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DIE WOCHE IM RÜCKBLICK
7 min

Datenschwemme

Wirtschaft und Märkte aktuell

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AUTOR

Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

13. bis 19. Dezember 2025

Internationale Aktien gaben diese Woche nach, wobei vor allem KI-Werte wegen ihrer hohen Bewertungen unter Druck gerieten. Die US-Zehnjahresrendite fiel leicht von 4,18% auf 4,15%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate stabilisierte sich bei etwa 56,50 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche von 16 auf 18.

KONJUNKTUR

Wichtige US-Daten, niedrigere Inflation

Nach wochenlangen Störungen durch den Government Shutdown veröffentlichten die US-Behörden erneut eine Flut von Daten. Diese Woche waren es die Arbeitsmarktberichte für Oktober (teilweise) und November, die Einzelhandelsumsätze im Oktober und die Verbraucherpreise im November. Demnach ging die Beschäftigung im Oktober um 105.000 zurück, um im November wieder um 64.000 zu steigen. Grund für den schwachen Oktober war, dass 162.000 Bundesmitarbeiter gegen eine Abfindung ihre Stelle aufgaben. Im November stieg die Arbeitslosenquote dann leicht auf 4,6% und damit auf ein 4-Jahres-Hoch, weil die Partizipationsquote zunahm. Ohne den Stellenabbau der US-Regierung wären die Daten aber recht gut gewesen; offensichtlich ist der Arbeitsmarkt noch immer stabil. Die Einzelhandels­umsätze blieben im Oktober insgesamt unverändert, doch die Zahlen der Kontrollgruppe, die in die BIP-Berechnung einfließen, stiegen um beachtliche 0,8%. Die Qualität der Verbraucherpreisdaten scheint unter dem Shutdown am stärksten gelitten zu haben. Im Oktober wurden keinerlei Primärdaten erhoben, und die Novemberzahlen dürften stark nach unten verzerrt sein. Insgesamt ging die Verbraucherpreisinflation von 3% z.Vj. im September auf 2,7% im November zurück, wobei die Kernrate von 3% auf 2,6% fiel. Methodische Workarounds, um trotz fehlender Oktoberzahlen einen Index zu errechnen, scheinen zu Verzerrungen geführt zu haben.

Europas Staats- und Regierungschefs einigen sich auf Kredit für die Ukraine

Die EU-Staats- und Regierungschefs einigten sich darauf, der Ukraine 90 Milliarden Euro zu leihen. Zuvor war der Plan gescheitert, der Ukraine die eingefrorenen russischen Aktiva zukommen zu lassen. Kiew muss den Kredit aber nur dann zurückzahlen, wenn Russland Reparationen geleistet hat. Die Verhandlungen in Berlin zu Wochenbeginn machen einen Friedensvertrag mit Russland wahrscheinlicher, doch herrscht bei wichtigen Themen weiter Uneinigkeit. Die Ukraine gab die Forderung einer NATO-Mitgliedschaft auf, nachdem die EU und die USA wirksame Sicherheitsgarantien versprochen haben. An diesem Wochenende werden die Gespräche in Miami fortgesetzt.

KURZ GEFASST

Die Flash-Einkaufsmanagerindizes für Dezember lagen durchweg unter den endgültigen Zahlen für November, schreibt S&P Global.

Land/Region Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen Composite
USA (S&P) 51,8 von 52,2 52,9 von 54,1 53,0 von 54,2
Euroraum 49,2 von 49,6 52,6 von 53,6 51,9 von 52,8
Großbritannien 51,2 von 50,2 52,1 von 51,3 52,1 von 51,2
Japan 49,7 von 48,7 52,5 von 53,2 51,5 von 52,0

 

Wie allgemein angenommen, hat die Bank of Japan ihren Leitzins am Freitag um 25 Basispunkte auf 0,75% erhöht, den höchsten Wert seit 30 Jahren. Wenn ihre Konjunkturprognosen einträfen, würden die Zinserhöhungen fortgesetzt. Am Markt erwartet man jetzt eine weitere Erhöhung Mitte 2026. Der Yen gab trotzdem nach. Die japanische Zehnjahresrendite lag am Freitag erstmals seit 1999 über 2,0%.

In China waren im November Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion sowie Unternehmens- und Immobilieninvestitionen schwächer als erwartet. Die Politik reagiert aber weiter gelassen und verzichtet einstweilen auf große Konjunkturprogramme.

Laut Politico entgeht die Hälfte der US-Importe den Zöllen – vor allem durch Ausnahmeregelungen, Freihandelsabkommen oder noch gültige alte Zollregime.

