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Ein konstruktiver Nachhaltigkeitsansatz

Wir zeigen, was konstruktive Eigentümerverantwortung ausmacht und wie sie in der Praxis funktioniert.

Als Investoren wollen wir Werte schaffen. Wir glauben, dass dies konstruktives Handeln erfordert. Für uns ist Stewardship deshalb mehr als Pflichterfüllung. Wichtig sind Zusammenarbeit und ein umfassendes Verständnis der relevanten Themen – um bessere Analysen zu erstellen und mehr Alpha zu liefern.

In der Investmentbranche scheint man zu glauben, dass es nur zwei Arten von Stewardship gibt, die noch dazu grundverschieden sind: Entweder man ist aktivistisch, oder man bleibt passiv. Wir sehen das anders. Eigentümerverantwortung lässt sich auf viele Arten ausüben. Wissenschaftler der Universität Oxford unterscheiden zwischen vier Formen: konservativ, opportunistisch, konstruktiv und aktivistisch.

Was ist konstruktive Eigentümerverantwortung? 

Bei MFS® setzen wir auf konstruktive Eigentümerverantwortung. Das heißt nicht, dass wir Konflikten aus dem Weg gehen. Wir sind aber davon überzeugt, dass enge Kontakte zu unseren Portfoliounternehmen und regelmäßige Gespräche letztlich mehr bewirken. 

    EIGENSCHAFTEN

  • Zusammenarbeit und offener Dialog 
  • Konsensorientierung 
  • Konzentration auf das Wesentliche 
  • Beziehungsaufbau 
  • Kenntnis der Unternehmen 
  • Engagement mit Qualität
 

    INSTRUMENTE 

  • Regelmäßige Kontaktaufnahme beider Seiten 
  • Aktive Eigentümerverantwortung (mit Abstimmungsteilnahme) 
  •  Einzelengagement 
  • Gemeinschaftsinitiativen 

Wir glauben, mit unserem Konzept der langfristigen konstruktiven Eigentümerverantwortung am meisten für unsere Kunden erreichen zu können. Wir freuen uns, wenn wir durch diese Ergänzung unseres Investmentprozesses Mehrwert schaffen. Wir werden uns daher auch weiterhin 

  • ausgehend von genauen Unternehmenskenntnissen ergebnisorientiert engagieren, 
  • dabei eng zusammenarbeiten, langfristig denken und stetig Einfluss nehmen und 
  • Unternehmen zur Rechenschaft ziehen – statt sie auszuschließen, uns sofort von ihnen zu trennen, aggressiv aufzutreten oder kurzfristig zu denken

Konstruktive Eigentümerverantwortung in der Praxis 

Die folgenden Beispiele zeigen, wie sich unser Investmentteam über potenziell wichtige Themen informiert, wie wir mit unserer Stimmabgabe auf Hauptversammlungen auf Corporate-Governance-Probleme reagieren und wie wir aus Fehlern lernen. 

Governanceprobleme bei Fuji Soft 

In mehreren Gesprächen mit Fuji Soft äußerten Mitglieder unseres Investmentteams Zweifel an der Corporate Governance. Dabei ging es um die Kontrolle durch das Board und die Entscheidungsprozesse im Unternehmen. Zu Jahresbeginn war Fuji Soft der margenschwächste japanische IT-Dienstleister und einer der ertragsschwächsten Immobilienentwickler. Wegen schlechter Finanzkennzahlen, Vetternwirtschaft, mangelnder Unabhängigkeit des Boards und dysfunktionaler Gremien brachte ein aktivistischer Aktionär eine Resolution gegen die Wiederwahl jedes einzelnen Boardmitglieds einschließlich des CEO ein. Stattdessen beantragte er die Wahl vollkommen unabhängiger Boardmitglieder.

Weil wir vieles ähnlich sahen, stimmten wir für den Antrag. Ende 2022 war Fuji Soft dann die mit Abstand erfolgreichste japanische IT-Dienstleistungs-Aktie. Offensichtlich hatten wir recht mit unserer Einschätzung, dass die unbefriedigenden Zahlen viel mit Corporate-Governance-Mängeln und einer schlechten Investitionspolitik zu tun hatten. Ohne enge Kontakte zum Management hätten wir dies nicht gewusst.

Einflussnahme auf Check Point zu Klimarisiken und Klimachancen 

2021 haben wir unseren 700 wichtigsten Portfoliounternehmen zum Thema Klimarisiken geschrieben. Wir wollten ihnen helfen, die möglichen finanziellen Folgen von Klimarisiken und Klimachancen zu erkennen, und sie zu einer besseren CO2-Berichterstattung und wirksameren CO2-Zielen ermutigen. Viele Unternehmen reagierten positiv. Besonders hervorheben möchten wir das amerikanisch-israelische Softwarehaus Check Point, das 2022 ein Klimaneutralitätsziel formulierte. Das Management ließ uns wissen, dass unser Schreiben maßgeblich dazu beigetragen habe.

