Sorgen, die Kapitalkosten steigen, und die Bewertungen fallen.
    4. Politik und Investitionen: Die expansive Fiskalpolitik sorgt für mehr Investitionen, vor allem in kapitalintensiven Branchen wie Industrie, Halbleiter und Infrastruktur. Erwartet wird, dass die Steuererleichterungen im One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) die Unternehmensgewinne steigern, für mehr Investitionen in den USA sorgen und das Wirtschaftswachstum fördern.

    Höhere Staatsausgaben sind für Aktien generell gut.Dennoch glauben wir, dass manchen Sektoren und Branchen die neue Politik besonders nützt.

    • Kapitalintensive Branchen: Steueranreize wie die Sofortabschreibung von Investitionen und Steuergutschriften fördern Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe – Industrie und Verteidigung – und im Grundstoffsektor. Diesen Branchen dürften staatliche Hilfen und eine strukturell höhere Nachfrage helfen, wenn die Staatsausgaben weltweit steigen. 
    • Technologie und Infrastruktur: Die Investitionen der Hyperscaler dürften die US-Wirtschaft mehr und mehr stützen. Das gilt nicht nur für den Technologiesektor, sondern auch für Bauund Energieunternehmen.

    Qualität: Wichtig in unsicheren Zeiten 

    In Zeiten wie diesen zählt Qualität mehr denn je. Qualitätsunternehmen – mit soliden Finanzen, hohen freien Cashflows, wachsenden Gewinnen und Preismacht – dürften einer höheren Inflation, steigenden Zinsen und (welt-) politischer Unsicherheit mehr entgegenzusetzen haben. Anleger sollten auf Folgendes achten:

    • Gutes Management: Gut geführte Unternehmen dürften mit Herausforderungen durch Zölle, Lieferkettenstörungen und Arbeitskräftemangel besser zurechtkommen.
    • Stabile Fundamentaldaten: Gering verschuldete, rentable Unternehmen mit hohen freien Cashflows können auch in volatilen Märkten stabil sein.
    • Preismacht: Unternehmen, die Kosten an ihre Kunden weitergeben können, dürften ihre Margen auch bei einer hohen Inflation leichter sichern können.

    Der Technologiesektor bleibt entscheidend für die Aktienmarktentwicklung. Aber nicht alle Wachstumswerte sind gleich. Titeln mit stabilen Fundamentaldaten und klarem Wachstumspotenzial trauen wir am meisten zu. Spekulative Aktien könnten hingegen unter Druck geraten.

    Stabilität ist aber nicht garantiert. Anleger müssen prüfen, inwieweit Unternehmen unter Zöllen und Lieferkettenstörungen leiden und wie kompetent ihr Management ist.


    FAZIT

    Angesichts der veränderten Lage sollten institutionelle Investoren auf Qualität und Stabilität setzen.  

    • Qualitätsunternehmen bevorzugen: Interessant können Unternehmen mit guten Fundamentaldaten, Preismacht und krisenfesten Geschäftsmodellen sein. Gerade bei hohen Bewertungen zählt Qualität.
    • Von der Fiskalpolitik profitieren: Sektoren wie Industrie, Grundstoffe, Infrastruktur, Halbleiter und Verteidigung dürften höhere Staatsausgaben und niedrigere Steuern besonders nützen. Interessant scheinen uns hier Firmen mit klugen Investitionsplänen und ausreichenden Ressourcen.
    • Auf Growth und Value setzen: Technologieaktien und andere eindeutige Wachstumswerte bleiben interessant. Das höhere Nominalwachstum spricht aber auch für Substanzwerte, vor allem, wenn sie hohe Dividenden zahlen und ihre materiellen Aktiva Schutz vor Inflation bieten.
    • Risiken kontrollieren: Zollrisiken, Lieferkettenstörungen und die unsichere Weltlage mahnen zur Vorsicht. Gut geführte, flexible Unternehmen können mit Unsicherheit vermutlich besser zurechtkommen.
  • 2025 geht allmählich zu Ende, und das Marktumfeld ändert sich grundlegend – durch Strukturwandel, technischen Fortschritt und eine neue Weltlage. Unsere vier Themen – Mehrertrag mit nicht amerikanischen Aktien, Anlagechancen von KI, Energiewende und expansivere Fiskalpolitik – haben eines gemein: Qualität und Stabilität sind entscheidend.

