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Powell erwägt Wende

Wirtschaft und Märkte aktuell

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9. bis 15. Dezember 2023

Internationale Aktien legten diese Woche kräftig zu. Viele Indizes, auch der Dow Jones Industrial Average, stiegen in den letzten Tagen auf neue Rekordhochs. Weil die Fed Zinssenkungen im neuen Jahr andeutete, fiel die US-Zehnjahresrendite von 4,22% vor einer Woche auf nur noch 3,89%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 1 US-Dollar auf 71,70 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index fiel die Volatilität diese Woche von 12,8 auf 12,2.

KONJUNKTUR

Überraschend milde Fed löst Kursrallye aus

Erst vor zwei Wochen hatte Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf eine Wende gedämpft. Jetzt löste er mit seinen Äußerungen nach der Offenmarktausschusssitzung am Mittwoch eine wahre Euphorie aus. Bis Ende Januar 2025 erwarten die Märkte jetzt nicht mehr fünf, sondern bis zu sieben Zinssenkungen, und die erste davon halten sie schon im März für möglich. Weil sowohl die Verbraucherpreis- als auch die Produzentenpreisinflation diese Woche positiv überraschten, diskutierte der Offenmarktausschuss zum Erstaunen der Märkte über den Zeitpunkt von Zinssenkungen. Laut Powell sei man sich des Risikos zu später Zinssenkungen bewusst. Um eine zu niedrige Inflation zu vermeiden, werde man die Federal Funds Rate schon lange vor dem Erreichen des 2%-Ziels senken. Die Offenmarktausschussmitglieder selbst erwarten für 2024 jetzt drei Senkungen, nachdem sie im September noch von zwei ausgegangen waren. Aktien, Anleihen und Rohstoffe legten nach den überraschend milden Notenbankäußerungen kräftig zu.

New Yorker Notenbankchef Williams dämpft Optimismus

Freitagmorgen hat der New Yorker Notenbankchef John Williams, der zu den einflussreichsten Offenmarktausschussmitgliedern zählt, den Enthusiasmus der Märkte zu dämpfen versucht. „Noch sprechen wir nicht wirklich über Zinssenkungen“, sagte er bei CNBC und schloss selbst eine weitere Straffung der Geldpolitik nicht aus. Überlegungen, die Zinsen schon im März zu senken, seien verfrüht. Eher stelle sich die Frage, ob die Geldpolitik restriktiv genug sei. Die Märkte würden stärker reagieren, als es aufgrund der Daten angemessen sei. Nach Williams‘ Äußerungen stieg die Zehnjahresrendite leicht, blieb aber unter 4%.

EZB und Bank of England sind weniger expansiv 

Am Donnerstag, einen Tag nach der Offenmarktausschusssitzung in den USA, trafen sich die Gremien von Europäischer Zentralbank und Bank of England. Auch sie ließen die Leitzinsen unverändert, äußerten sich aber wesentlich zurückhaltender als die Fed. In der zweiten Jahreshälfte 2024 will die EZB die Wiederanlage von Rückzahlungen endfälliger Anleihen aus dem Pandemie-Notfallkaufprogramm verringern, was faktisch eine Straffung der Geldpolitik ist. Laut Christine Lagarde habe der EZB-Rat anders als die Fed nicht über Zinssenkungen gesprochen. Zuvor hatte sich bereits die Bank of England vehement gegen Spekulationen über eine frühzeitige Wende der Geldpolitik gewandt, zumal drei der neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses für Zinserhöhungen gestimmt hatten. Der britische Notenbankchef Andrew Bailey nannte den besseren Inflationsausblick „ermutigend“, schloss aber einen erneuten Anstieg der Teuerung nicht aus. Nach den Notenbanksitzungen legten Euro und Pfund gegenüber dem US-Dollar kräftig zu, da Anleger mit geringeren Zinsunterschieden rechneten.