US-Notenbankvorstand Stephen Miran ließ wissen, dass er voraussichtlich Boardmitglied bleiben werde, bis ein Nachfolger bestätigt sei. Mirans Amtszeit endet am 31. Januar. Nach dem Notenbankgesetz ist der Verbleib im Amt erlaubt.

Der Kampf um die Nachfolge von Jerome Powell als Notenbankchef ging diese Woche weiter. Trump sprach mit Notenbankvorstand Christopher Waller, einem möglichen Kandidaten. In den Wettbüros liegt weiter Kevin Hassett vorn, Direktor des National Economic Council, gefolgt vom früheren Notenbankvorstand Kevin Warsh. Waller kommt abgeschlagen auf Platz 3. Am Mittwochabend sagte Trump in einer Rede, dass der nächste Notenbankchef jemand sein werde, der „starke“ Zinssenkungen befürworte.

Die Ölpreise fielen am Dienstag auf den niedrigsten Wert seit fast fünf Jahren. Rohöl der Sorte WTI kostete zeitweise weniger als 55 US-Dollar. Der Preis erholte sich aber, als Trump eine Blockade des Tankerverkehrs mit Venezuela anordnete.

Die Regierungskoalition von Japans Premierministerin Sanae Takaichi erwägt, im Januar 2027 die Einkommensteuer für alle Einkommensklassen um 1 Prozentpunkt zu erhöhen. Damit sollen die höheren Verteidigungsausgaben finanziert werden.

Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer drohte großen EU-Technologieunternehmen mit Vergeltung wegen der europäischen Digitalsteuer. Die USA wollen nach eigener Aussage alles tun, um gegen die Steuer vorzugehen. Man erwäge auch Gebühren und Serviceeinschränkungen. Laut Greers Büro setzt die EU „weiter auf diskriminierende und schikanöse Rechtsstreitigkeiten, Steuern, Bußgelder und Anordnungen“ gegen US-Unternehmen.

In seiner Rede zum Jahresende sagte Kanadas Notenbankchef Tiff Macklem am Dienstag, dass die Bitcoin „sehr volatil“ und „ein miserables Wertaufbewahrungsmittel“ sei.

Die EU will Regelungen aufweichen, nach denen ab 2035 in Europa keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden sollten.

Der Bundestag stimmte in dieser Woche Rüstungsausgaben in Höhe von 50 Milliarden Euro zu. Europas größte Volkswirtschaft will von 2025 bis 2030 insgesamt 650 Milliarden Euro für Verteidigung ausgeben – doppelt so viel wie in den fünf Jahren zuvor.

Die Bank of England hat ihren Leitzins am Donnerstag um 25 Basispunkte auf 3,75% gesenkt, nur wenige Tage nach dem Rückgang der britischen Inflationsrate von 3,6% auf 3,2%. Die EZB ließ ihren Leitzins am Donnerstag unverändert bei 2%, hob aber ihre BIP-Wachstumsprognose für 2026 von 1,2% auf 1,4% an.

Die NASDAQ teilte diese Woche mit, dass sie bei der amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC die Genehmigung für einen 23-stündigen Börsenhandel an fünf Tagen in der Woche beantragt habe.

Um die Verteidigungszusammenarbeit mit den USA zu stärken, bat die türkische Regierung Russland um Rücknahme des S-400-Luftabwehrsystems. Wenn Russland darauf eingeht, könnte die Türkei in den USA F-35-Tarnkappenbomber kaufen.

Am Mittwoch genehmigte das US-Außenministerium Waffenverkäufe an Taiwan im Wert von 11,1 Milliarden US-Dollar, das bislang größte Paket überhaupt.

Präsident Trump unterzeichnete am Donnerstag einen Erlass, nach dem Marihuana jetzt als Schedule-III-Substanz gilt. Dazu zählen Drogen mit einem niedrigen bis mäßigen Potenzial für physische und psychische Abhängigkeit. Jetzt kann die medizinische Nutzung von Marihuana und CBD leichter erforscht werden.

Die kanadischen Einzelhandelsumsätze sind im Oktober um 0,2% z.Vm. gefallen.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: britisches BIP

Dienstag: BIP, Bestellungen langlebiger Güter, Industrieproduktion und Verbrauchervertrauen in den USA, kanadisches BIP

Mittwoch: Erstanträge auf Arbeitslosengeld in den USA

Donnerstag: japanische Arbeitslosenquote, 1. Weihnachtstag

Freitag: 2. Weihnachtstag

 

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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