decorative
decorative

Inflationsrückgang stoppt Verluste bei Aktien und Anleihen

Wirtschaft und Märkte aktuell

In den schnelllebigen Märkten von heute können unsere umsetzbaren Erkenntnisse Ihnen helfen, einen Schritt voraus zu sein.

Erhalten Sie unsere Active 360o Insights direkt in Ihr Postfach
Indem Sie Ihre Kontaktinformationen eingeben und diese E-Mails abonnieren, stimmen Sie der Verarbeitung und Speicherung Ihrer Kontaktinformationen durch MFS zum Zwecke der Verwaltung Ihres Abonnements sowie zu Vertriebs- und Marketingzwecken zu. Sie können diese E-Mails jederzeit abbestellen, indem Sie den Anweisungen im Abmeldelink in den Ihnen zugesandten Materialien folgen. Sie können die Datenschutzrichtlinie von MFS auf mfs.com einsehen, um weitere Informationen darüber zu erhalten, wie wir Ihre Daten verwenden.

Investment Solutions Group

23. bis 29. September 2023

Straffere Finanzbedingungen ließen Aktien zu Wochenbeginn fallen; die Zinsen stiegen ebenso wie der US-Dollar und die Rohstoffpreise. Zum Ende der Woche sorgte die geringere Inflation in den USA und dem Euroraum aber für eine Stabilisierung. Die US-Zehnjahresrendite stieg am Donnerstagmorgen auf 4,68%, um bis Freitagmittag auf etwa 4,55% nachzugeben. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate erreichte am Donnerstag kurzzeitig die 95‑Dollar-Marke. Dann ging der Ölpreis aber wieder auf 91,75 US-Dollar zurück, ein Wochengewinn von etwa 1,25 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität am Donnerstag auf 18,8, um dann wieder auf etwa 16,4 zu fallen – ein leichter Rückgang gegenüber der Vorwoche.

KONJUNKTUR

Moody’s warnt vor schwächerem US-Länderrating bei einem Shutdown

Am Freitag schien ein Government Shutdown wahrscheinlicher denn je, hatte der Kongress doch einen Tag vor dem Ende des US-Haushaltsjahres noch immer keine Übergangsregelung verabschiedet. Am Samstag wurde der Regierungsstillstand in letzter Minute abgewendet. Für die Finanzmärkte kann das nur gut sein.

Shutdowns sind nicht selten: Seit 1976 waren es bereits 20. Meist dauern sie etwa eine Woche, aber der letzte im Jahr 2018 dauerte 35 Tage. Volkswirte schätzen, dass jede Woche Regierungsstillstand das BIP um 0,2 Prozentpunkte senkt – aber auch, dass dies nach der Einigung über ein Finanzierungsgesetz fast vollständig wieder ausgeglichen wird. Moody’s, die letzte Agentur, die noch immer am AAA-Rating festhält, hatte wiederholt vor den Auswirkungen der dysfunktionalen Washingtoner Politik auf die Kreditqualität gewarnt. Dass der Shutdown noch abgewendet wurde, hat noch eine andere Konsequenz für die Märkte: Es werden weiterhin Konjunkturdaten veröffentlicht. Investoren und Fed stehen jetzt doch nicht im Dunkeln.

Weniger Hausverkäufe und steigende Hypothekenzinsen in den USA

Im August gingen die Verkäufe neuer Immobilien um 8,7% z.Vm. zurück, und die schwebenden Hausverkäufe fielen um 7,1% bzw. 18,8% z.Vj. Letzte Woche war bereits bekannt geworden, dass die Verkäufe von Bestandsimmobilien um 0,7% niedriger waren als im Vormonat. Dennoch hat der Case-Shiller Home Price Index im Juli um 0,7% z.Vm. zugelegt, auch wenn er um 0,1% z.Vj. gefallen ist. Unterdessen legten die Hypothekenzinsen weiter zu. So mussten für 30-jährige Festzinshypotheken diese Woche kurzzeitig 7,83% gezahlt werden, so viel wie seit Mitte 2000 nicht mehr.

China kündigt weitere Lockerung an

Am Mittwoch stellte die chinesische Zentralbank eine noch etwas lockerere Geldpolitik in Aussicht. Mit „gezielten und wirksamen“ Maßnahmen wolle man die Wirtschaft stützen, die sich „immer schneller“ erhole. Man werde weiter für Liquidität und ein stabiles Kreditmengenwachstum sorgen, hieß es in einer Mitteilung nach der vierteljährlichen Sitzung des geldpolitischen Ausschusses. Die Probleme des Immobiliensektors nahmen diese Woche weiter zu. Der krisengeschüttelte Projektentwickler Evergrande musste die Teilrestrukturierung seiner Schulden zunächst stoppen. Die Aufsichtsbehörden hatten die Ausgabe neuer Anleihen verboten, solange eine Untersuchung gegen das Unternehmen läuft. Der MSCI China Real Estate Index ist im September um 6,75% gefallen.

US-Automobilarbeiter mäßigen Forderungen

Zu Verhandlungsbeginn hatte die US-Automobilarbeitergewerkschaft, die United Auto Workers, 40% höhere Löhne und eine Reihe von Zusatzleistungen gefordert. Jetzt verlangt sie nur noch 30%. Die drei großen Detroiter Automobilhersteller haben jeweils 20% angeboten, verteilt auf vier Jahre. Außerdem will Ford die Lohnentwicklung wieder an die Lebenshaltungskosten binden, was nach der internationalen Finanzkrise 2009 beendet wurde. Falls die Unternehmen nicht mehr bieten, will die Gewerkschaft den Streik ausweiten. Er dauert jetzt schon über zwei Wochen und ist einer von mehreren Belastungsfaktoren für die US-Wirtschaft zu Beginn des 4. Quartals. Ein weiterer ist das Ende des Tilgungsmoratoriums für Studierendenkredite.