    Anleger sollten sich nicht auf die klassischen Strategien beschränken, sondern nach vorn sehen. Investieren sollte man aus unserer Sicht in möglicherweise unterbewertete, nicht amerikanische Aktien und führende KI-Innovatoren. Man sollte am Energiemarkt kurz- und langfristige Chancen nutzen und einen Schwerpunkt auf Qualitätsunternehmen legen, die trotz Inflation und wachsender staatlicher Einflussnahme Erfolg haben können.

    Indem Anleger ihre Portfolios auf diese Veränderungen ausrichten, können sie die Wachstumschancen einer dynamischen und sich ändernden Weltwirtschaft nutzen. Die Zukunft erfordert Flexibilität, vorausschauendes Denken und einen klugen Umgang mit Unsicherheit, das Mehrwertpotenzial stets im Blick.

     

     

    Wichtige Risikohinweise 
    Aktien:Die Aktienmärkte und einzelne Aktien können aufgrund (tatsächlicher oder wahrgenommener) emittenten- und marktspezifischer, konjunktureller, sektorspezifischer, politischer, aufsichtsrechtlicher, weltpolitischer und anderer Risiken schwanken und stark fallen.  

    Anlagen in Small Caps sind möglicherweise volatiler als Anlagen in größere Unternehmen. 

    Anlagen in bestimmten Märkten können aufgrund nachteiliger Markt-, Währungs-, Wirtschafts-, Branchen-, (welt-)politischer, aufsichtsrechtlicher oder anderer Bedingungen risikoreicher und volatiler sein. 

    Die hier dargestellten Meinungen sind die der MFS Strategy & Insights Group (SAIG), eines Teils der Vertriebssparte von MFS. Sie können von denen der Portfoliomanager und Analysten von MFS abweichen. Die Einschätzungen können sich jederzeit ändern. Sie dürfen nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlung oder Hinweis auf beabsichtigte Transaktionen von MFS verstanden werden.

    Quelle: Bloomberg Index Services Limited. BLOOMBERG® ist eine Handels- und Dienstleistungsmarke von Bloomberg Finance L.P. und seinen Tochtergesellschaften (zusammen „Bloomberg“). Bloomberg oder seine Lizenzgeber besitzen alle geistigen Eigentumsrechte an den Bloomberg-Indizes. Bloomberg hat dieses Dokument weder bestätigt noch genehmigt, garantiert weder die Richtigkeit noch die Vollständigkeit irgendeiner hierin enthaltenen Information, gibt keine explizite oder implizite Garantie im Zusammenhang mit den daraus gezogenen Schlüssen und schließt im größten nach anwendbarem Recht zulässigen Umfang jedwede Haftung oder Verantwortung für Schäden aus, die im Zusammenhang mit diesen Informationen entstehen.

    Quelle der Indexdaten: MSCI. MSCI gibt keinerlei Garantien oder Gewährleistungen und übernimmt keinerlei Verantwortung für die hierin enthaltenen MSCI-Daten. Die MSCI-Daten dürfen weder weitergegeben noch als Grundlage für andere Indizes, Wertpapiere oder Finanzprodukte genutzt werden. Dieses Dokument wurde von MSCI weder erstellt noch genehmigt oder geprüft

    Dieses Dokument darf nur von institutionellen Investoren, Investmentexperten und qualifizierten professionellen Investoren genutzt werden. Nicht zugelassen für Privatanleger. 