Kabinettsumbildung in Japan nach Parteispendenskandal 

Japans Premierminister Fumio Kishida hat am Donnerstag vier Minister ausgetauscht. Er reagierte damit auf einen Parteispendenskandal, der immer weitere Kreise zog. Japanische Medien berichteten diese Woche, dass die Staatsanwaltschaft wohl die Wohnungen und Büros mehrerer beschuldigter Mitglieder der liberaldemokratischen Partei durchsuchen werde. Unterdessen scheint Kishidas Beliebtheit weiter zu fallen. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage betragen seine Zustimmungswerte nur noch 17,1%.

Uneinheitliche Daten aus China

Im November entwickelte sich Chinas Wirtschaft uneinheitlich. Die Industrieproduktion stieg um 6,6% z.Vj. und übertraf die Erwartungen, aber die Einzelhandelsumsätze blieben mit +10,1% z.Vj. deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Verkäufe von Wohnimmobilien verringerten sich um 4,3% z.Vj. und die Preise neuer Immobilien fielen den sechsten Monat in Folge. Im November betrug ihr Minus 0,37%.

KURZ GEFASST

Unmittelbar nach seiner Vereidigung unterzeichnete der neue argentinische Präsident Javier Milei diese Woche ein Dekret, das die Zahl der Ministerien von 21 auf neun verringert. Ziele seien Bürokratieabbau und niedrigere Kosten. Außerdem hat die Regierung den Peso schnell um 54% abgewertet, sodass der Kurs jetzt dichter am Schwarzmarktkurs liegt. Des Weiteren wurden Transferzahlungen an die Provinzen gesenkt, staatliche Projekte ausgesetzt und Subventionen gekürzt. Insgesamt machen die Sparmaßnahmen etwa 2,9% des BIP aus.

Über 190 Regierungen einigten sich auf der COP-Weltklimakonferenz in Dubai auf einen „Übergang weg von fossiler Energie“ (transition away). Die Abschlusserklärung ist aber weicher formuliert als frühere Entwürfe, die einen „schrittweisen Ausstieg“ (phaseout) forderten.

Freitag vor einer Woche verständigte sich die Europäische Union auf den weltweit ersten umfassenden Regulierungsrahmen für Künstliche Intelligenz und bereitete damit eine Rechtsaufsicht über KI vor.

Im November stiegen die amerikanischen Verbraucherpreise um 0,1% z.Vm. Der Kernindex ohne Lebensmittel und Energie legte um 0,3% z.Vm. zu. Damit stiegen der Gesamtindex um 3,1% z.Vj. und der Kernindex unverändert um 4% z.Vj.

Im November legte die US-Industrieproduktion um 0,2% zu, etwas weniger als erwartet.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte diese Woche, dass die USA auf dem Weg zu einer weichen Landung seien und die steigenden Realzinsen die Geldpolitik der Fed beeinflussen könnten. Zweifellos falle die Inflation stark. Sie sehe keine Hindernisse für einen anhaltenden Inflationsrückgang auf ein Niveau, das dem Mandat und den Zielwerten der Fed entspräche.

Im Oktober ist die britische Wirtschaft um 0,3% geschrumpft, sodass die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal unverändert blieb. Die Industrieproduktion verringerte sich im Oktober um 0,8%.

Analysten zufolge hat Chinas Zentrale Arbeitskonferenz für Wirtschaft keine Maßnahmen zur Konsumförderung in Aussicht gestellt. Die Konferenz habe die schwierige Wirtschaftslage zwar zur Kenntnis genommen, aber keine wirklich expansive Geld- oder Fiskalpolitik empfohlen. Auch Pläne zur Stabilisierung des chinesischen Immobilienmarkts hätten gefehlt.

Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins am Donnerstag überraschend um 25 Basispunkte auf 4,5% erhöht.

Das amerikanische Repräsentantenhaus stimmte diese Woche für Ermittlungen gegen Präsident Biden, um ein mögliches Impeachment-Verfahren vorzubereiten. Damit wurde aus der seit einigen Monaten andauernden inoffiziellen Untersuchung eine offizielle. Die Abgeordneten stimmten streng nach Parteibuch ab.


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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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