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DIE WOCHE IM RÜCKBLICK

Weltlage und Welthandel entspannen sich, Aktien legen zu

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AUTOR

Von Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

21. bis 27. Juni 2025

Die Erleichterung über den Waffenstillstand im Nahen Osten, die Fortschritte bei den Handelsgesprächen mit den USA und die Hoffnungen auf eine lockerere Geldpolitik der Fed ließen Aktien weltweit auf neue Rekordhochs steigen. Die US-Zehnjahresrendite fiel um 15 Basispunkte auf 4,26%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um fast 10 US-Dollar auf 65,60 US-Dollar, da zunächst einmal keine Lieferstörungen im Nahen Osten mehr drohen. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) fiel die Volatilität diese Woche von 20,7 auf 18,7.

KONJUNKTUR

Trump erklärt den Nahostkrieg für beendet

Israel hob am Dienstag den Ausnahmezustand auf, als ein Waffenstillstand mit dem Iran in Kraft trat. US-Präsident Donald Trump erklärte den Krieg am Mittwoch für „beendet“ und kündigte für nächste Woche Gespräche zwischen den USA und dem Iran an. Seit ihrem Angriff auf drei iranische Atomanlagen am letzten Wochenende hatten sich die USA für ein Ende des Konflikts eingesetzt. Der Angriff hat große Schäden verursacht, und der Iran hatte sich am Montag mit einem sehr maßvollen Raketenangriff auf einen US-Stützpunkt in Katar revanchiert; verletzt wurde niemand. Die Ölpreise fielen vom Höchststand am Montag bis zum Tiefststand am Dienstag um über 18%, um sich dann bei etwa 65 US-Dollar zu stabilisieren.

USA und China berichten über Verhandlungsfortschritte, aber mit wenig Einzelheiten

Am Donnerstag sagte US-Präsident Trump, dass die USA und China Anfang der Woche eine Handelsvereinbarung abgeschlossen hätten. Laut Weißem Haus haben sich die Länder auf eine Umsetzung der Genfer Vereinbarungen vom Mai geeinigt. Chinas Handelsministerium äußerte sich am Freitag. Man würde Exportlizenzen für Seltene Erden prüfen und genehmigen, ebenfalls mit Verweis auf die Genfer Vereinbarung. Außerdem wurden die Einzelheiten der Verabredungen vom Juni in London bestätigt. Unabhängig davon setzte China zwei weitere Fentanyl-Vorprodukte auf die Liste regulierter Chemikalien. Das Thema Fentanyl hat die amerikanisch-chinesischen Beziehungen stark belastet; mit einem 20-prozentigen Pauschalzoll auf chinesische Importe wollten die USA den Drogenschmuggel bekämpfen. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte am Freitag, dass Trumps Außenhandelspolitik am Labor Day finalisiert werden könne.

Zweites Offenmarktausschussmitglied schließt Zinssenkung im Juli nicht aus

Als erster Fed-Gouverneur hatte Christopher Waller eine Zinssenkung schon im Juli nicht ausgeschlossen, sofern die Inflation niedrig bliebe. Michelle Bowman, Vizevorsitzende für Bankenaufsicht, äußerte sich am Montag ebenfalls in diesem Sinne. Bei einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus am Dienstag vermied Notenbankchef Powell zwar ein konkretes Datum, sagte aber auch, dass die meisten Offenmarktausschussmitglieder für die zweite Jahreshälfte niedrigere Leitzinsen erwarteten und sie bei einem anhaltenden Inflationsrückgang oder einem schwächeren Arbeitsmarkt schon früher gesenkt werden könnten. Vor Powells Auftritt hatte Präsident Trump eine weitere Breitseite auf die Fed abgefeuert und sie zu Zinssenkungen gedrängt. Am Mittwoch sagte Trump, dass er drei oder vier Nachfolgekandidaten für Powell habe – und löste damit Spekulationen aus, dass schon im September oder Oktober ein Nachfolger benannt werden könne. Das Weiße Haus erklärte allerdings, dass nicht mit einer schnellen Entscheidung zu rechnen sei. Die Möglichkeit der vorzeitigen Nominierung eines Nachfolgers ließ den Dollar gegenüber dem Euro auf den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren fallen.