    Dieses Dokument dient nur zur allgemeinen Information. Das spezifische Anlageziel, die finanzielle Situation und die besonderen Anforderungen einer bestimmten Person sind nicht berücksichtigt. Es ist weder Werbung für noch Beratung zu Investmentprodukten oder -dienstleistungen von MFS. Die hier dargestellten Meinungen sind die des Autors/der Autoren und können sich jederzeit ändern. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und dürfen nicht als Empfehlung zum Kauf von Wertpapieren, Aufforderung oder als Anlageberatung verstanden werden. Die Wertentwicklung der Vergangenheit oder jegliche Vorhersagen, Projektionen oder Prognosen sind kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung. Die hierin enthaltenen Informationen dürfen ohne die ausdrückliche Zustimmung von MFS nicht kopiert, vervielfältigt oder weiterverbreitet werden. Obgleich wir davon ausgehen, dass diese Informationen zum Veröffentlichungsdatum korrekt sind, übernimmt MFS keine Garantie oder Gewährleistung dafür, dass sie frei von Fehlern oder Auslassungen sind. Die Informationen können jederzeit ohne Vorankündigung geändert werden. MFS übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte Verluste oder Folgeschäden, die aus der Verwendung dieses Dokuments oder dem Vertrauen darauf entstehen.

  1. Comeback nicht amerikanischer Aktien: Nach Jahren der Mindererträge könnten sie jetzt wieder kräftig zulegen – dank expansiver Fiskalpolitik, Strukturreformen, Künstlicher Intelligenz und sehr günstiger Bewertungen.
  2. Alles anders mit KI: Künstliche Intelligenz ist nicht mehr nur ein Schlagwort. Sie verändert ganze Branchen, ermöglicht Innovationen und schafft neue Mehr- wertchancen.
  3. Energie am Wendepunkt: Innovationen, Nachhaltigkeit und Weltpolitik bestimmen den Energiesektor. Investoren winken einzigartige Chancen, wenn sie aus der Energiewende die richtigen Schlüsse ziehen.
  4. Qualität und Stabilität in der Welt von morgen: Expansive Fiskalpolitik und Strukturwandel verändern die Investmentwelt. Stabile Qualitäts- unternehmen sind heute mehr als eine Alternative. Sie sind ein Muss.


Diese Studie beschränkt sich nicht auf Analysen. Wir zeigen auch, wie Anleger auf die Veränderungen reagieren und Chancen nutzen können. Blicken wir also nach vorn – denn was gestern funktioniert hat, könnte morgen obsolet sein. 

Die Weltwirtschaft verändert sich, und nicht amerikanische Aktien werden immer interessanter. Man sollte die unterschiedlichen Entwicklungen in Europa, Japan und den Emerging Markets genau unter die Lupe nehmen. Alle drei Anlageregionen können von Strukturreformen, einer expansiveren Fiskalpolitik, der demografischen Entwicklung und der Unterbewertung gegenüber US-Aktien profitieren.

Europa: Wachstum und Bewertungen am Wendepunkt

Nach jahrzehntelangen Mindererträgen gegenüber den USA könnten europäische Aktien jetzt aufholen. Strukturreformen, eine expansivere Fiskalpolitik und eine bessere Konjunktur könnten für neues Wachstum sorgen. Trotz Staatsschuldenkrise, Austeritätspolitik und Energiekrise sind europäische Aktien gegenüber US-Titeln noch immer so günstig bewertet wie noch nie. 

Wichtige Wachstumstreiber

  1. Expansive Fiskalpolitik und Infrastrukturausgaben: Die Fiskalpolitik wird expansiver, mit Deutschland an der Spitze. Aber auch andere Länder investieren mehr in Verteidigung und Infrastruktur. Unternehmensgewinnen und Marktstimmung kann das nur guttun.
  2. Niedrigere Zinsen: Weil Kredite in Europa oft variabel verzinslich sind, könnte der Zinsrückgang das Konsum- und Geschäftsklima stärken.
  3. EU-Strukturreformen: Wenn die europäische Spar- und Investmentunion Realität wird, kann das Kapital mobilisieren und in Europa halten. Neue Regelungen für Verbriefungen sollen außerdem bewirken, dass weniger Bankkapital gebunden ist und neue Investmentprodukte entstehen.

Kurzfristig mag der starke Euro den Unternehmensgewinnen schaden. Langfristig könnten diese Veränderungen aber eine Chance sein. Anleger bekommen die Möglichkeit, in strukturell unterbewertete Titel mit mehr Wachstumspotenzial zu investieren.

