decorative
DIE WOCHE IM RÜCKBLICK

Zollverhandlungen wieder im Fokus

Wirtschaft und Märkte aktuell

In den schnelllebigen Märkten von heute können unsere umsetzbaren Erkenntnisse Ihnen helfen, einen Schritt voraus zu sein.

Erhalten Sie unsere Active 360o Insights direkt in Ihr Postfach
Indem Sie Ihre Kontaktinformationen eingeben und diese E-Mails abonnieren, stimmen Sie der Verarbeitung und Speicherung Ihrer Kontaktinformationen durch MFS zum Zwecke der Verwaltung Ihres Abonnements sowie zu Vertriebs- und Marketingzwecken zu. Sie können diese E-Mails jederzeit abbestellen, indem Sie den Anweisungen im Abmeldelink in den Ihnen zugesandten Materialien folgen. Sie können die Datenschutzrichtlinie von MFS auf mfs.com einsehen, um weitere Informationen darüber zu erhalten, wie wir Ihre Daten verwenden.

AUTOR

Von Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

5. bis 11. Juli 2025

Internationale Aktien gaben diese Woche etwas nach, auch wenn der S&P 500 am Donnerstag ein Allzeithoch erreichte. Die US-Zehnjahresrendite stieg um 7 Basispunkte auf 4,41%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 90 Cent auf 67,50 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) fiel die Volatilität diese Woche von 18,1 auf 17,5.

KONJUNKTUR

Trump setzt Zollerhöhungen bis zum 1. August aus

Am Mittwoch endete das 90-tägige Moratorium für die Zölle vom Liberation Day, aber dann setzte Trump eine neue Frist bis zum 1. August, die nicht erneut verlängert werden solle. Bis dahin sollen die wichtigsten US-Handelspartner Zwischenlösungen vereinbaren. Der Präsident übte neuen Druck auf einige wichtige Handelspartner wie Japan und Südkorea aus und drohte ihnen Zölle ähnlich denen vom Liberation Day an, also von etwa 25%. Am Donnerstag sagte Trump dann, dass Güter aus Kanada, die nicht unter den USMCA-Vertrag fallen, mit 35% belastet werden sollen, und brachte außerdem eine Erhöhung des allgemeinen Basiszolls auf 15% oder 20% ins Spiel. Fast zwei Dutzend kleinere Länder bekamen Post aus Washington mit der Drohung von 24% bis 50% Zoll ab dem 1. August, wenn man sich in den nächsten Wochen nicht einigte. Die Europäische Union und China erhielten aber keine Briefe; hier scheinen die Verhandlungen Fortschritte zu machen. Den BRICS und ihren Unterstützern drohte Trump zusätzliche 10 Prozentpunkte für den Fall an, dass sie sich, wie er sagte, „der antiamerikanischen Politik anschließen“. Die Märkte reagierten auf all das eher gleichgültig; man rechnet mit wichtigen Einigungen in den nächsten Wochen. Allerdings sollen nach wie vor neue Sektorzölle eingeführt werden: Trump will Kupfer in den nächsten Wochen mit 50% belasten und Medikamente sogar mit 200%. Dieser Zoll soll in den nächsten 12 bis 18 Monaten schrittweise eingeführt wer­den, damit betroffene Pharmaunternehmen die Medikamentenherstellung in die USA zurückverlagern können.

Langläuferauktionen ohne Probleme

Das geringe Interesse an amerikanischen 20-Jahres-Anleihen bei der Auktion Ende Mai und die fast zeitgleichen Schwierigkeiten bei den Auktionen japanischer und britischer Titel machten Auktionen langfristiger Anleihen wieder zu einem Thema für Investoren. Diese Woche fanden gleich drei statt, für 10- und 30-Jahres-Anleihen in den USA und für 20-Jahres-Anleihen in Japan. Alle verliefen problemlos. Man fürchtet jetzt weniger, dass das Interesse an Langläufern sinkt und die Zinsstrukturkurven hoch verschuldeter Länder noch steiler werden.

KURZ GEFASST

US-Finanzminister Scott Bessent sagte diese Woche, dass er sich in den nächsten Wochen mit seinem chinesischen Amtskollegen zu Gesprächen über Außenhandel und andere Fragen treffen wolle. Nächste Woche reisen Bessent und Handelsminister Howard Lutnick zu Handelsgesprächen nach Tokio.

