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Hartnäckige Inflation, wohl weniger und spätere Zinssenkungen

Wirtschaft und Märkte aktuell

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Investment Solutions Group

6. bis 12. April 2024

Internationale Aktien gaben diese Woche nach, weil man eine Eskalation des Nahostkriegs nicht ausschloss und mit weniger und späteren Zinssenkungen rechnete als bisher. Nach den überraschend hohen Inflationszahlen vom Mittwoch stieg die US-Zehnjahresrendite zeitweise auf 4,585% und legte diese Woche um insgesamt 13 Basispunkte auf 4,51% zu. Rohöl der Sorte West Texas Intermediate notierte zuletzt knapp unter dem letzten Hoch von gut 87 US-Dollar, und das Barrel Brent war so teuer wie seit Oktober nicht mehr, da man einen unmittelbar bevorstehenden iranischen Angriff auf Israel befürchtete. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche weiter auf 17,8.

KONJUNKTUR

Ist das ein Trend?

Dreimal hintereinander war die US-Inflation höher als erwartet, und schnell korrigierten die Anleger ihre Zinssenkungserwartungen nach unten. Vor den Zahlen vom Mittwoch hatte man mit zwei bis drei Zinssenkungen bis zum Jahresende gerechnet, beginnend im Juli. Doch weil im März sowohl die Gesamtinflation als auch die Kernrate 0,4% z.Vm. betrugen, rechnet man am Markt nur noch mit ein bis zwei Zinssenkungen, auf die man vielleicht sogar bis September warten muss. Wie anders war es noch Anfang Januar, als noch fast sieben Zinssenkungen um jeweils einen viertel Prozentpunkt erwartet wurden. Die Produzentenpreise vom Donnerstag waren zwar weniger irritierend, änderten aber nichts an der Neueinschätzung. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Verbraucherpreise stieg die US-Zehnjahresrendite um über 20 Basispunkte, und auch zum Wochenende betrug sie noch 4,51%. Schnell ließ die Fed wissen, dass eine Anpassung der Geldpolitik nicht dränge; man könne erst noch weitere Zahlen abwarten. Am 26. April wird der PCE-Kernindex bekanntgegeben, der nächste wichtige Inflationsindikator.

EZB bereitet Zinssenkungen im Juni vor

Am Donnerstag änderte die Europäische Zentralbank ihren Leitzins nicht. Notenbankchefin Christine Lagarde ließ aber wissen, dass einige Ratsmitglieder die Zinsen senken wollten. Die große Mehrheit habe sich allerdings dafür ausgesprochen, bis Juni zu warten, weil dann mehr Daten zur Verfügung stünden. Die Entscheidungen der Fed spielten hingegen keine Rolle, so Lagarde.

Biden möchte engere Zusammenarbeit mit Japan und den Philippinen

Nach einem Treffen mit Japans Premierminister Fumio Kishida und dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. sprach sich US-Präsident Biden für eine engere militärische Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern aus. Ziel sei, Chinas wachsenden Einfluss im Pazifik einzudämmen. In letzter Zeit hatte China philippinische Boote nahe den Spratly-Inseln bedrängt. China beansprucht diese Inseln trotz einer gegenteiligen Entscheidung eines internationalen Schiedsgerichts seit 2016 für sich. Präsident Marcos hat die Zahl der für US-Truppen zugänglichen philippinischen Militärstützpunkte fast verdoppelt und spricht auch mit Japan über die Entsendung von Soldaten auf philippinisches Territorium. Am Donnerstag sagte Biden, dass jeglicher Angriff Chinas auf philippinische Flugzeuge, Schiffe und Truppen den militärischen Beistandspakt auslösen würde.

Protokoll bestätigt langsameres Quantitative Tightening

Laut Protokoll der Märzsitzung des Offenmarktausschusses ist man davon überzeugt, dass die Fed „gut positioniert ist, um auf die sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen und neue Risiken zu reagieren.“ Bei einer nachlassenden Disinflation könne die zurzeit restriktive Geldpolitik auch länger beibehalten werden. Da die Inflation seit der Sitzung gestiegen ist, nehmen die Märkte die Fed beim Wort und halten Zinssenkungen jetzt für unwahrscheinlicher als vor einigen Wochen. Laut Protokoll sprach man sich dafür aus, das Quantitative Tightening von zurzeit 60 Milliarden US-Dollar monatlich „sehr bald“ zu halbieren. Man sah aber keine Notwendigkeit, die Obergrenze von monatlich 30 Milliarden US-Dollar für den Abbau von MBS-Beständen anzupassen.