   

   

Japan: Aktionärsfreundliche Reformen und Reflation

Japanische Aktien werden wiederentdeckt – wegen kontinuierlicher aktionärsfreundlicher Reformen, der Reflation der japanischen Wirtschaft und attraktiver Bewertungen. 

Wichtige Faktoren 

  1. Handelsvereinbarung mit den USA: Sie macht den japanischen Konjunkturausblick berechenbarer und hat eine starke Aktienmarkterholung ausgelöst.
  2. Corporate-Governance-Reformen: In Japan werden so viele Aktien zurückgekauft wie noch nie. Man achtet immer mehr auf den Aktionärsertrag und passt zur Steigerung der Eigenkapitalrendite die Kapitalstruktur an.

Wir glauben, dass Strukturreformen, attraktive Bewertungen und die wieder berechenbarere Handelspolitik weiter für hohe Erträge japanischer Aktien sorgen.

   

   

Emerging Markets: Innovativ, stabil und wachstumsstark

Das Weltwirtschaftswachstum hängt immer mehr von den Emerging Markets ab. Auf sie entfallen zurzeit etwa 65% des weltweiten BIP-Anstiegs. Da dieses Jahr voraussichtlich 19 der 24 Emerging-Market-Länder stärker wachsen als die USA, spricht weiter viel für diese Anlageregion.

Wichtige Wachstumsfaktoren

  1. Innovationsführerschaft: In Sektoren wie KI, Industrie und erneuerbaren Energien werden Emerging-MarketUnternehmen weltweit immer innovativer. Firmen aus Taiwan, Südkorea und China sind heute entscheidende KI-Zulieferer.
  2. Schwacher US-Dollar: Emerging-Market-Aktien profitierten immer sehr von einem schwächeren Dollar. Er steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit, lockt Kapital ins Land und lässt die Rohstoffnachfrage steigen.
  3. Bessere Finanzen: Die Schuldenstandsquoten (Schulden/BIP) vieler Emerging Markets sind niedriger als die der Industrieländer. Das erlaubt eine expansive Geld- und Fiskalpolitik.

Einzelne Länder

  • Indien: Strukturreformen sorgen weiter für Wachstum. Weil nur 2% des indischen BIP auf Exporte in die USA entfallen, halten sich die Folgen von Trumps Zöllen in Grenzen. Die Konjunktur profitiert außerdem von einer fallenden Inflation und niedrigeren Zinsen.
  • China: Konjunkturprogramme und die Deregulierung des Technologiesektors fördern das Wachstum. Die jetzt expansive Geld- und Fiskalpolitik macht Kredite leichter verfügbar und sorgt für eine Erholung des Immobilienmarktes.


FAZIT

  • Europäische Industrieunternehmen und Banken: Sie könnten von einer expansiven Fiskalpolitik, Infrastrukturausbau und Strukturreformen profitieren.
  • Japanische Aktien: Unterbewerteten Unternehmen kommen aktionärsfreundliche Reformen und die stärkere Konjunktur zugute.
  • Innovative Emerging-Market-Unternehmen: Interessant sind wichtige Zulieferer für KI, Technologie und die Industrie, vor allem Firmen aus Taiwan, Südkorea und China.

  

Künstliche Intelligenz (KI) ist mehr als eine neue Technologie. Sie verändert Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen durch neue Arbeitsabläufe und ermöglicht Innovationen, Produktivitätsgewinne und Wachstum. Um als Anleger ihr Langfristpotenzial nutzen zu können, muss man aber genau verstehen, was KI in welchen Branchen im Einzelnen bewirkt.