Europa will mehr Geld für Verteidigung ausgeben

Auf dem NATO-Gipfel in Den Haag erklärte NATO-Generalsekretär Mark Rutte diese Woche, dass alle Mitgliedsländer ihr 2%-Ziel erreichen würden und bis 2035 sogar 5% des BIP für Verteidigung ausgeben wollen. Deutschland kündigte eine Erhöhung der Militärausgaben um zwei Drittel bis 2029 an. Kurz vor dem Gipfeltreffen hatten die EU und Kanada einen Sicherheitspakt mit dem Ziel einer engeren Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen unterzeichnet. Zum Ende des Gipfels, nachdem sich die Mitgliedsländer auf deutlich höhere Verteidigungsausgaben verständigt hatten, sagte Trump, dass die USA hinter Artikel 5 des NATO-Vertrags stünden. Darin heißt es, dass ein Angriff auf ein Mitgliedsland als Angriff auf alle gewertet würde.

Bessent bittet den Kongress, auf Section 899 zu verzichten

Finanzminister Scott Bessent sagte am Donnerstag, dass er den Kongress um einen Verzicht auf Section 899 des Haushaltsgesetzes bitten wolle, die sogenannte Revanchesteuer. Zuvor hatte er sich mit den anderen G7-Ländern darauf verständigt, US-Unternehmen von einer weltweiten Mindest-Unternehmenssteuer auszunehmen. Anleger hatten befürchtet, dass Section 899 internationale Investitionen in den USA bremsen würde.

KURZ GEFASST

Laut S&P Global haben sich die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) weltweit im Mai leicht verbessert:

Land/Region

Verarbeitendes Gewerbe

Dienstleistungen

Composite

Euroraum

49,4 (k.Ä.)

50,0 von 49,7

50,2 (k.Ä.)

Großbritannien

47,7 von 46,4

51,3 von 50,9

51,4 von 50,2

Japan

50,4 von 49,4

51,5 von 51,0

51,4 von 50,2

USA (S&P)

52,0 (k.Ä.)

53,1 von 53,7

52,8 von 53,0

Der PCE-Preisindex, der für die Fed wichtigste Inflationsindikator, stieg im Mai um 2,3% z.Vj. und damit stärker als erwartet. Im April hatte er nach einer Aufwärtsrevision um 2,2% zugelegt. Der Kernindex stieg um 2,7% nach (ebenfalls nach oben korrigierten) 2,6% im Vormonat. Die Haushaltseinkommen fielen um 0,4%, die Haushaltsausgaben um 0,1%.

Am Donnerstagnachmittag erklärte das Weiße Haus, dass der 9. Juli keine harte Deadline für Handelsvereinbarungen sei.

Der NASDAQ 100 schloss am Donnerstag auf einem Rekordhoch.

Laut Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council im Weißen Haus, stehen viele Handelsvereinbarungen kurz vor dem Abschluss. Mit einer offiziellen Erklärung wolle man aber noch warten, bis sich die beiden Kongresskammern auf das Haushaltsgesetz geeinigt hätten. Hasset rechnet mit einer Einigung um den 4. Juli herum.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal vom Donnerstag erwägt die EU niedrigere Zölle auf eine Reihe amerikanischer Güter, um die Handelsgespräche mit Trump schnell abzuschließen. Bei einem Scheitern würde die EU aber auch Revanchemaßnahmen nicht ausschließen. Laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sei man „für eine Einigung bereit“.

Nach den korrigierten Zahlen vom Donnerstag ist das US-BIP im 4. Quartal nicht um 0,2%, sondern um 0,5% geschrumpft. Der Konsum ist nicht, wie zunächst vermutet, um 1,2%, sondern nur um 0,5% gestiegen. Die Bestellungen langlebiger Güter haben im Mai aber um 16,4% zugelegt. Hauptgrund für den kräftigen Anstieg waren mehr Flugzeugbestellungen. Aber auch der Kernindex stieg um ordentliche 1,7%.

