Alpha mit Anleihen: Unser aktiver Fixed-Income-Ansatz
Alexander Mackey, Co-CIO of Fixed Income von MFS, spricht über unseren aktiven Ansatz und analysiert Chancen und Risken an den Anleihenmärkten weltweit.
Ich bin Alex Mackey, Co-Chief Investment Officer of Global Fixed Income bei MFS Investment Management. Ich möchte Ihnen heute zeigen, wie unser Anleihenmanagement funktioniert und was das für unsere Einschätzung der Chancen und Risiken an den Anleihenmärkten weltweit bedeutet.
Frage: Welche Stärken hat der aktive Anleihenansatz von MFS?
Seit über einem halben Jahrhundert vertraut man uns als Anbieter aktiver Anleihenlösungen mit Mehrwertpotenzial. Heute arbeiten wir für institutionelle Investoren und Privatanleger weltweit. Mit sektorübergreifenden, sektorspezifischen und individuellen Anleihenstrategien investieren wir weltweit und regional.
So vielfältig unsere Anleihenlösungen sind, so wichtig sind ihre Gemeinsamkeiten. Wir achten stets auf kluge Risikobudgetierung und sorgfältige Risikoallokation. Um Risiken zu beurteilen, kombinieren wir Fundamentaleinschätzungen mit Bewertungsanalysen.
Kern unserer Anlagephilosophie ist Diversifikation. Wir glauben, dass sich eine stetige Performance am besten mit einem ausgewogenen Ansatz erreichen lässt, in dem das Risikobudget auf unterschiedliche Anleihen, Währungen, Regionen, Sektoren und Emittenten aufgeteilt wird. Risiken, die sich nur wenig lohnen, wollen wir meiden, auch wenn wir dann auf kurzfristige Gewinne verzichten müssen. Bei MFS beobachten wir alle Risiken konsequent und auf mehreren Ebenen, damit die Ziele der Strategie und die Erwartungen unserer Kunden erfüllt werden.
Ein wichtiges Element unseres Anleihenansatzes ist die systematische Zusammenarbeit unserer Expertenteams für Portfoliomanagement, Analyse und Handel. Sie stehen in engem Kontakt und tauschen sich regelmäßig aus – untereinander sowie mit Kollegen aus anderen Sparten des Unternehmens. Wir nennen dies unsere „globale Investmentplattform“. Durch aktive Zusammenarbeit und intensive Diskussionen werden unterschiedliche Einschätzungen unserer Assetklassen- und Marktexperten zusammengeführt. Das liefert uns zusätzliche Erkenntnisse über die Märkte weltweit und verbessert die langfristigen Fundamentalanalysen.
Ergänzt werden unsere fundamentalen Bottom-up-Einschätzungen durch Top-down-Analysen der Konjunktur. Ohne sie könnten wir nicht regionenübergreifend in bestimmte Sektoren und Emittenten investieren. Wenn wir eine Anlagemöglichkeit aus Top-down- und Bottom-up-Sicht ähnlich beurteilen, halten wir sie für besonders überzeugend. Bisweilen unterscheiden sich die Einschätzungen aber auch. Das könnte ein frühzeitiger Hinweis auf Marktveränderungen sein und Auswirkungen auf Risikobudgetierung und Risikoallokation haben.
Unser Investmentansatz ist konsequent langfristig. Dank unserer flexiblen Portfolios können wir vorübergehende Volatilitätsphasen nutzen. Stets legen wir dabei größten Wert auf Prozessdisziplin und Transparenz, Portfolioliquidität und Konzepte, die zu den Kundenzielen und Kundenerwartungen passen.
Frage: Wie werden die aktuellen Einschätzungen von MFS im Portfolio abgebildet?
Alles in allem rechnen wir weiter mit guten Zeiten für Anleihen. Günstig sind unter anderem der weitere langsame Inflationsrückgang in Richtung Notenbankziele, das moderate, wenn auch nachlassende Wirtschaftswachstum (das der Kreditqualität der Emittenten nützt), die attraktiven Nominal- und Realrenditen und die anhaltend hohe Anlegernachfrage.
Trotz des insgesamt positiven Umfelds sehen wir aber durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen, Währungen und Ratingklassen. Die Bewertungen sind nicht überall gleich. Umso wichtiger sind daher neben einer konsequenten Differenzierung aktive Allokation und Portfoliopositionierung.