Die KI-Infrastruktur: Frühe Ermöglicher

Basis des enormen Wachstums von KI sind Halbleiterfirmen und Hyperscaler, die die erforderliche IT-Infrastruktur bereitstellen. Man schätzt, dass 2025 allein die Hyperscaler etwa 480 Milliarden US-Dollar investieren. Diese enormen Zahlen werfen wichtige Fragen für Investoren auf:

  • Inwieweit sind diese Investitionen existenziell, um Marktpositionen zu verteidigen? 
  • Führen sie nur zu Verschiebungen, weil an anderer Stelle Umsätze verloren gehen, oder steigen die Umsätze durch neue Chancen? 
  • Welche Auswirkungen haben diese Investitionen auf die Wirtschaft insgesamt – auf Zulieferer, Kunden und Wettbewerber?

Die frühen Ermöglicher schaffen die Basis für einen breiteren Einsatz Künstlicher Intelligenz. Ihre langfristigen Kapitalrenditen dürften aber davon abhängen, ob die KIUmsätze wirklich exponentiell wachsen.

Vielfältige KI-Anwendungen in unterschiedlichen Branchen 

KI-Anwendungen beschränken sich nicht auf wenige Sektoren. Sie sind vielfältig und revolutionär. Anleger müssen genau verstehen, wie KI die Wertschöpfung in unterschiedlichen Branchen verändert.

  • Gesundheit: KI-gestützte Diagnose- und Behandlungsverfahren verbessern die Patientenversorgung und senken Kosten. 
  • Einzelhandel: KI-gestützte Analysen ermöglichen hoch individualisierte Einkaufserlebnisse, fördern die Kundenbindung und steigern die Umsätze. 
  • Verarbeitendes Gewerbe: Vorausschauende Wartung und Lieferkettenoptimierung senken die Produktionskosten und steigern die Effizienz. 
  • Finanzdienstleistungen: Bessere Betrugserkennung, Risikoanalysen und intensivere Kundengespräche steigern die Rentabilität. 
  • Software und SaaS: Mit großen Sprachmodellen (LLMs) können Umsätze gesteigert, Funktionalitäten verbessert und Produkte schneller eingeführt werden. Mit Agentic AI können Unternehmen Umsätze und Arbeitseffizienz deutlich steigern. 
  • Robotik: KI verändert die Robotik grundlegend. Maschinen können jetzt komplexe Aufgaben erlernen. Das könnte Produktionsprozesse und damit ganze Branchen revolutionieren.

Der KI-Einsatz macht beispiellose Fortschritte. Man muss aber klar zwischen der Nutzung durch Verbraucher und durch Unternehmen unterscheiden.

  • Verbraucher: Immer mehr Verbraucher nutzen KI. Nach einer aktuellen Studie des MIT könnten in Unternehmen 95% der Pilotprojekte für generative KI scheitern. Aber fast jeder von uns hat schon einmal ein großes Sprachmodell genutzt.
  • Unternehmen: Der KI-Einsatz in Unternehmen steht noch am Anfang. Mangelnde Datenverfügbarkeit, Datensicherheitsprobleme und Corporate Governance erweisen sich als Hindernisse. Die Einführung dauert länger, da konsistente, verlässliche und berechenbare Ergebnisse nötig sind, passend zu den Anforderungen der Unternehmen. Niemand will KI-Tools, die Kunden verärgern oder Fehler machen – etwa einen Chatbot, der ein Konkurrenzprodukt empfiehlt.

Dennoch verbreitet sich KI schneller als alle bisherigen Innovationen. Unternehmen, die die genannten Probleme lösen, dürften einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil haben.


FAZIT

1. KI-Führer und Innovatoren 
Man muss Unternehmen finden, die KI nicht nur einsetzen, sondern auch ihre Entwicklung und Anwendung revolutionieren. Achten Sie auf Unternehmen

  • mit hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben für KI, 
  • mit strategischen Partnerschaften, um mit eigenen Daten die Effizienz zu steigern, 
  • die in ihren Branchen zu den Innovatoren zählen, statt von KI verdrängt zu werden.

2. Nicht nur Ermöglicher 
Halbleiterhersteller und Hyperscaler sind wichtig. Anleger sollten sich aber nicht darauf beschränken, sondern auch auf Branchen und Unternehmen setzen, die von der zunehmenden KI-Nutzung profitieren. Interessant können Sektoren sein, in denen KI die Rentabilität steigert, ohne dass Firmen die Effizienzgewinne an ihre Kunden weitergeben müssen. 

