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Neue Aktienrekorde nach ordentlichen US-Zahlen

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AUTOR

Von Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

12. bis 18. Juli 2025

Nach einer Reihe guter US-Konjunkturdaten erreichten internationale Aktien diese Woche neue Rekordhochs. Die amerikanische Zehnjahresrendite legte um 2 Basispunkte auf 4,43% zu. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 80 Cent auf 68,30 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche von 17,5 auf 19,2.

KONJUNKTUR

Niedrige Inflation, ordentliche Einzelhandelsumsätze und gute Arbeitsmarkt­daten erfreuen Anleger

Im Juni reagierten die amerikanischen Verbraucher- und Produzentenpreisindizes erstmals auf die neuen Zölle. Der Anstieg hielt sich aber in Grenzen; noch sind die Folgen der Zölle überschaubar. Außerdem gingen die Inflationserwartungen weiter zurück; die volatilen 1-Jahres-Erwartungen der University of Michigan fielen am Freitag auf ein 5-Monats-Tief von 4,4%. Mit 0,5% Plus beim Kernindex sind die amerikanischen Einzelhandelsumsätze im Juni überraschend gestiegen, und die wöchentlichen Arbeitslosengeldanträge fielen auf den niedrigsten Wert seit April. Trotz der anhaltenden Unsicherheit über die Zollpolitik bleibt die US-Konjunktur stabil.

Trump testet Marktreaktion auf mögliche Powell-Entlassung

Am Mittwochmorgen sorgten gleich mehrere Agenturmeldungen für Unruhe. Unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus dem Weißen Haus hieß es, Trump erwäge die Entlassung von Notenbankchef Powell. Dollar und Aktien gerieten unter Druck, die Zinsstrukturkurve wurde spürbar steiler. Etwa eine Stunde nach den ersten Berichten dementierte Trump. Eine Entlassung sei nicht geplant und äußerst unwahrscheinlich – es sei denn, die Budgetüberschreitungen bei der Renovierung der Fed-Zentrale in Washington hätten mit Betrug zu tun. Am Donnerstag verteidigte Powell daraufhin in einem Schreiben an den Direktor des Office of Management and Budget das Projektmanagement der Fed. Laut Deutscher Bank würde bei einer Powell-Entlassung die amerikanische 10-Jahres-Rendite um etwa 20 und die 30-Jahres-Rendite um etwa 45 Basispunkte steigen. Die 2-Jahres-Rendite würde hingegen um etwa 20 Basispunkte fallen, der Dollar könnte um etwa 6% abwerten. Am Freitag ließ der von Trump ernannte Fed-Gouverneur Christopher Waller wissen, dass er für den Vorsitz zur Verfügung stünde. Am Donnerstag hatte er sich bereits für eine Zinssenkung im Juli ausgesprochen.

Die Uhr tickt … Handelsgespräche gehen weiter

Die Deadline am 1. August naht, und die Handelsgespräche zwischen den USA und ihren Partnern gehen weiter. Am Donnerstag verkündete Trump eine Einigung mit Indonesien. Demnach würde Indonesien 50 Boeing-Flugzeuge, Energie im Wert von 15 Milliarden US-Dollar und landwirtschaftliche Rohstoffe im Wert von 4,5 Milliarden US-Dollar kaufen. Im Gegenzug würden indonesische Exporte in die USA nur mit 19% Zoll belastet – und nicht, wie in Trumps Schreiben letzte Woche angekündigt, mit 32%. Für US-Exporte nach Indonesien sind keine Zölle vorgesehen. Der Deal gilt als Blaupause für Vereinbarungen mit anderen südostasiatischen Ländern. Zu Wochenbeginn hatte Trump der EU und Mexiko 30% Zoll angedroht und Mexiko aufgefordert, mehr gegen den Drogenschmuggel in die USA zu tun. Die EU wiederum soll auf Zölle auf US-Waren sowie nicht tarifäre Handelshemmnisse verzichten. Aus Brüssel hieß es, dass man für den Fall eines Scheiterns der Gespräche eine Reihe von Gegenmaßnahmen vorbereite. Kanadas Premier Mark Carney gab diese Woche zu, dass ein vollständiger amerikanischer Verzicht auf Zölle auf kanadische Waren vielleicht nicht zu erreichen sei. Man stünde aber kurz vor einer Einigung.

KURZ GEFASST

Die Trump-Administration hat die Beschränkungen für den Export bestimmter hoch entwickelter Halbleiter nach China gelockert – ein Zeichen für Tauwetter in den amerikanisch-chinesischen Beziehungen.