Wo wir falschlagen: Activision und Bayer AG 

Investieren ist nie einfach, und selbst die besten Anleger haben nicht immer recht. Um zu zeigen, wie komplex es manchmal ist, möchten wir Ihnen einige Fälle nicht vorenthalten, in denen wir falschlagen und wichtige Lektionen gelernt haben. Wir glauben, dass eine solche Selbstreflexion in Zukunft zu besseren Anlageentscheidungen führt.

2021 hatten wir große Zweifel an der Unternehmenskultur und den Arbeitsbedingungen bei Activision. Unser Analyst hat sein Rating daher von Kaufen auf Halten gesenkt, und manche Portfoliomanager trennten sich von dem Titel. Der nächste Quartalsbericht bestätigte uns: Die Unternehmenskultur schien der raschen Markteinführung neuer Videospiele im Wege zu stehen. Die Aktie gab daraufhin deutlich nach. Kurz danach wurde Activision aber von Microsoft übernommen. Das zeigt, dass auch bei der richtigen Einschätzung eines finanziell relevanten ESG-Problems ein Verkauf nicht immer das Beste ist. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss man alle Fundamentalfaktoren zusammen betrachten, statt einzelne Aspekte zu unter- oder zu überschätzen.

Des Weiteren sind wir schon lange in Bayer investiert. Nach einer Übernahme stand das Unternehmen unter Druck, weil manche der hinzugekommenen Chemikalien als gesundheitsschädlich galten. Wir trauten Bayer einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Erbe des neuen Tochterunternehmens zu, zumal manche Produkte (wie dürreresistentes Saatgut) stark nachgefragt waren. Obwohl wir mögliche Probleme intensiv untersucht hatten, unterschätzten wir das Risiko von Rechtsstreitigkeiten. Wir waren von einem geringeren Risiko ausgegangen, das durch die positiven Aspekte der Übernahme ausgeglichen würde. Aber es kam zunächst anders. Auch dieses Beispiel zeigt, wie komplex Analysen der finanziellen Relevanz bisweilen sind und weshalb man unbedingt alle wichtigen Fundamentalfaktoren berücksichtigen muss. 

Mehr über nachhaltiges Investieren bei MFS erfahren Sie unter mfs.com/sustainability oder bei Ihrem MFS-Ansprechpartner vor Ort. 

 

 

MFS kann ökologische, soziale und governancebezogene Faktoren (ESG-Faktoren) in seine fundamentale Investmentanalyse und seine Engagementaktivitäten einbinden. Die aufgeführten Beispiele veranschaulichen, wie MFS in der Vergangenheit ESG-Faktoren bei der Analyse oder Zusammenarbeit mit bestimmten Emittenten berücksichtigt hat. Sie sollen jedoch nicht implizieren, dass positive Anlage- oder Engagementergebnisse in allen Situationen oder in irgendeiner Situation garantiert sind. Engagements setzen sich in der Regel aus mehreren Gesprächen zusammen, die fortlaufend und oft langwierig sind und nicht zwangsläufig zu Änderungen der ESG-Praktiken eines Emittenten führen. Die Ergebnisse der Emittenten basieren auf vielen Faktoren, und positive Anlage- oder Engagementergebnisse, einschließlich der oben beschriebenen, stehen möglicherweise nicht im Zusammenhang mit Analysen oder Aktivitäten von MFS. In welchem Maße MFS ESG-Faktoren in Investmentanalyse und Engagementaktivitäten einbezieht, kann je nach Strategie, Produkt und Assetklasse sowie auch im Zeitablauf variieren. Daher sind die oben genannten Beispiele möglicherweise nicht repräsentativ für ESG-Faktoren, die beim Management des Portfolios eines Anlegers verwendet werden. Die oben genannten Informationen sowie Erwähnungen einzelner Unternehmen und/oder Wertpapiere sollten nicht als Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung oder als Hinweis darauf verstanden werden, dass für irgendein Anlageprodukt von MFS irgendeine Transaktion geplant ist.

Bitte beachten Sie, dass wir ein aktiver Manager sind und deshalb möglicherweise zum Veröffentlichungszeitpunkt nicht mehr alle in diesem Bericht genannten Unternehmen in MFS-Kunden portfolios enthalten sind.

Die hier dargestellten Meinungen sind die des Autors/der Autoren und können sich jederzeit ändern. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und dürfen nicht als Empfehlung, Aufforderung oder als Anlageberatung verstanden werden.

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