Aus unserer Sicht nähert sich der Zyklus von Emerging-Market-Lokalwährungsanleihen zurzeit seiner vierten Phase. Sie ist in der Regel durch eine stabile Performance der Assetklasse gekennzeichnet. Wir meinen, dass dies auch diesmal der Fall sein könnte, aber weil dieser Zyklus anders ist als frühere, könnte es unserer Einschätzung nach interessant sein, seine Position in Emerging-Market-Lokal-währungsanleihen schon jetzt aufzustocken.
Anhang 1: Frühere Zyklen von EM-Lokalwährungsanleihen
- Die Zinserhöhungsserie der Fed von 2004 bis 2006: Wegen der starken Weltkonjunktur war die Performance von EM-Lokalwährungsanleihen 2004 zunächst gut, aber Mitte 2005 begann sich die straffere Geldpolitik der Fed auf die Assetklasse auszuwirken. Die Fed pausierte 14 Monate, bevor sie ihre Zinsen 2008 zu senken begann. Das war die Grundlage für die Erholung von Lokalwährungsanleihen im Jahr 2009.
- Das Taper Tantrum 2013: Dabei handelte es sich im Grunde genommen nicht um einen „echten Zyklus“, aber die Effekte waren ähnlich. Im Mai 2013 überraschte der damalige Fed-Chef Ben Bernanke die internationalen Märkte mit dem Hinweis auf ein Auslaufen der Anleihenkäufe. Die US-Treasury-Rendite schoss in die Höhe, und EM-Lokalwährungsanleihen brachen Anfang 2014 ein, bevor sie sich stark erholten, als sich die Sorgen wegen des Tapering abbauten.
- Der Schnellschuss 2015: In den Jahren 2015 und 2016 stiegen die Erwartungen der Märkte, dass die Fed einen neuen Zinserhöhungszyklus starten würde. Zugleich ließ die US-Wirtschaft nach. Im Dezember 2015 hob die Fed erstmals ihren Leitzins an, ließ ihn aber bereits im Januar 2016 wieder stabil. Die Märkte rechneten nicht mehr mit weiteren Erhöhungen, reagierten entsprechend und legten damit den Grundstein für Erträge von Lokalwährungsanleihen in zweistelliger Höhe in der zweiten Jahreshälfte.
- Der Zinserhöhungszyklus der Fed 2018: Bis 2018 waren die US-Leitzinsen immer weiter gesenkt worden, sodass die Geldpolitik restriktiv wurde. Das sorgte für volatile Märkte, vor allem, weil man zunehmend eine durch die Fed ausgelöste Rezession fürchtete. In Folge dessen verbuchten EM-Lokalwährungsanleihen bis August 2018 einen Verlust von 10% ggü. dem Vorjahr.2 2019 begann die Fed, ihre Zinsen zu senken, was unter anderem zu der starken Erholung der Assetklasse führte – mit einer Performance im zweistelligen Bereich.
|
Anmerkungen
1 Stand 2. Mai 2023.
2 Quellen: Bloomberg, J.P. Morgan. J.P. Morgan GBI-EM Global Diversified Composite Unhedged USD.
Quelle: Bloomberg Index Services Limited. BLOOMBERG® ist eine Handels- und Dienstleistungsmarke von Bloomberg Finance L.P. und seinen Tochtergesellschaften (zusammen „Bloomberg“). Bloomberg oder seine Lizenzgeber besitzen alle geistigen Eigentumsrechte an den Bloomberg-Indizes. Bloomberg hat dieses Dokument weder bestätigt noch genehmigt, garantiert weder die Richtigkeit noch die Vollständigkeit irgendeiner hierin enthaltenen Information, gibt keine explizite oder implizite Garantie im Zusammenhang mit den daraus gezogenen Schlüssen und schließt im größten nach anwendbarem Recht zulässigen Umfang jedwede Haftung oder Verantwortung für Schäden aus, die im Zusammenhang mit diesen Informationen entstehen.
Die Informationen stammen aus Quellen, die wir für verlässlich halten. J.P. Morgan übernimmt aber keine Garantie für deren Vollständigkeit und Richtigkeit. Uns liegt eine Genehmigung zur Verwendung des Index vor. Der Index darf nicht ohne vorherige schriftliche Genehmigung von J.P. Morgan kopiert, genutzt oder weitergegeben werden. Copyright 2023, J.P. Morgan Chase & Co. Alle Rechte vorbehalten.
Die hier dargestellten Meinungen sind die des Autors/der Autoren und können sich jederzeit ändern. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und dürfen nicht als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf eines Wertpapiers oder als Anlageberatung verstanden werden. Prognosen sind keine Garantien.