Die Federal Communications Commission will die Nutzung chinesischer Technologien für Tiefsee-Glasfaserkabel verbieten. Sie begründet das mit Sicherheitsbedenken.

Die britische Arbeitslosenquote ist von 4,6% im Mai auf 4,7% im Juni gestiegen, den höchsten Wert seit Juni 2021. Die Verbraucherpreise legten im Juni um 3,6% z.Vj. zu, nach 3,4% im Mai.

In US-Dollar stiegen die chinesischen Exporte im Juni überraschend um 5,8% z.Vj. Viele Unternehmen nutzten die Ruhe im Zollkrieg mit den USA wenige Wochen vor der Deadline für eine Vereinbarung im August.

Präsident Trump kündigte diese Woche neue Waffenlieferungen in die Ukraine über andere NATO-Länder an. Die Kosten sollen von den europäischen Partnern getragen werden. Ohne einen Friedensvertrag mit der Ukraine in den nächsten 50 Tagen kämen massive Sanktionen gegen Russlands Handelspartner, so der Präsident. Russland könne den Krieg dann kaum noch fortsetzen.

Weil im Handelskrieg zurzeit Ruhe herrscht, ist das Frachtvolumen im Hafen von Los Angeles im Juni auf einen neuen Rekord gestiegen.

Die Baubeginne in den USA legten im Juni überraschend um 4,6% zu; die Baugenehmigungen stiegen um 0,2% z.Vm.

Weil der Handelsstreit nachließ, ist das chinesische Wirtschaftswachstum im 2. Quartal auf 5,2% z.Vj. gestiegen.

Die EU-Länder einigten sich am Freitag auf neue Sanktionen gegen Russland. Unter anderem sollen die G7 die Preisobergrenze für russische Ölexporte von 60 auf 47,6 US-Dollar je Barrel senken. Das wären 15% weniger als der aktuelle Marktpreis.

In Japan fürchtet man bei einem schwachen Ergebnis der regierenden Liberaldemokraten bei den Oberhauswahlen an diesem Wochenende eine Senkung der Mehrwertsteuer und höhere Anleihenemissionen. Am Dienstag stieg die japanische 30-Jahres-Rendite deshalb auf einen Rekordwert von 3,21%. Wenn die japanischen Renditen nach den Wahlen tatsächlich nachhaltig steigen, dürfte das Auswirkungen auf die Langläuferrenditen anderer Industrieländer haben.

Nach dem für die Offenmarktausschusssitzung am 30. Juli vorbereiteten Beige Book hat die US-Konjunktur von Mai bis Juli leichte Fortschritte gemacht. Wegen der weiter anhaltenden Unsicherheit bleiben die Unternehmen aber vorsichtig.

Präsident Trump wird den amerikanischen Regierungsbehörden vermutlich per Erlass vorschreiben, in ihren Altersvorsorgeplänen Private Capital zuzulassen.

Das amerikanische Repräsentantenhaus wird vermutlich beschließen, bereits budgetierte 9 Milliarden US-Dollar jetzt doch nicht auszugeben – der erste derartige Beschluss seit über 30 Jahren. Am Donnerstag verabschiedete das Repräsentantenhaus außerdem ein Gesetz zur Regulierung von Stablecoins, das Trump jetzt zur Unterschrift vorliegt.

Die Auslandsbestände amerikanischer Staatsanleihen stiegen im Mai auf ein Rekordhoch von 9,05 Billionen US-Dollar. Die Befürchtung niedrigerer Auslandsinvestitionen in den USA lässt nach.

GEWINNMELDUNGEN

Bislang haben etwa 12% der S&P-500-Unternehmen die Ergebnisse für das 2. Quartal 2025 vorgelegt. Kombiniert mit Schätzungen für die übrigen 88% sind die Gewinne laut FactSet um etwa 5,4% z.Vj. gestiegen, aber um über 13,3% z.Vq. gefallen. Die Umsätze haben demnach im Vorjahresvergleich um 4,4% zugelegt.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: US-Frühindikatoren

Dienstag: Protokoll der australischen Notenbanksitzung

Mittwoch: Verkäufe von Bestandsimmobilien in den USA

Donnerstag: Flash-Einkaufsmanagerindizes (PMIs) weltweit, EZB-Ratssitzung, Verkäufe neuer Immobilien in den USA

Freitag: britische Einzelhandelsumsätze, Bestellungen langlebiger Güter in den USA

 

Fokussiert und diversifiziert bleiben

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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