Bevorzugter Inflationsindikator der Fed steigt nur langsam

Der PCE-Kernindex ist im August schwächer gestiegen als erwartet. Mit 0,1% legte er so wenig zu wie zuletzt im November 2020. Der Anstieg von 3,9% z.Vj. war der geringste seit Juni 2021. Im Juli waren es nach einer Aufwärtsrevision noch 4,3%. Der viel beachtete Kerndienstleistungsindex ohne Wohnkosten stieg im August nur um 0,14% und damit noch schwächer als im Monat zuvor. Bei einem anhaltenden Inflationsrückgang könnte die Fed auf weitere Zinserhöhungen verzichten.

KURZ GEFASST

Im September betrug die Inflation im Euroraum 4,3% z.Vj., der geringste Verbraucherpreisanstieg seit Oktober 2021. Die Kerninflation ging von 5,3% z.Vj. im August auf 4,5% zurück. Auf ihrer Sitzung Anfang des Monats deutete die Europäische Zentralbank (EZB) ein Ende der Zinserhöhungen an. Die jüngsten Zahlen dürften sie darin bestätigen.

Laut LSE Group gibt es weltweit zurzeit so wenige Fusionen und Übernahmen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Grund seien die schwachen Private-Equity-Aktivitäten.

Am Donnerstag berichtete das Wall Street Journal über intensive Bemühungen um ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Xi Jinping noch in diesem Jahr in Washington. Führende chinesische Beamte werden zur Vorbereitung in den nächsten Wochen in die US-Hauptstadt reisen. Man hofft, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern durch ein solches Treffen entspannen.

Diese Woche stieg die japanische Zehnjahresrendite auf 0,77%, den höchsten Wert seit zehn Jahren. Die Bank of Japan kündigte daraufhin zusätzliche Anleihenkäufe an, um den Anstieg zu bremsen.

Im 2. Quartal wuchs die US-Wirtschaft auch nach den revidierten Zahlen von Donnerstag um 2,1%. Allerdings wurde der Wachstumsbeitrag des Konsums nach unten und der Beitrag der Lagerinvestitionen nach oben korrigiert.

Nach Angaben der amerikanischen Energie-Informationsbehörde EIA sind die Bestände in einem wichtigen Öllager in Cushing, Oklahoma, auf den niedrigsten Wert seit über einem Jahr gefallen. Sie liegen jetzt nur noch knapp über ihrem Allzeittief.

S&P Global Ratings hat dieses Quartal 293 US-Unternehmen herabgestuft, so viele wie zuletzt 2020. Im 2. Quartal waren es 253.

Der Indikator der Federal Reserve Bank of New York für die Laufzeitprämie, den von Investoren während der Anleihenlaufzeit verlangten Ausgleich für das Zinsrisiko, wurde diese Woche erstmals seit 2021 positiv.

Die australischen Verbraucherpreise stiegen im August um 5,2% z.Vj., nach 4,9% vor einem Monat. Grund waren die hohen Energiepreise und Mieten. Damit scheint eine weitere Zinserhöhung der Reserve Bank of Australia noch in diesem Jahr wieder möglich.

Die US Federal Trade Commission und 17 Bundesstaaten haben am Dienstag Amazon verklagt. Sie warfen dem Onlinehändler vor, mit seiner Monopolstellung für überhöhte Preise zu sorgen, Verkäufer auf die eigene Plattform zu zwingen und Wettbewerbern zu schaden.

Die fünf führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen damit, dass das deutsche BIP dieses Jahr um 0,6% schrumpft und nächstes Jahr um 1,3% wächst.

Die Federal Reserve Bank of San Francisco schätzt, dass die 80% Amerikaner mit dem niedrigsten Einkommen ihre Ersparnisse aufgebraucht haben. Sie hätten jetzt weniger Geld auf dem Konto als vor der Pandemie.

EZB-Chefin Christine Lagarde sagte diese Woche, dass sowohl das Zinsniveau als auch die Dauer einer restriktiven Geldpolitik für die Inflationsbekämpfung wichtig seien.

Kreditkartenunternehmen verzeichnen den schnellsten Anstieg der Ausfälle seit der internationalen Finanzkrise, schreibt Goldman Sachs.



Fokussiert und diversifiziert bleiben
Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

Diese Informationen sowie Nennungen von Unternehmen und Einzelwerten dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis auf die Kauf- oder Verkaufs­absichten eines MFS-Produkts aufgefasst werden.

Die hier genannten Einzelwerte können, aber müssen nicht in MFS-Fonds enthalten sein. Eine vollständige Liste aller Einzelwerte von MFS-Portfolios finden Sie in deren aktuellen Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsberichten. Vollständige Bestandsübersichten finden Sie auch in den Fondsübersichten im Abschnitt „Produkte“ auf mfs.com.

Die hier dargestellten Meinungen sind die von MFS und können sich jederzeit ändern. Prognosen sind keine Garantien.

Die Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

Nur für professionelle Investoren.

48666.1
close video