  

Innovationen, Nachhaltigkeit und Weltpolitik haben große Auswirkungen auf den Energiesektor. Energiewerte bieten mehr als die Aussicht auf Ertrag. Sie sind eine strategische Anlage, mit der sich Portfolios diversifizieren und Risiken absichern lassen, auch weltpolitische. Wichtige Entwicklungen verändern den Energiemarkt. Man muss wissen, welche Energieunternehmen für sauberere und effizientere Lösungen sowie stabile Erträge stehen.

Stabilere Portfolios durch Energiewerte 

Der Energiesektor bietet eine einzigartige Kombination aus Diversifikation und der Chance, von langfristigen Strukturveränderungen zu profitieren. Energiewerte können vor weltpolitischen Risiken schützen, vor allem, wenn sich Lieferketten ändern und die Rohstoffpreisentwicklung unsicher ist. Investitionen in innovative Energieunternehmen, die Effizienz und Nachhaltigkeit gleichermaßen anstreben, können ein Portfolio auf die Energiewende vorbereiten.

Es bleibt aber eine wichtige Frage: Ist das derzeitige Streben nach kurzfristigen Effizienzgewinnen nachhaltig, oder ist Trumps „Drill, baby, drill“ zu kurz gedacht? In den letzten Jahrzehnten haben Schieferöl und Schiefergas den Sektor revolutioniert, aber jetzt könnten sinkende Erträge für längerfristige Strategien sprechen. Weil die Energiewende weltweit Fahrt aufnimmt, sollte man nicht nur in fossile Energien, sondern auch in Erneuerbare und die Modernisierung der Energieinfrastruktur investieren.

Wichtige Wachstumsfaktoren 

Viele Entwicklungen verändern die Energiemärkte. Sie schaffen nicht nur Chancen für zukunftsgerichtete Investoren, sondern machen Langfriststrategien umso wichtiger.

1. Elektrifizierung und Modernisierung der Infrastruktur
Elektroautos, Wärmepumpen und erneuerbare Energien sorgen für eine beispiellose Stromnachfrage. Das erfordert hohe Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur, vor allem in Energiespeicher, intelligente Netze (Smart Grids) und Energieübertragung. Regierungen und Unternehmen arbeiten weltweit an einer stabilen Elektrizitätsversorgung. Anleger können hier eine wichtige Rolle spielen, indem sie sie finanzieren.

2. Brückenenergie Erdgas
Erdgas ist eine wichtige Brückenenergie auf dem Weg zur Dekarbonisierung – und eine zuverlässige Ergänzung erneuerbarer Energien, die nicht immer zur Verfügung stehen und die Spitzenlast daher nicht immer abdecken können. Erdgas hilft, diese Lücke zu schließen und die Energieversorgung zu stabilisieren. Das stärkt das Wirtschaftswachstum und senkt die Emissionen im Vergleich zu Kohle.

3. Immer mehr erneuerbare
Energien Weltweit setzt man zunehmend auf „Erneuerbare“ wie Wind-, Solar- und Kernenergie, um ehrgeizige NettoNull-Ziele zu erreichen. Weil Wind- und Solarenergie nicht immer zur Verfügung stehen, sind ergänzende Technologien nötig. Speicherlösungen und Erdgas werden die Netzstabilität maßgeblich verbessern.

4. Weltweite Angebotsverschiebungen
Europas Wechsel von russischem Erdgas zu amerikanischem Flüssigerdgas verändert den Weltenergiemarkt grundlegend. Das dürfte langfristige Auswirkungen auf die Energiepreise haben.

5. Technischer Fortschritt
Ob optimierte Energieerzeugung mit KI oder Durchbrüche bei CO2-Abscheidung, Wasserstoffherstellung und Batteriespeicherung – Innovationen verändern den Energiesektor. Das ist eine Chance für Investitionen in Unternehmen, die bei der Energiewende führend sind und modernste skalierbare Lösungen anbieten.


