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AUTOR

Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

13. bis 19. September 2025

Am Freitag erreichten internationale Aktien ein neues Allzeithoch. Selbst amerikanische Small Caps legten kräftig zu, weil die Fed die Zinsen senkte und das Rezessionsrisiko nachzulassen scheint. Wegen der guten Konjunkturdaten stieg die US-Zehnjahresrendite diese Woche um 8 Basispunkte auf 4,12%. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate blieb mit 63,10 US-Dollar nahezu unverändert. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche von 15,5 auf 17,7.

KONJUNKTUR

US-Zinssenkungen: Zum Ersten, zum Zweiten und Dritten

Wie allgemein erwartet hat die Fed ihren Leitzins am Mittwoch um einen viertel Prozentpunkt verringert und zwei weitere Senkungen bis zum Jahresende in Aussicht gestellt. Der Arbeitsmarkt könne sich abschwächen, so der Offenmarktausschuss, aber die Inflation sei noch immer etwas zu hoch. Nur Neumitglied Stephen Miran stimmte gegen die Mehrheit und sprach sich für einen halben Prozentpunkt aus. Notenbankchef Jerome Powell bezeichnete den Zinsschritt als „Risikomanagement“; er solle eine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes verhindern. In einem Interview am Freitagmorgen gab Miran zu, dass der niedrigste Wert im Dotplot, der Leitzinsprognose der Notenbank, von ihm stamme. Miran prognostizierte für das Jahresende eine Federal Funds Rate von 2,88%, deutlich unter den Konsenserwartungen von 3,6%. Die folgende Tabelle zeigt die aktuellen Konjunkturprognosen der Fed.

Jahre

Median1

2025

2026

2027

2028

Langfristig

Reales BIP
in % z.Vj.

1,6

1,8

1,9

1,8

1,8

Juni-Projektion

1,4

1,6

1,8

 

1,8

Arbeitslosenquote in %

4,5

4,4

4,3

4,2

4,2

Juni-Projektion

4,5

4,5

4,4

 

4,2

PCE-Inflation in % z.Vj.

3,0

2,6

2,1

2,0

2,0

Juni-Projektion

3,0

2,4

2,1

 

2,0

PCE-Kerninflation in % z.Vj.4

3,1

2,6

2,1

2,0

 

Juni-Projektin

3,1

2,4

2,1

   

Federal Funds Rate in %

3,6

3,4

3,1

3,1

3,0

Juni-Projektion

3,9

3,6

3,4

 

3,0

Quelle: Federal Reserve Board
 

Trump gegen vierteljährliche Unternehmenszahlen

US-Präsident Donald Trump schlug diese Woche vor, die vierteljährliche Unternehmens­berichterstattung abzuschaffen. Halbjährliche Berichte würden Geld sparen. Außerdem könnten sich die Manager dann besser auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren – die Unternehmensführung. Vierteljahresberichte wurden in den USA 1970 eingeführt. Die Befürworter einer Änderung argumentieren, dass dann mehr Unternehmen an die Börse gehen könnten; die Quartalsberichterstattung sei für einige kleinere Unternehmen zu aufwendig. Europa und Großbritannien haben verpflichtende Quartalsberichte vor etwa zehn Jahren abgeschafft, aber viele Unternehmen erstellen sie nach wie vor. Da eine Änderung nach den Regeln der US Securities and Exchange Commission verabschiedet werden müsste, würde es bis dahin aber ohnehin noch etliche Monate dauern.

Trump und Xi sprechen wieder über den Außenhandel

Am Freitagmorgen Washingtoner Zeit haben US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping miteinander telefoniert. Chinesische Staatsmedien nannten das Gespräch „pragmatisch, positiv und konstruktiv“. Xi habe die chinesisch-amerikanischen Beziehungen als wichtig bezeichnet. Er sei zuversichtlich, dass die beiden Länder ihren Konflikt lösen könnten. Chinas Staatschef habe die USA aufgefordert, auf einseitige Handelshemmnisse zu verzichten und die Ergebnisse der jüngsten Gespräche nicht zu gefährden. Zu TikTok sagte er, dass er sich eine Lösung auf Unternehmensebene wünsche. Damit deutete Xi an, dass er einer Trennung der US-Sparte von der chinesischen Mutter nicht im Wege stehe. Nach dem Gespräch postete Trump in den sozialen Medien, dass China dem TikTok-Deal zugestimmt habe und es auch bei den Themen Außenhandel, Fentanyl und Krieg zwischen Russland und der Ukraine Fortschritte gegeben habe. Xi und Trump werden sich Ende Oktober auf dem APEC-Gipfel treffen. Außerdem will Trump Anfang 2026 China besuchen.

KURZ GEFASST

Im August stiegen die amerikanischen Einzelhandelsumsätze um 0,6% und damit stärker als erwartet. Auch die Kernrate war mit 0,7% überraschend hoch. Die Julizahlen wurden nach oben korrigiert, von zunächst geschätzten 0,5% auf 0,6%. Trotz des schwächeren Arbeitsmarktes scheint die Konjunktur stabil.

Nach Gesprächen mit chinesischen Unterhändlern am Montag in Madrid erklärte US-Finanzminister Scott Bessent, dass die USA China nicht für den Kauf russischen Öls bestrafen würden – es sei denn, die EU zöge mit.