Am Donnerstag erklärte Israels Premier Benjamin Netanjahu, dass er der US-Diplomatie 60 Tage Zeit gebe, um die nukleare Bedrohung aus dem Iran zu beseitigen. Bei einem Scheitern der Verhandlungen werde er zu anderen Mitteln greifen.

Die OPEC+ werden die Ölförderung im August um 548.000 Barrel täglich anheben. Zuvor war von 411.000 Barrel die Rede gewesen.

Aufgrund des anhaltenden Handelskriegs fielen die amerikanischen Importe aus China im Juni um 28,3%.

Die Reserve Bank of Australia hat ihren Leitzins trotz der unsicheren Weltlage diese Woche überraschend bei 3,85% belassen.

Goldman Sachs hob seine 12-Monats-Prognose für den S&P 500 auf 6.900 an. Die Kurse würden dann um etwa 11% steigen. Die Investmentbank rechnet mit früheren und umfangreicheren Zinssenkungen der Fed, niedrigeren Anleihenrenditen und weiter guten Fundamentaldaten der größten Aktien.

Nach einer Umfrage der Federal Reserve Bank of New York sind die Einjahres-Inflationserwartungen wieder auf 3% gefallen. Damit sind sie wieder so hoch wie vor den Zollankündigungen.

Präsident Trump forderte den Rücktritt von Notenbankchef Jerome Powell, falls er dem Kongress über die 2,5 Milliarden US-Dollar Renovierungskosten des Notenbankgebäudes in Washington nicht die Wahrheit gesagt habe. Laut Russell Vought, Director des Office of Management and Budget, sei das Missmanagement der Fed offensichtlich; das Projekt gliche „dem Schloss Versailles“. Am Freitagmorgen schloss Trump eine Entlassung Powells dann aber aus.

Diese Woche hat der Chiphersteller NVIDIA als erstes Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 4 Billionen US-Dollar erreicht.

Nach dem Protokoll der Offenmarktausschusssitzung vom Juni will die Fed weiter abwarten, wie sich die Zölle auf die Inflation auswirken. Die meisten Mitglieder hielten eine gewisse Leitzinssenkung im nächsten Jahr für sinnvoll.

Der S&P 500 ist wieder extrem konzentriert. 40% der Marktkapitalisierung und ein rekordhoher Anteil der Gewinne entfallen auf die zehn größten Unternehmen, schreibt Apollo Global.

Am Donnerstag berichtete Bloomberg, dass der Exportpreisindex für japanische Autolieferungen in die USA um 19,4% z.Vj. gefallen sei. Offensichtlich tragen die japanischen Autohersteller die Zölle selbst.

Deutsche Unternehmen sind für die Wirtschaft heute so optimistisch wie zuletzt Anfang 2022. Erstmals seit zwei Jahren wollen sie laut S&P Global Market Intelligence mehr investieren. Sie rechneten damit, dass die anstehenden höheren Staatsausgaben und der technische Fortschritt in den nächsten zwölf Monaten für einen Aufschwung sorgen.

Die chinesischen Produzentenpreise sind im Juni um 3,6% z.Vj. gefallen, der 33. monatliche Rückgang in Folge.

In Kanada wurden im Juni 83.000 neue Stellen geschaffen, deutlich mehr als die Konsensprognose von 0. Die Arbeitslosenquote fiel von 7% auf 6,9%. Der Lohnanstieg ließ aber nach.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: japanische Industrieproduktion

Dienstag: ZEW-Konjunkturerwartungen und Industrieproduktion im Euroraum, amerikanische und kanadische Verbraucherpreise

Mittwoch: britische Verbraucherpreise, Produzentenpreise und Industrieproduktion in den USA

Donnerstag: japanische Handelsbilanz, britische Arbeitslosenquote, Verbraucherpreise im Euroraum, Einzelhandelsumsätze in den USA

Freitag: Baubeginne in den USA, Konsumklimaindex der University of Michigan

 

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

Diese Informationen sowie Nennungen von Unternehmen und Einzelwerten dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis auf die Kauf- oder Verkaufsabsichten eines MFS-Produkts aufgefasst werden.

Die hier genannten Einzelwerte können, aber müssen nicht in MFS-Fonds enthalten sein. Eine vollständige Liste aller Einzelwerte von MFS-Portfolios finden Sie in deren aktuellen Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsberichten. Vollständige Bestandsübersichten finden Sie auch in den Fondsübersichten im Abschnitt „Produkte“ auf mfs.com.

Die hier dargestellten Meinungen sind die von MFS und können sich jederzeit ändern. Prognosen sind keine Garantien.

Die Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

48666.2
close video