Die Investmentwelt als komplexes System
Die meisten Führungskräfte sind keine Systemtheoretiker, aber Unternehmen haben viel mit Systemen gemein: Sie bestehen aus Komponenten, die miteinander verbunden sind, und verfolgen einen bestimmten Zweck. Deshalb kann die Systemtheorie Unternehmen helfen, leistungsfähiger zu werden. Manchmal verliert sich die Investmentbranche in der Regel: „Was man nicht messen kann, kann man auch nicht managen.“ Roger Urwin ist der Ansicht, dass eine Beschränkung auf diese Regel dazu führen kann, dass man Kennzahlen wichtiger nimmt als das, was wirklich zählt, sodass Investoren bedeutende, nicht messbare Informationen unberücksichtigt lassen. Aus unserer Sicht sollte man sowohl harte Fakten als auch qualitative Faktoren betrachten, um Messbarkeit und Bedeutung auszubalancieren.
Komplexe Dinge vereinfachen, um effizientere Entscheidungen zu treffen
Führungskräfte müssen ihre Unternehmen und deren Zusammenhänge, die im Grunde nichts anderes sind als eng vernetzte Systeme, bis ins Detail kennen und dieses Wissen dann vereinfachen, um umsetzbare Entscheidungen zu treffen. Dazu gilt es, eine Brücke zwischen der komplizierten Realität und einfachen, wirkungsvollen Maßnahmen zu schlagen. Technologien wie KI und Datenanalysen können helfen, komplexe Informationen zu analysieren, auseinanderzudividieren und zusammenzufassen, sodass sich Führungskräfte bei der Unternehmensleitung auf Urteilsvermögen, Kontext und Werte konzentrieren können. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Komplexität des Systems zu verstehen und sie vereinfachen zu können – und andere zu effizientem und unternehmensorientiertem Handeln zu motivieren.
Gemeinsam kreativ sein und Lösungen finden
Wir rufen die Finanzbranche zu mehr Zusammenarbeit auf, weil man bei besonders großen Investmentherausforderungen alleine nicht weit kommt. Die Leitung eines Unternehmens hat immer auch damit zu tun, unterschiedliche Interessengruppen einzubinden, verschiedene Perspektiven einzunehmen und gemeinsam Lösungen zu finden – in einem von partner-schaftlicher Zusammenarbeit geprägten Prozess. Die nächste Führungsgeneration in der Investmentwelt wird systemisch denken müssen. Neben der rein technischen Kompetenz gehören dazu auch die richtige Einstellung und Teamfähigkeit. Nur dann lassen sich komplexe, miteinander verbundene Fragestellungen lösen. Systemisches Denken kann Investmentexperten helfen, die immer zahlreicheren Herausforderungen der Branche zu meistern.