Letztes Jahr wurde die Geldpolitik weltweit expansiver. Allerdings haben nicht alle Notenbanken ihre Zinsen gleich schnell und stark gesenkt. In der EU sind die Leitzinsen schon deutlich gefallen, in den USA und Australien sind sie noch höher. Solche Unterschiede sind für uns eine Chance auf Mehrertrag durch aktive Durationsentscheidungen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf den Regionen, die von einer weltweiten Zinsdivergenz vermutlich am stärksten profitieren. Außerdem rechnen wir mit steileren Zinsstrukturkurven und halten gerade mittlere Laufzeiten für besonders attraktiv. In den Industrieländern dürften die Leitzinsen weiter fallen; die lokalen Renditen der Emerging Markets bieten unterdessen weitere Chancen.
Die japanische Notenbank dürfte ihren Leitzins bis zum Jahresende im Wesentlichen unverändert lassen, da Exportschocks und ein schwächeres Wirtschaftswachstum den anhaltenden Inflationsdruck ausgleichen könnten. Da wir aber nur mit maßvollen Zinserhöhungen rechnen – um höchstens 25 Basispunkte jährlich, wenn überhaupt –, bleiben wir bei einer neutralen Duration. Einstweilen bleibt auch unsere Laufzeitenallokation neutral, da zwar einerseits das Angebot an langfristigen japanischen Staatsanleihen über der Nachfrage liegt, andererseits die Zinsstrukturkurve aber so steil ist wie seit über 30 Jahren nicht mehr.
Besonders auffällig war in der ersten Jahreshälfte die Dollarabwertung gegenüber Industrieländer- und Emerging-Market-Währungen – ausgelöst sowohl durch die schwer einzuschätzende US-Handelspolitik als auch durch das wachsende Haushaltsdefizit. Wir haben daher die Gewichtung von Emerging-Market-Währungen sowohl in unseren weltweit anlegenden Portfolios als auch in Emerging-Market-Portfolios leicht angehoben. Damit reagierten wir auf die guten Fundamentaldaten und die Aussicht auf einen noch schwächeren Dollar.
Die zurzeit vielleicht größte Herausforderung für Anleiheninvestoren ist die Kombination aus stabiler Kreditqualität und extrem niedrigen Risikoprämien, sodass die Kurse einen künftigen Konjunkturabschwung und weltpolitische Krisen kaum abfedern können. Bei Credits sind wir zurzeit ausgewogen positioniert. Die Gewichtung liegt über der Benchmark, um den Renditevorsprung zu nutzen, wobei wir langfristig aber nur einen kleinen Teil unseres Risikobudgets für diese Assetklasse nutzen. Wir streben einen Credit-Anteil am unteren Ende unserer strategischen Spanne an, erhöhen die Kreditqualität des Portfolios und setzen auf eher defensive Emittenten. Zugleich achten wir auf eine höhere Portfolioliquidität.
Fazit
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in MFS. Das Umfeld für Anleihen verändert sich weiter. Wir legen auch weiterhin Wert auf umfassende Analysen der Märkte weltweit und ausgewogene aktive Risiken. Damit wollen wir die langfristigen Ziele und Erwartungen unserer Kunden erfüllen.
Anlagen in Schuldtitel können an Wert verlieren, wenn sich die (tatsächliche oder wahrgenommene) Kreditqualität des Emittenten, Schuldners, Kontrahenten bzw. anderer zahlungsverantwortlicher Personen/Unternehmen oder der zugrunde liegenden Sicherheiten verschlechtert. Wertverluste sind auch bei einer Veränderung der Konjunktur, des politischen Umfelds sowie aus emittentenspezifischen oder anderen Gründen möglich. Bestimmte Anleihenarten können auf diese Faktoren stärker reagieren und sind dadurch volatiler. Hinzu kommen Zinsrisiken (steigen die Zinsen, verlieren Festzinstitel üblicherweise an Wert). Deshalb können die Anteilspreise des Fonds bei steigenden Zinsen fallen, da sich der Wert der Portfoliopositionen an die steigenden Zinsen anpasst.
Diese Einschätzungen entsprechen nicht unbedingt denen von MFS oder von anderen Mitarbeitern von MFS. Sie dürfen nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlung oder Hinweis auf beabsichtigte Transaktionen von MFS verstanden werden.
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