FAZIT

  • Unternehmen, die am Bau und der Modernisierung der Energieinfrastruktur beteiligt sind, dürften von der zunehmenden Erdgasnutzung profitieren. 
  • Explorations- und Förderunternehmen dürfte die höhere Energienachfrage nützen. 
  • Midstream- und Pipelineunternehmen könnten höhere Fördermengen zugutekommen.

  

 

Für institutionelle Investoren ist das neue wirtschaftspolitische Paradigma Chance und Risiko zugleich. Eine expansivere Fiskalpolitik, höhere Inflation, die neue Weltlage und technischer Fortschritt verändern das Investmentumfeld. Qualität und Stabilität werden in diesen besonderen Zeiten immer wichtiger. 

Eine expansivere Fiskalpolitik 

Die Zeit fallender Inflation und niedrigerer Renditen ist vorbei. Jetzt wird die Fiskalpolitik wieder expansiver, bei einer strukturell höheren Inflation. Die Regierungen geben mehr Geld aus, und das Nominalwachstum ist stärker als zuvor. Mehrere sich gegenseitig beeinflussende Entwicklungen spielen dabei eine Rolle:

  1. Höhere Inflation und höheres Wachstum: Die Inflation dürfte sich aufgrund der hohen Staatsausgaben für Neuindustrialisierung, Neuausrichtung der Lieferketten und Verteidigung deutlich über dem Zielwert einpendeln. Arbeitskräftemangel, auch wegen der restriktiven USEinwanderungspolitik, trägt ebenfalls zum Preisauftrieb bei. 
  2. Weltlage: Die unipolare, von den USA dominierte Weltordnung wird von einer multipolaren Ordnung abgelöst. Weltweite Spannungen stören den Handel, Zölle werden eingeführt, und die Lieferketten verändern sich. 
  3. Steigende Laufzeitprämien: Anleiheninvestoren verlangen wegen der höheren Langfristrisiken höhere Renditeaufschläge. Inflation und Haushaltsdefizite machen Sorgen, die Kapitalkosten steigen, und die Bewertungen fallen.
  4. Politik und Investitionen: Die expansive Fiskalpolitik sorgt für mehr Investitionen, vor allem in kapitalintensiven Branchen wie Industrie, Halbleiter und Infrastruktur. Erwartet wird, dass die Steuererleichterungen im One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) die Unternehmensgewinne steigern, für mehr Investitionen in den USA sorgen und das Wirtschaftswachstum fördern.

Höhere Staatsausgaben sind für Aktien generell gut.Dennoch glauben wir, dass manchen Sektoren und Branchen die neue Politik besonders nützt.

  • Kapitalintensive Branchen: Steueranreize wie die Sofortabschreibung von Investitionen und Steuergutschriften fördern Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe – Industrie und Verteidigung – und im Grundstoffsektor. Diesen Branchen dürften staatliche Hilfen und eine strukturell höhere Nachfrage helfen, wenn die Staatsausgaben weltweit steigen. 
  • Technologie und Infrastruktur: Die Investitionen der Hyperscaler dürften die US-Wirtschaft mehr und mehr stützen. Das gilt nicht nur für den Technologiesektor, sondern auch für Bauund Energieunternehmen.

Qualität: Wichtig in unsicheren Zeiten 

In Zeiten wie diesen zählt Qualität mehr denn je. Qualitätsunternehmen – mit soliden Finanzen, hohen freien Cashflows, wachsenden Gewinnen und Preismacht – dürften einer höheren Inflation, steigenden Zinsen und (welt-) politischer Unsicherheit mehr entgegenzusetzen haben. Anleger sollten auf Folgendes achten:

  • Gutes Management: Gut geführte Unternehmen dürften mit Herausforderungen durch Zölle, Lieferkettenstörungen und Arbeitskräftemangel besser zurechtkommen.
  • Stabile Fundamentaldaten: Gering verschuldete, rentable Unternehmen mit hohen freien Cashflows können auch in volatilen Märkten stabil sein.
  • Preismacht: Unternehmen, die Kosten an ihre Kunden weitergeben können, dürften ihre Margen auch bei einer hohen Inflation leichter sichern können.