Am späten Freitag senkte Fitch das französische Länderrating von AA- auf A+ mit stabilem Ausblick. Wegen des zerstrittenen Parlaments sei nicht damit zu rechnen, dass das Haushaltsdefizit, wie von der jetzt gescheiterten Regierung angestrebt, bis 2029 auf 3% des BIP fallen werde.

Die chinesische Konjunktur hat die Erwartungen im August nicht erfüllt. Die Einzelhandels­umsätze stiegen nur um 3,4% z.Vj. und damit schwächer als erwartet. Auch die Industrieproduktion hat mit 5,2% z.Vj. enttäuscht. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,2% auf 5,3%; die Immobilieninvestitionen gingen um 12,9% zurück.

Diese Woche verletzten russische Drohnen den rumänischen Luftraum, nur wenige Tage nach einem ähnlichen Vorfall an der Grenze zu Polen.

James Bullard, früherer Präsident der St. Louis Fed, sagte, dass Finanzminister Bessent letzte Woche mit ihm über die Nachfolge von Notenbankchef Powell gesprochen habe. Powells Amtszeit läuft im Mai aus. Bullard sagte, dass ihn das Amt sehr interessiere, sofern die Unabhängigkeit der Fed gewahrt bliebe. Bessent führte außerdem ein Bewerbungs­gespräch mit BlackRock-Anleihenchef Rick Rieder.

Im Euroraum stieg die Industrieproduktion im Juli um 0,3%. Offensichtlich ist die Industrie trotz des Handelskonflikts stabil.

Nach einer Umfrage des British Retail Consortium erwartet die Mehrzahl der Briten für die nächsten drei Monate eine schwächere Konjunktur. Nur 16% rechnen mit einer Verbesserung. Die Verbraucher blieben auch für ihre eigene Finanzlage pessimistisch und wollen der Umfrage zufolge weniger Geld ausgeben.

Am Mittwoch senkte die Bank of Canada ihren Leitzins wie erwartet auf 2,5%. Begründet wurde das mit der schwächeren Konjunktur, der höheren Arbeitslosigkeit und der nachlassenden Inflation.

Nach einem Höchststand von 264.000 vor einer Woche fielen die Erstanträge auf Arbeits­losengeld in den USA letzte Woche auf 231.000. Damit ließ die Sorge nach, dass sich der Arbeitsmarkt jetzt noch schneller abkühlt. Die Zahl der Folgeanträge ging ebenfalls zurück, auf den niedrigsten Wert seit Mai.

Mit 7:2 stimmte die Bank of England am Donnerstag für einen unveränderten Leitzins von 4%. Sie beschloss aber auch, die Bilanzsummenverringerung im neuen Jahr zu verlangsamen. Statt 100 Milliarden Pfund soll das Quantitative Tightening 2026 nur noch 70 Milliarden Pfund betragen.

US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins sagte ebenfalls am Donnerstag, dass die Trump-Administration mit den Zolleinnahmen möglicherweise Landwirte unterstützen werde, die unter den Zöllen litten.

Am Freitag stimmte auch die Bank of Japan mit 7:2 für unveränderte Leitzinsen. Nach der Sitzung teilte sie auch mit, dass sie ihre enormen Bestände an Aktien-ETFs ganz allmählich verringern werde. Bei dem jetzt bekannt gegebenen Tempo würde ihr vollständiger Abbau aber über 100 Jahre dauern. Notenbankchef Kazuo Ueda deutete auch für den Oktober keine Zinserhöhung an. Am Markt schätzt man die Wahrscheinlichkeit auf etwa 50% und hält eine Erhöhung um 25 Basispunkte bis Januar für sicher.

Die Spreads amerikanischer Investmentgrade-Anleihen gegenüber Staatsanleihen gingen diese Woche auf 72 Basispunkte zurück, den niedrigsten Wert seit 1998.

Am Donnerstag teilte das US-Finanzministerium mit, dass die ausländischen Bestände an US-Staatsanleihen im Juli auf einen Rekordwert von 9,16 Billionen US-Dollar gestiegen sind.

Die kanadischen Einzelhandelsumsätze gingen im Juli um 0,8% z.Vm. zurück.

Präsident Trump bat den Supreme Court diese Woche, Notenbankvorständin Lisa Cook noch vor Abschluss des Gerichtsverfahrens entlassen zu dürfen. Cook hatte argumentiert, dass ihre Entlassung rechtswidrig sei. Der Supreme Court hat nicht sofort auf Trumps Bitte reagiert, forderte aber Cook zu einer Stellungnahme bis kommenden Donnerstag auf.

Das amerikanische Repräsentantenhaus stimmte am Freitag für einen Übergangshaushalt bis zum 21. November. Im Senat dürfte es aber schwierig werden, bis zum offiziellen Ende des Haushaltsjahres am 30. September eine Mehrheit zu finden. Am Freitag lehnte er den Entwurf des Repräsentantenhauses erst einmal ab.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: Verbrauchervertrauen im Euroraum

Dienstag: vorläufige Einkaufsmanagerindizes für alle Regionen, Rede von Notenbankchef Powell zur Konjunktur

Mittwoch: Verkäufe neuer Immobilien in den USA

Donnerstag: endgültiges US-BIP im 2. Quartal, Bestellungen langlebiger Güter, Verkäufe von Bestandsimmobilien

Freitag: amerikanischer PCE-Index, kanadisches Juli-BIP

 

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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