Die Fed will die höheren Mindestkapitalanforderungen für amerikanische Großbanken wieder senken, und zwar von 5% auf 3,5%–4,5% (bzw. von 6% auf 3,5%– 4,5% für im Bankgeschäft tätige Tochtergesellschaften). Das soll den amerikanischen Staatsanleihenmarkt stabilisieren.

In den USA ist zurzeit das Steuergesetz das wichtigste Thema. Unterdessen hat die EU in den Handelsgesprächen mit den USA Flexibilität bei der Regulierung von Digitalunternehmen signalisiert. Auch die Gespräche der USA mit Indien und Japan werden fortgesetzt, bevor die 90-tägige Aussetzung der „reziproken“ Zölle am 9. Juli endet.

Nach den Worten des irischen Finanzministers Paschal Donohoe könnten die amerikanischen Pharmazölle 75.000 irische Arbeitsplätze kosten.

Ein Rückschlag im Kongress könnte die Verabschiedung von Trumps Steuergesetz vor der von ihm genannten Deadline am 4. Juli bremsen. Die Senatoren müssen Einsparungen bei Medicaid in Höhe von 250 Milliarden US-Dollar so umwidmen, dass sie den Regeln für einen Haushaltskompromiss entsprechen. Berichten zufolge drängt das Weiße Haus nach wie vor darauf, das Gesetz noch vor dem Unabhängigkeitstag zu verabschieden.

Laut EZB-Chefin Christine Lagarde rechnet die Notenbank kurzfristig mit schwächerem Wachstum und einer nachhaltigen Stabilisierung der Inflation bei knapp 2%.

Die Verkäufe amerikanischer Bestandsimmobilien sind im Mai um 0,8% z.Vm. gestiegen. Der Median-Verkaufspreis betrug 422.800 US-Dollar. Die Verkäufe neuer Immobilien fielen hingegen um 13,7% z.Vm. Der Case-Shiller Home Price Index legte im April um 2,7% z.Vj. zu, nach 3,4% im März.

Japan wird die Struktur seiner Staatsanleihenemissionen ändern und für umgerechnet zusätzliche 21,7 Milliarden US-Dollar Kurzläufer ausgeben. Die Emissionen von Langläufern werden entsprechend verringert.

Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 87,5 im Mai auf 88,4 im Juni. Offensichtlich bessert sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft allmählich.

Laut Präsident Trump darf China jetzt iranisches Öl kaufen. Im Rahmen einer Friedensvereinbarung könnten die Obergrenzen für den iranischen Ölexport angehoben werden.

Am Dienstag ließ die EU die USA wissen, dass ein amerikanischer Basiszoll Gegenmaßnahmen auslösen werde.

Der Konsumklimaindex des Conference Board fiel von 98,4 im Mai auf 93 im Juni. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 99,8 erwartet.

Nach dem Protokoll der jüngsten Sitzung der japanischen Notenbank sprachen sich die Geldpolitiker wegen der hohen Unsicherheit mehrheitlich für unveränderte Leitzinsen aus.

Das Council of Economic Advisers im Weißen Haus rechnet damit, dass die Trump’sche Politik das amerikanische Haushaltsdefizit in den nächsten zehn Jahren um 8,5 bis 11 Billionen US-Dollar senken wird.

Die kanadische Inflation blieb im Mai mit 1,7% z.Vj. unverändert.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: britisches BIP im 1. Quartal (endgültig)

Dienstag: Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für das Verarbeitende Gewerbe (weltweit), vorläufiger Euroraum-Preisindex, JOLTS Index in den USA

Mittwoch: Arbeitslosenquote im Euroraum

Donnerstag: Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für den Dienstleistungssektor (weltweit), US-Arbeitsmarktbericht

Freitag: Produzentenpreise im Euroraum, US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen

 

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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