Der Technologiesektor bleibt entscheidend für die Aktienmarktentwicklung. Aber nicht alle Wachstumswerte sind gleich. Titeln mit stabilen Fundamentaldaten und klarem Wachstumspotenzial trauen wir am meisten zu. Spekulative Aktien könnten hingegen unter Druck geraten.

Stabilität ist aber nicht garantiert. Anleger müssen prüfen, inwieweit Unternehmen unter Zöllen und Lieferkettenstörungen leiden und wie kompetent ihr Management ist.


FAZIT

Angesichts der veränderten Lage sollten institutionelle Investoren auf Qualität und Stabilität setzen.  

  • Qualitätsunternehmen bevorzugen: Interessant können Unternehmen mit guten Fundamentaldaten, Preismacht und krisenfesten Geschäftsmodellen sein. Gerade bei hohen Bewertungen zählt Qualität.
  • Von der Fiskalpolitik profitieren: Sektoren wie Industrie, Grundstoffe, Infrastruktur, Halbleiter und Verteidigung dürften höhere Staatsausgaben und niedrigere Steuern besonders nützen. Interessant scheinen uns hier Firmen mit klugen Investitionsplänen und ausreichenden Ressourcen.
  • Auf Growth und Value setzen: Technologieaktien und andere eindeutige Wachstumswerte bleiben interessant. Das höhere Nominalwachstum spricht aber auch für Substanzwerte, vor allem, wenn sie hohe Dividenden zahlen und ihre materiellen Aktiva Schutz vor Inflation bieten.
  • Risiken kontrollieren: Zollrisiken, Lieferkettenstörungen und die unsichere Weltlage mahnen zur Vorsicht. Gut geführte, flexible Unternehmen können mit Unsicherheit vermutlich besser zurechtkommen.

2025 geht allmählich zu Ende, und das Marktumfeld ändert sich grundlegend – durch Strukturwandel, technischen Fortschritt und eine neue Weltlage. Unsere vier Themen – Mehrertrag mit nicht amerikanischen Aktien, Anlagechancen von KI, Energiewende und expansivere Fiskalpolitik – haben eines gemein: Qualität und Stabilität sind entscheidend.

Anleger sollten sich nicht auf die klassischen Strategien beschränken, sondern nach vorn sehen. Investieren sollte man aus unserer Sicht in möglicherweise unterbewertete, nicht amerikanische Aktien und führende KI-Innovatoren. Man sollte am Energiemarkt kurz- und langfristige Chancen nutzen und einen Schwerpunkt auf Qualitätsunternehmen legen, die trotz Inflation und wachsender staatlicher Einflussnahme Erfolg haben können.

Indem Anleger ihre Portfolios auf diese Veränderungen ausrichten, können sie die Wachstumschancen einer dynamischen und sich ändernden Weltwirtschaft nutzen. Die Zukunft erfordert Flexibilität, vorausschauendes Denken und einen klugen Umgang mit Unsicherheit, das Mehrwertpotenzial stets im Blick.

 

 

Wichtige Risikohinweise 
Aktien:Die Aktienmärkte und einzelne Aktien können aufgrund (tatsächlicher oder wahrgenommener) emittenten- und marktspezifischer, konjunktureller, sektorspezifischer, politischer, aufsichtsrechtlicher, weltpolitischer und anderer Risiken schwanken und stark fallen.  

Anlagen in Small Caps sind möglicherweise volatiler als Anlagen in größere Unternehmen. 

Anlagen in bestimmten Märkten können aufgrund nachteiliger Markt-, Währungs-, Wirtschafts-, Branchen-, (welt-)politischer, aufsichtsrechtlicher oder anderer Bedingungen risikoreicher und volatiler sein. 

Die hier dargestellten Meinungen sind die der MFS Strategy & Insights Group (SAIG), eines Teils der Vertriebssparte von MFS. Sie können von denen der Portfoliomanager und Analysten von MFS abweichen. Die Einschätzungen können sich jederzeit ändern. Sie dürfen nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlung oder Hinweis auf beabsichtigte Transaktionen von MFS verstanden werden.

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