KURZ GEFASST

Bloomberg berichtete am Freitagmorgen, dass sich Israel auf einen iranischen Angriff bereits am Samstag vorbereite. Man rechnet mit einem Vergeltungsschlag für den israelischen Angriff auf Irans Konsulat in Damaskus.

Fitch hat den Ausblick für das chinesische Länderrating am Mittwoch von stabil auf negativ gesenkt. Begründet wurde das mit wachsenden Zweifeln, dass der von der Immobilienmarktschwäche ausgelöste Abschwung bald endet.

Auf Bitten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wird die Schweiz im Juni eine zweitägige, hochkarätig besetzte Friedenskonferenz für die Ukraine ausrichten. Das teilte die Schweizer Regierung am Mittwoch mit. Russland hat aber schon erklärt, daran nicht teilnehmen zu wollen.

Weil die überraschend hohe Inflation die US-Anleihenrenditen diese Woche steigen ließ, fiel der japanische Yen auf 153,32 Yen je US-Dollar, den niedrigsten Wert seit 1990. Der Yen-Verfall macht es wahrscheinlicher, dass die Bank of Japan ihren Leitzins in den nächsten Monaten über null hält.

Das amerikanische Haushaltsdefizit ist in der ersten Hälfte des Finanzjahres 2024 auf 1,07 Billionen US-Dollar gestiegen, 4% mehr als vor einem Jahr.

Die chinesischen Produzentenpreise geben weiter nach. Im März fielen sie um 2,8% z.Vj. Die Verbraucherpreise legten unterdessen um niedrige 0,1% zu.

Der Internationale Währungsfonds warnte diese Woche vor systemischen Risiken bei Private Credit. Das Marktsegment sei kaum reguliert.

Die Biden-Administration möchte Studierenden bis zu 20.000 US-Dollar nicht gezahlte Zinsen auf Bildungskredite erlassen, wenn ihre derzeitigen Schulden über dem ursprünglichen Kreditbetrag liegen. Die Regelung soll für Einzelpersonen mit bis zu 120.000 US-Dollar und Paare mit bis zu 240.000 US-Dollar Jahreseinkommen gelten. Ein früherer Vorschlag Bidens, bestimmte Studierendenkredite zu erlassen, wurde vom Obersten Gericht für unrechtmäßig erklärt.

Im 1. Quartal 2024 wurden 65,6 Milliarden US-Dollar in aktiv gemanagte ETFs investiert. Das sind über 50% mehr als die 41 Milliarden US-Dollar vom 4. Quartal 2023, dem bisherigen Rekord. Das verwaltete Vermögen dieser Anlagevehikel stieg laut Morningstar auf 758 Milliarden US-Dollar.

Im März ist das japanische Verbrauchervertrauen den sechsten Monat in Folge gestiegen, auf den höchsten Wert seit Mai 2019.

Die Bank of Canada ließ ihren Leitzins am Mittwoch unverändert. Notenbankchef Tiff Macklem erklärte auf der Pressekonferenz, dass sich die Inflation in die richtige Richtung entwickle. Dennoch müsse man die nächsten Monate abwarten, um sich der Preisstabilität sicher zu sein. Am Swapmarkt rechnet man fest mit einer Zinssenkung im Juli.

Es wird erwartet, dass Präsident Biden in den nächsten Tagen die Öl- und Gasförderung auf etwa der Hälfte der 23 Millionen Hektar großen Fläche in Alaskas North Slope untersagen wird, die als Notfallölreservoir definiert ist. Man rechnet damit, dass die Pächter dagegen vorgehen werden. Laut Regierung sei das Verbot nötig, um die Ölförderung mit dem Schutz gefährdeter Lebensräume für Polarbären, Zugvögel und Karibus in Einklang zu bringen.

Die US-Regierung hat vorgeschlagen, der Ukraine mehrere 10 Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu stellen und diesen Betrag mit künftigen Gewinnen aus den vom Westen eingefrorenen staatlichen russischen Aktiva zu besichern. Das schreibt die Financial Times.

Nach einer von der Bank of England in Auftrag gegebenen Studie des früheren Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke hat das Konjunkturmodell der britischen Notenbank erhebliche Mängel. Eine veraltete Software und eine Reihe improvisierter Anpassungen würden die schnelle Entwicklung von Alternativszenarien verhindern. Bernanke wurde um die Studie gebeten, weil die Bank of England wie die meisten anderen Notenbanken auch den Inflationsanstieg durch Corona und den Krieg in der Ukraine nicht vorhergesehen hatte. Der frühere US-Notenbankchef forderte die Bank of England auf, die Märkte umfassender über ihre Zinspläne zu informieren. Einen Dot Plot, wie er ihn während seiner Amtszeit bei der Fed eingeführt hatte, empfahl er hingegen nicht.



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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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