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DIE WOCHE IM RÜCKBLICK

Trump und Xi wollen bald wieder miteinander reden

Wirtschaft und Märkte aktuell

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AUTOR

Von Jamie Coleman
Senior Strategist, Strategy and Insights Group

31. Mai bis 5. Juni 2025

Wegen einer Systemumstellung erscheint die Woche im Rückblick diesmal ausnahmsweise schon einen Tag früher.

Bis Donnerstag legten internationale Aktien zu, da man auf neue Handelsgespräche zwischen den USA und China hoffte. Die US-Zehnjahresrendite fiel um 4 Basispunkte auf 4,38%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 3,15 US-Dollar auf 63,65 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) fiel die Volatilität diese Woche von 20,15 auf 18,95.

KONJUNKTUR

Trump und Xi haben miteinander gesprochen

Am Donnerstag fand endlich das lange erwartete Telefonat zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping statt. Als Erstes berichteten darüber die chinesischen Staatsmedien. Laut Nachrichtenagentur Xinhua haben sich die beiden Staatschefs auf neue Gespräche verständigt, die so bald wie möglich stattfinden sollten. Außerdem habe Xi Trump erneut nach China eingeladen. Nach der chinesischen Pressemitteilung hat Xi dem US-Präsidenten klar gesagt, dass man die Genfer Vereinbarung aus dem Mai umgesetzt habe, was die amerikanische Seite bestreitet. Außerdem habe Xi die USA aufgefordert, die Maßnahmen gegen China aufzuheben. Beide Seiten sollten außerdem einen Konflikt über Taiwan vermeiden. Trump wiederum bezeichnete das Telefonat als „sehr gut“ und lud Xi seinerseits in die USA ein. Nach seiner Darstellung ging es in dem Gespräch ausschließlich um den Außenhandel. Verhandlungsdelegationen beider Seiten würden sich bald treffen, und auch bei den Seltenen Erden habe es Fortschritte gegeben. Laut Trump sei das Gespräch für beide Länder erfreulich verlaufen.

Daten sprechen für schwächeren US-Arbeitsmarkt

Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag versuchten Anleger, aus mehreren weniger wichtigen Arbeitsmarktzahlen erste Hinweise herauszulesen. Der ADP-Beschäftigungsbericht war ungewöhnlich schwach, und die wöchentlichen Arbeitslosengeldanträge sind gestiegen. Diese Zahlen sowie die ISM-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor – beide unter 50 – ließen die Anleihenrenditen diese Woche fallen und machen eine Zinssenkung der Fed im September wahrscheinlicher.

Fed senkt den Ausblick im Beige Book

Im Vorfeld der Offenmarktausschusssitzung am 18. Juni veröffentlichte die Fed ihr Beige Book. Demnach hat die Konjunktur etwas nachgelassen. Der Ausblick bleibe leicht pessimistisch und unsicher. Die Preise seien moderat gestiegen; die Unternehmen planten, die Belastungen durch Zölle innerhalb von drei Monaten an die Verbraucher weiterzugeben. Die Beschäftigung sei unverändert, und die Löhne stiegen leicht. In vielen Regionen würden Neueinstellungen aufgrund der Unsicherheit aber hinausgezögert.

EZB-Zinssenkungen wohl bald zu Ende

Am Donnerstag hat die EZB ihren Einlagensatz wie erwartet um 25 Basispunkte auf 2% gesenkt. Notenbankchefin Christine Lagarde äußerte sich aber recht optimistisch. Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben würden das Wachstum fördern, und der gute Arbeitsmarkt sowie die steigenden Einkommen würden ebenfalls helfen. Umfragedaten sprächen allerdings für schwächere Kurzfristaussichten. Zölle und ein stärkerer Euro würden dem Export schaden, so Lagarde. Das Wichtigste sagte die Notenbankchefin am Schluss der Pressekonferenz: Mit der heutigen Zinssenkung würde die Lockerung der Geldpolitik allmählich zu Ende gehen.

KURZ GEFASST

Weltweit blieben die Einkaufsmanagerindizes im Mai weitgehend unverändert; die meisten Zahlen lagen knapp über oder knapp unter der 50-Punkte-Marke. Die US-Indizes waren schwächer als erwartet, wobei die Einkaufspreise gestiegen sind.

Land/Region

Verarbeitendes Gewerbe

Dienstleistungen

Composite

USA (ISM)

48,5 von 48,7

49,9 von 51,6

K.A.

Euroraum

49,4 von 49,0

49,7 von 50,1

50,2 von 50,4

Großbritannien

46,4 von 45,4

50,9 von 49,0

50,3 von 48,5

Japan

49,4 von 48,7

51,0 von 52,4

50,2 von 51,2

China

49,5 von 49,0

50,3 von 50,4

50,4 von 50,2

 

Japans Premier Shigeru Ishiba sagte diese Woche, dass er Präsident Trump vielleicht noch vor dem G7-Gipfel Mitte Juni besuchen werde. Er wolle über den Außenhandel sprechen.

Die OECD warnte diese Woche vor massiven BIP-Einbußen in den Industrieländern durch eine schnelle Repatriierung der Produktion. Die Wachstumsprognose für die USA wurde auf 1,6% in diesem und 1,5% im nächsten Jahr gesenkt. Als Gründe wurden Zölle und die unsichere politische Lage genannt.

Am Dienstag ist die niederländische Regierung geplatzt. Die PVV von Geert Wilders hat die Koalition verlassen, da die anderen Parteien seine Forderung nach schärferen Einwanderungsregeln ablehnten.

Nach monatelangen politischen Turbulenzen wählte Südkorea den linksliberalen Lee Jae-myung zum Präsidenten.

US-Präsident Trump machte seine Drohung vom Wochenende wahr und hob die Zölle auf Stahl und Aluminium mit Wirkung zum 4. Juni von 25% auf 50% an.

Die Ukraine hat Luftwaffenstützpunkte tief in Russland mit Drohnen angegriffen, Tausende Kilometer von der Grenze entfernt. Dabei wurde ein Großteil von Putins strategischer Bomberflotte zerstört. Dem Vernehmen nach hat die Ukraine auch eine Brücke zwischen der Krim und Russland beschossen und massiv beschädigt.

Laut Wall Street Journal verfolgt Chinas Chefunterhändler für Handelsfragen, Vizepremier He Lifeng, in den Gesprächen mit den USA eine härtere Linie als seine Vorgänger. Für den Zugang zu wichtigen Rohstoffen würde er von den USA eine Lockerung der Restriktionen für Technologieexporte verlangen.

Nach dem JOLTS-Index ist die Zahl der offenen Stellen in den USA von 7,2 Millionen im März auf 7,391 Millionen im April gestiegen. 4,4% aller Stellen sind demnach nicht besetzt. Die Zahl der Kündigungen durch Mitarbeiter ging um 0,1 Prozentpunkte auf 2% zurück. Alles in allem sprechen die Zahlen aber weiterhin für einen eher mäßigen Arbeitsmarkt.

Am Dienstag forderte das Weiße Haus den Kongress offiziell auf, 9,4 Milliarden US-Dollar, die bereits budgetiert sind, jetzt doch nicht auszugeben – 1,1 Milliarden US-Dollar für den öffentlichen Rundfunk und 8,3 Milliarden US-Dollar für Entwicklungshilfe. Bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres ist mit weiteren derartigen Kürzungswünschen zu rechnen.

Trump forderte, die US-Schuldenobergrenze abzuschaffen. Seit Jahrzehnten hat sie die USA immer wieder an den Rand eines Zahlungsausfalls gebracht.

Außerdem verhängte der Präsident gegen Staatsangehörige aus zwölf Ländern einen uneingeschränkten Einreisestopp und verschärfte für sieben weitere Länder die Visavorschriften. Dabei handelt es sich überwiegend um Staaten im Nahen Osten und Afrika.

Der US-Senat hat Michelle Bowman als Vizevorsitzende der Fed für Bankenaufsicht bestätigt.

Nach der Aktualisierung vom 5. Juni geht das GDPNow-Modell der Atlanta Fed jetzt von 3,8% Wirtschaftswachstum im 2. Quartal aus (annualisiert).

Laut Congressional Budget Office werden die US-Staatsschulden durch das vom Repräsentantenhaus in der letzten Woche verabschiedete Haushaltsgesetz in den nächsten zehn Jahren um 2,4 Billionen US-Dollar steigen. Außerdem rechnet es in dieser Zeit mit 2,8 Billionen US-Dollar zusätzlichen Einnahmen durch die Mitte Mai eingeführten Zölle. Beide Schätzungen berücksichtigen aber keine Veränderungen des Wirtschaftswachstums oder der Zinsen als Reaktion auf diese politischen Entscheidungen.

NÄCHSTE WOCHE

Montag: chinesische Verbraucher- und Produzentenpreise, Umfrage der New York Fed zu den Inflationserwartungen

Dienstag: britische Arbeitslosenquote

Mittwoch: amerikanische Verbraucherpreise

Donnerstag: britisches BIP, britische Industrieproduktion, amerikanische Produzentenpreise

Freitag: japanische Industrieproduktion, Industrieproduktion im Euroraum, Konsumklimaindex der University of Michigan in den USA

 

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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